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Werner Jülich
22. Oktober 2001 08:55
Meine Antworten zum Thema SC-Qualität haben eine für uns untypische Resonanz erfahren. So haben wir neben einigen Beiträgen hier im Forum sogar 3 Anrufe und ein gutes Dutzend E-Mails erhalten.

Dies ist der Versuch, alle Anregungen und Fragen zu beantworten.

1. Wesentlich erscheint mir, daß es wirklich kaum optische Ausreißer gibt, sondern daß es sich fast ausschließlich um ungenügend justierte Optiken handelt. Wir vermuten, daß einige SC- Besitzer nicht häufig überprüfen und bei Bedarf justieren.

2. Beträgt die Temperaturdifferenz weit mehr als 15° unmittelbar nach dem Hinausstellen des Teleskopes, so muß man bei einem 8" SC mit bis zu 60 Minuten Wartezeit rechnen, bis ein befriedigender Temperaturausgleich erreicht ist, bei größeren Modellen sogar noch länger. 15° Differenz sind schnell erreicht, zumindest wenn das Teleskop im Haus aufbewahrt wird.

3. Der typische Temperaturgradient während einer Beobachtungsnacht ist in unseren Breiten selten so steil, um SC- Tuben beim Auskühlen zu überfordern. Man kann also damit rechnen, daß die weitere Auskühlung während der Beobachtung nicht zu neuen Problemen führt. Häufig zitierte Aussagen aus amerikanischen Quellen konnten wir bisher nicht bestätigen.

4. Eine Wärme- bzw. /Kälteisolierung des Tubus wird die Temperaturdifferenzen im Tubus reduzieren und damit Turbulenzen im Tubus und den Temperaturgradienten im Spiegelmaterial günstig beeinflussen. Trotzdem würde ich die Brachialmethode, nämlich den Austausch von Pyrex gegen Zerodur, vorziehen. Mit einer thermisch ruhiggestellten Optik wäre man einen großen Schritt weiter.

5. Es mag zwar einige verdriessen, aber auch in der Optikindustrie regiert die Marktwirtschaft. Das ist keine Beleidigung der Herren Christen, Ruland oder Zambutto, sondern eine Beschreibung ihrer Fähigkeiten oder eine Einordnung der Ansprüche ihrer Kunden, wenn ich feststelle, das die Qualitätsanforderungen in der Amateuroptik weit entfernt sind von den Anforderungen z.B. in der Mikrooptik oder der Chipherstellung(Lithografie). Das kommt natürlich auch in den geforderten Preisen zum Ausdruck.

6. Nach unseren Erfahrungen verhält sich ein SC thermisch besser als ein Maksutow. Hier hat der Mak einfach den Nachteil der größeren Glasmasse. Auf einzelne Desingvarianten kann ich nicht eingehen, wir sind nicht die Stiftung Warentest, sondern nur ein halbwegs, d.h. im Rahmen der Kosten, ambitionierter Händler.

7. Jawohl, ich halte einen Interferometertest an einem SC für ziemlich sinnlos. Gerade an diesem Instrumententyp erleben wir zu häufig Fehlmessungen, die den Besitzern Gurken vorgaukeln, wo doch nur Justagefehler gemessen wurden. Bezüglich der Fertigungsstreuung sind daher Firmen wie Meade oder Celestron einer Firma Synta hoch überlegen.

8. Unter guten Bedingungen wird ein SC einen Beugungsring zeigen, selten 2. Erfahrungsgemäß sind zumindest die größeren SC überwiegend mit einem Seeing konfrontiert, daß selten oder nie erlaubt, saubere Beugungsringe zu erleben. Viele euphorische Aussagen von Besitzern größerer Optik konnten von uns nicht verifiziert werden, man kennt ähnliches von Jägern, Anglern oder Autofreaks.

9. Ich kann nach wie vor den Kauf eines SC,s empfehlen, würde aber privat nicht über 11" hinausgehen. Meine aktuelle Gerätesammlung umfaßt u.a. einen Meade LX10-Tubus, mit dem ich, unter Berücksichtigung des Preises, visuell zufrieden bin. Für höhere Ansprüche und KB-Fotografie würde ich aber das VC200 vorziehen, daß aber preislich und vom Gewicht in einer anderen Liga spielt.


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Werner Jülich
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