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Vixen GP DX ED 114SS

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Christian Sonntag
30. Juli 2001 10:43
Als Ergänzung zu meinem 25 cm Newton wollte ich einen transportablen Refraktor in ordentlicher Qualität. Dann wurde aus einem Nachlaß ein gebrauchter Vixen 114ED Refraktor auf der DX-Montierung angeboten, erst kurzfristig erworben.
Die vorhandenen Antriebmotoren gab ich als Anzahlung zum Kauf eines Skysensors zurück.

Nach 10 Monaten und einigen Vergleichen kann ich über die Sträken und Schwächen des Teleskopes berichten.

Transportfähigkeit:
Innerhalb weniger Minuten hat man das Instrument in handliche Teile zerlegt. Dazu ist lediglich ein Imbusschlüssel notwenig, um die Klemmung der Stativbeine zu lockern. Man erhält dann drei große Teile: Stativ, Montierung, Tubus. Der Tubus verschwindet in einem speziellen Transportkoffer, die Kleinteile wie Okulare, Filter, Kamera in einem weiteren Koffer. Der Rest landet in einer gepolsterten Sporttasche, die ich mir um die Schulter hänge. In zwei Touren trage ich diese Ausstattung zum Beobachtungspltz und zurück. Meistens ist mein Sohn dabei, sodaß wir nur einmal gehen müssen.

Leistungsfähigkeit:
Bei dem 114ED handelt es sich um ein typisches Weitwinkelfernrohr, man hat bei einer Kleinbildkamera ein großes, reales Bildfeld von fast 3,5°. Visuell wird bei längeren Okularbrennweiten der Eindruck ähnlich wie im Fernglas. Allerdings erreiche ich mit dem 31 mm Nagler, eine Austrittpupille, die einen guten bis sehr guten Himmel erfordert. Meistens benutze ich ein 22 mm LV in der Weitwinkelversion, was zu einer Austripppupille von 4 mm führt. Im direkten Vergleich zu einem 150 mm Newton von Vixen ist das überschaubare Bildfeld größer und die Abbildungsleistung speziell am Bildrand besser. Im Vergleich mit dem Zeiss APQ 130 eines Sternfreundes, bemerkt man die -geringfügig- stärkere Verzeichnung. Das Zeiss ist aber auch deutlich schwerer und nicht so weitöffnend.
Bei Refraktoren mit extremen Öffnungsverhältnissen muß man mit optischen Nachteilen rechnen. Ich wußte vorher, daß ein ED mit 1:5,3 etwas Farbfehler zeigen muß und war als erfahrener Spiegelbenutzer auch skeptisch, zumal ein Test des Instrumentes vorher nicht möglich war. Der zu Rate gezogene Vixen-Händler, Herr Jülich, hat mich aber diesbezüglich beruhigt. Das Teleskop wäre im Normalfall sehr hochwertig, sollten Fabrikationsfehler auftauchen, hätte ich ncoh ausreichend Garantie. Ich habe mich dann darauf verlassen.
Bei der Beobachtung von Planeten muß man schon sehr suchen, um den Farbfehler zu sehen. Am einfachsten geht dies an der Venus, die bei sehr hoher Vergößerung einen Farbsaum zeigt. Der Farbsaum ist deutlich stärker als beim Zeiss 130.
Besonders Jupiter und Saturn sind gut zu sehen. Bei guten Bedingungen nutze ich ein 4 mm LV-Okular, was 165fache Vergrößerung bedeutet. Das Planetenbild bleibt hell, filigrane Strukturen werden sichtbar. Mein Sohn kombiniert häufig eine 2fach Barlowlinse von Lumicon mit einem 6 mm LV-Okular, um noch mehr Vergrößerung auszukitzeln. Das Bild bleibt noch scharf, wird aber dunkler und man kann keine Farbfilter mehr benutzen.
Mars haben wir diesmal aus Portugal beobachtet. Im Hinterland, nahe Faro, etwa 450 Meter hoch gelegen, hatten wir wunderbare Bedingungen. Hier stand Mars entscheidende 15° höher, reichte der Horizont weit in den Südhimmel hinein. Angenehm war auch der frühere Dämmerungsbeginn und die zivilen Nachttemperaturen. Mit Einbruch der Dunkelheit kam ein böiger Wind auf, das Seeing war mäßig bis schlecht. Eine Stunde später beruhigte sich das Wetter und bis auf einen kleinen Rest am Horizont war der Himmel einwandfrei.
Wir beobachteten stundenlang und mit großer Zufriedenheit. Auch unser Zweitgerät, ein Leica 10 x 50 kam zum Einsatz.
Mit der gebotenen Leistung sind wir zufrieden.

Preis-Leistungsverhältnis:
Das Vixen 114ED mit DX-Montierung und Skysensor 2000pc kostet neu mit etwas Rabatt 11.000 DM. Dafür erhält man ein sehr gutes Teleobjektiv für Himmelsaufnahmen im Kleinbildformat, ein sehr gutes Fernrohr für ausgedehnte Himmelsregionen, ein ordentliches Fernrohr für Planetenbeobachtungen. Eine transportable, ausreichend stabile Montierung mit kompfortabler Computersteuerung.
Wer ein vergleichbares Anwendungsspektrum wünscht, kommt an diesem Gerät nicht vorbei.

Christian Sonntag
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen GP DX ED 114SS

Christian Sonntag 3855 30. Juli 2001 10:43



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