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Zeiss 100 AS auf Zeiss Ib

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Werner Böckmann
06. Juli 2001 11:02
Ich besitze ein Zeiss AS 100 mm. Dieses feine Instrument nutze ich regelmäßig seit fast 10 Jahren. Ich kann daher schon einiges an Erfahrungen beisteuern.

Zur Beobachtung von Planeten hat sich das 6 mm Okular bewährt. Besonders eindrucksvoll ist es, beim Betrachten der Jupiterscheibe den Vordergrundmond zu sehen. Es ist leicht, wenn man den Mond über seinen Weg vom schwarzen Himmelshintergrund zum Planetenscheibchen verfolgt. Es ist selbst für erfahrene Beobachter schwierig, den Mondkörper, nicht den Schatten, direkt vor der Planetenscheibe zu identifizieren. Dies gelingt mir nicht immer und ist für mich daher ein Prüfstein zur Bewertung der Luftunruhe. Die Mondschatten kann man dagegen immer sehen.
Vergrößerungen oberhalb von 166 fach benutze ich nicht. Zwar habe ich als Anfänger immer wieder versucht, mit noch höheren Vergrößerungen zu beobachten, aber bereits bei 200 fach, erreicht durch eine 2fache Brennweitenverlängerung (Barlow) in Kombination mit dem 10 mm Orthoskop, wird die Beobachtung des Planeten anstrengend. Bereits nach wenigen Minuten läßt die Konzentration nach und das Auge benötigt eine Pause zur Reaktivierung. Diesen Effekt habe ich bei etwas geringerer Vergrößerung nicht.
Saturn zeigt sich am deutlichsten mit 125facher Vergrößerung. Diese erziele ich durch die Kombination von 16 mm O und 2fach Brennweitenverlängerung.
Gleiches gilt für Mars.
Beim Betrachten des Mondes ist die höhere Vergrößerung nützlich. Hier benutze ich die fünf Graufilter aus dem Zeiss Programm, fein abgestuft je nach Bedarf. 200fach ist hier eine nützliche Vergrößerung, die mir viele Einzelheiten erschließt.

Zum Betrachten der Milchstraße und ihrer Objekte kann man langbernnweitige Schraubokulare benutzen. Ich besitze sogar ein Huygensokular aus dieser Serie mit über 60 mm Brennweite, daß mir ein anderer Zeissbesitzer günstig überlassen hat. Einsetzen kann man es nicht, denn hinter unserem Haus ist es für diese Okularbrennweite zu hell. So nutze ich hier ein 40 mm Okular um die Objekte außerhalb unserer Milchstraße sowie die in ihr verteilten Gasnebel zu betrachten.

Aus vielen Gesprächen mit Herrn Jülich weiß ich, daß es zu meinem Instrument eine Steigerung gibt, das APQ. Ich glaube aber, durch einen Vergleich mit einem 102M-Vixen-Fernrohr, kann ich beurteilen, daß Zeiss seine Hausaufgaben gut gemacht hat. Das AS ist ein bemerkenswert guter Refraktor. Das Vixen zeigt bei gleicher Brennweite und gleicher Öffnung bei hohen Vergrößerungen einen Farbsaum. Den zeigt das AS nicht.

Beeindruckend bei meinem Zeiss ist die durchdachte Konstruktion des Okularauszuges. Er ist zweigeteilt, ein Teil wird lediglich herausgezogen, der hintere Teil wird durch Verdrehen eines großen Ringes ganz genau bewegt. Eine reproduzierbare Genauigkeit von Bruchteilen eines Millimeters ist möglich.
Gut gelöst ist auch die Befestigung des Zubehörs. Eine durchdachte Klemmvorrichtung erlaubt einen schnellen und sicheren Wechsel, z.B.zwischen dem Okularrevolber und dem Zenitprisma.

Es gibt natürlich auch hier noch Raum für Verbesserungen. Die Montierung gefällt mir nicht. Ausgerechnet die billige Vixenmontierung erscheint mir hier vorbildlich. Man kann einen Antrieb in beiden Achsen adaptieren. Bei der Zeiss Ib gibt es nur einen Antrieb der Stundenachse. Dieser Antrieb ist zwar sehr genau, erlaubt aber keine Änderung der Geschwindigkeit. Dies empfinde ich mittlerweiel als einen Nachteil.
Ein weiterer Nachteil ist sicher das Gewicht der Montierung. Man überschätzt sich doch leicht und dann beschwert sich die Wirbelsäule.

Ich weiß, daß es dieses Fernrohr nur noch gebraucht zu kaufen gibt. Trotzdem kann man es empfehlen. Wer kann, sollte aber nur den Tubus mit dem Zubehör erwerben und diesen dann auf einer Vixen DX montieren.

Wahrscheinlich wird es für mich keine Steigerung mehr geben. Der Himmel wird immer heller, immer mehr Nachbarn lassen nachts die Außenbeleuchtung brennen, da müßte ich den Standort wechseln. Dies ist mir aber in meiner knappen Freizeit zu mühevoll. Außerdem wird man ja nicht jünger.

Werner Böckmann
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Zeiss 100 AS auf Zeiss Ib

Werner Böckmann 3478 06. Juli 2001 11:02



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