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Vixen GP 102M

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Dr. A. Paes
18. April 2001 10:30

Für ungefähr 4000 DM kann man unterschiedliche Teleskope kaufen.
Meade LX10, Vixen GP 102M, Vixen GP 150N.
Ich entschied mich nach ausführlicher Beratung für das 102M allerdings mit 50 mm Sucher. Meine Gründe im Einzelnen waren.
Keine Temperaturanpassung, keine Justage.
Zur Justage gab es keine konkrete Angabe, zur Temperaturanpassung hieß es, man müßte mit 30-60 Minuten kalkulieren.
Also zum 102M.
Ich muß zum Beobachten einige Stufen in unseren Garten hinauf. Deshalb transportiere ich Stativ und Montierung danach Tubus,
Zubehörkoffer und Batterie. Der Aufbau ist innerhalb weniger Minuten erledigt.
Danach beobachte ich helle Objekte mit höherer Vergrößerung. Meistens Planeten.
Nach einer Weile erlaubt dann die Anpassung meines Auges an die Dunkelheit die Voraussetzung zum Beobachten lichtschwacher
Objekte.
Ich beobachte dann in einem Himmelsausschnitt, der ungefähr die Form eines halbierten Himmelsgewölbes hat. Mehr ist aus unserem Garten heraus nicht möglich. Glücklicherweise sehe ich alle Himmelsobjekte im Aufgang und in Kulmination.
Die Grenzgröße beträgt etwa 4,5mag, was für den Stadtrandbereich ganz ordentlich ist. Um die Grenzgröße genau zu bestimmen, benutze ich eine leere Pappröhre, die ich mit zwei kurzen Klettstreifen auf meinem Vixen Tubus fixiere. Dann stelle ich die gewünschten Objekte ein und schaue durch die Röhre. Dies erleichtert die Zuordnung des gefundenen Lichtpünktchens zum Atlas für
Himmelsbeobachter.
Mit dieser Methode ist es auch möglich, Messierobjekte mit bloßem Auge zu sehen, die ohne dieses Hilfsmittel unsichtbar sind. Ein
Test mit meiner astronomisch wenig interessierten Gattin zeigt mit dieser Methode mindestens 6 Objekte.
Mit dem Refraktor bin ich zufrieden. Er erlaubt mir das ganze Repertoire zu Beobachten.
Planeten von Merkur vor Sonnenaufgang bis hin zu Neptun.
Den Kometenkopf von Hale Bopp und seinem Vorgänger Hyakutake.
Einige prächtige Gasnebel sowie mehrere große und strukturenreiche Galaxien.
Der Mond reizt mich weniger. Wenn er für mich gut sichtbar ist, beleuchtet er die helle Hauswand, die unseren Garten nach Süden
begrenzt. Dann kann man eher Zeitung lesen, als ungestört zu beobachten.
Nach etwa einem Jahr habe ich das Steuergerät DDS1 in Verbindung mit den beiden Motoren erworben. Damit war es möglich,
langbelichtete Aufnahmen zu machen. Zur Kontrolle der Nachführgenauigkeit benutze ich einen Off-Axis-Guider der Firma
Vixen. Diesen stelle ich auf einen Leitstern ein, den ich dann verfolge. Leider reicht die Beschleunigungskraft des Motors nicht
ganz aus, um den periodischen Schneckenfehler zu korrigieren. Ich habe daher immer einen schwarzen Bastelkarton zur Hand, den ich dann sofort für etwa 1/2 Minute vor das Objektiv halte. So sind sehr schöne, ausbelichtete Farbbilder entstanden.

Was würde ich heute anders machen ?
Inzwischen habe ich einige Jahre Erfahrung. Ich habe auch durch einige andere Fernrohrmodelle geschaut.
Die Beschränkung auf die Größe und das Gewicht war sicher richtig. Jeder sollte sich fragen, ob er sich wirklich mit einem schweren
Gerät abplagen will.
Der Vorteil des kleineren Refraktors ist die sofortige Verfügbarkeit. Man muß weder Justieren, noch auf den Temperaturausgleich warten.
Der Nachteil zum Newton ist das Öffnungsverhältnis. Der alternative Vixen 150 Newton mit 1:5 benöigt nur 25% der
Belichtungszeit meines 1:10 Fraunhofers. Außerdem ist das abgebildete Feld kleiner.
Der Ausweg war in meinem Fall der Einsatz eines 135 mm Teleobjektives. Dieses benutze ich an meiner Canon AE1, nachdem
Versuche mit dem Zoom nicht befriedigten. Abgebledet auf 1:4 erhalte ich sehr schöne Aufnahmen, allerdings sind die
abgebildeten Objekte brennweitenbedingt etwas klein. Ob sich für mich der Mehrpreis für einen kurzen Apochromaten oder
den NA 120 gelohnt hätte, wage ich zu bezweifeln.
Der geringe Mehrpreis für eine DX-Montierung ist sicher standortabhängig. Wer wie ich, keine Probleme mit Windböen hat,
kann sich Geld und Mehrgewicht sparen. Im freien Feld sollte man aber die DX vorziehen.
Ob man den Skysensor 2000 einsetzen will, muß man selber entscheiden. Ich liebe es, zu suchen und gegebenenfalls an einem
besseren Abend erneut zu suchen. Bisher habe ich auch alles gefunden.

Ich beobachte höchstens an 30 Abenden im Jahr. So kommen maximal 75 Stunden zusammen. Diese Stunden der Ruhe mit einem hochwertigen Gerät genieße ich.
Adalbert Paes.

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen GP 102M

Dr. A. Paes 7149 18. April 2001 10:30



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