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Meade 4" APO

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22. Januar 2001 08:46

1998 habe ich ein Meade 4" APO mit Montierung erworben. Ich wußte was, mich erwartet, denn ein Bekannter besitzt das gleiche Gerät.
Vorher hatte ich ein Vixen NP 80L, das mir einige Jahre treue Dienste geleistet hat. Jetzt konnte ich die Gelegenheit
wahrnehmen, den Synta 120 mm Fraunhofer auf der einfachen Montierung EQ4 einige Nächte zu vergleichen.
Als Okulare standen ausschließlich solche mit 31,8 mm zur Verfügung. Mein Standort ist in der Nähe von Mainz, die Grenzgröße
ist meistens um 4,5mag, an ganz trockenen Abenden schon mal höher.

Visuelle Beobachtung an Mond, Jupiter und Saturn.
Der Meade APO zeigt eine andere Mondfarbe, die Mondoberfläche ist grau-weiß, im Synta deutlich gelber. Feine Grauabstufungen sind im APO sichtbar, im Synta trotz minimal hellerem Bild nicht.
Die nutzbare Austrittspupille kann für mich beim APO bis 0,6 mm gewählt werden, beim Synta ist die Grenze deutlich früher
erreicht. Hier wird es sicher Amateure geben, die auch noch kleinere AP benutzen.
In jedem Fall zeigt das kleinere Meade deutlich mehr als der größere Synta.
Gleiches gilt für Jupiter und Saturn. Hier war noch ein anderer Effekt augenfällig. Der Wirkungsgrad von Farbfiltern ist beim APO
besser. Das Bild wirkt dann nicht so verschwommen.
Mit beiden Instrumenten war die Cassiniteilung zu sehen. Andeutungen von C-Ring waren beim APO zu sehen, beim Synta zu
ahnen.
Diesen Teil des Vergleichs hatten wir beide so oder ähnlich erwartet. Hier sollte sich das teure Stück gegen die einfache
Konstruktion durchsetzen.
Wir haben aber auch bei der Beobachtung von Nebeln und Galaxien keinen Vorteil für den größeren Fraunhofer entdecken können. Wir hatten erwartet, daß die bessere Punktabbildung ( intensiveres Beugungsmaxima ) bei offenen Sternhaufen für den APO spricht. Das ist auch so, aber mit einem sehr extremen Unterschied. Die Plejaden im APO sind kleine Punkte vor einem fast schwarzen
Himmel, ein Schärfeabfall zum Rand ist nicht zu erkennen. Die Plejaden im Synta sind im Vergleich dagegen plumpe, kleine Kleckse in der Mitte, aufgedunsene. fast flächige Objekte zum Bildrand hin. Der Himmelshintergund hat eine andere, hellere Farbe.
Ich wäre einmal interessiert, hier durch einen großen Top-Apo von Lichtenknecker oder Astrophysics zu schauen. Die offenen
Sternhaufen sind das Waterloo der Syntas.
Selbst bei lichtschwachen Galaxien zeigt der Synta keinen Vorteil. Wir haben uns eine Reihe schwacher Prüflinge herausgesucht, hier ist ein totes Rennen zu konstatieren.

Natürlich haben wir keine Formel in der Art, x% mehr Leistung rechtfertigen Y% Mehrpreis. Aber der Unterschied ist schon
frappierend.
Das gilt erstaunlicherweise auch für die Montierung. Die Meademontierung Modell 650 hat einen sehr schlechten Ruf, meiner
Meinung nach völlig zu Recht. Die Stabilität läßt zu wünschen übrig, die periodischen Schneckenfehler werden trotz korrigierender
Elektronik bei langbelichteten Aufnahmen deutlich sichtbar. Aber die EQ4 ist eine Katastrophe. Ein 120 mm Objektiv ist nicht gerade
leicht, trotz simpler Fassung und dünnwandigem Tubus. Diese Montierung sollte nicht oberhalb von 80-100 mm Öffnung angeboten
werden. Wir haben daher auf Versuche mit meiner ST-6 verzichtet.


Der Vergleich zwischen einem mittelteuren kleinen APO gegen einen größeren kurzbrennweitigen Fraunhofer geht eindeutig zu Gunsten des APO aus. Das sollte sich jeder Interessent vor dem Kauf klarmachen. Es ist nämlich kaum vorstellbar, daß man auf Dauer mit diesen Einschränkungen zufrieden sein wird. Mein Traum ist der 6" APO von Lichtenknecker Optics. In spätestens 2 Jahren sollte das Geld zusammensein. Dann wird mein Meade als Occasion frei.
Rolf Münch

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Meade 4" APO

Rolf Münch 3608 22. Januar 2001 08:46



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