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Erfahrungen mit dem Meade LX10

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Chr. Florek
23. November 2000 14:53

Meade LX10 Erfahrungen.
Ich habe folgende Vorgaben vor dem Kauf gemacht:
Öffnung mindestens 150 mm, Gewicht der Einzelkomponenten max 15 KG, Preis maximal 4.000 DM. es sollte ein richtiger Hersteller sein, keine Chinesen, keine Russen, keine selbstgestrickten Geschichten.

Für das LX10 mit Koffer und zwei zusätzlichen Superplössl habe ich 1998 bei der Firma Jülich 4.200 DM bezahlt. Ein Himmelsjahr gab es als zusätzlichen Rabatt. Das Teleskop und die Okulare waren vorrätig, dafür dauerte der Koffer fast 11 Wochen. Da ich überhaupt keine Ahnung hatte, wurde vereinbart, daß Herr Jülich vor der Auslieferung das Teleskop einmal ausprobiert. Dies ist nicht kostenlos, ich habe dafür 50 DM in das Schwein der Volkssternwarte Bonn gesteckt.
Ich erhielt ein Aussage Herr Jülich "einwandfreies Gerät" und verfrachtete dann Teleskop, Hausrat, Familie und Hund nach Durban.

Hier wohne ich in einem Haus am westlichen Stadtrand und beobachte von der Dachterrasse aus. Die Bedingungen sind ziemlich gut, mehr als 100 Tage pro Jahr sind gut bis sehr gut. Die Grenzgröße liegt bei 5,7mag, in selteneren Fällen auch noch besser.

Ich beobachte den wunderbaren Südhimmel mit seinen reichhaltigen Deep Sky Objekten. Aufnahmen mache ich mit aufgesattelter Nikon und 135 mm Tele.

In Durban gibt es eine Meadevertretung, ein größerer Optikhändler. Er hat Kataloge, einige wenige Instrumente und etwas Zubehör. Er ist sehr freundlich, aber astronomisch eher unterbelichtet, kein Vergleich zur Firma Jülich, die ich hier ausdrücklich loben möchte. So habe ich zwar den Vertragshändler vor Ort, muß ihm aber schon selber sagen, was ich haben will. Umgerechnet in Kaufkraft ist Meade in Südafrika sehr teuer, auch im Vergleich zu Celestron.

Wer an diesem Instrument interessiert ist, sollte folgendes beachten:
- Das stabile Meadestativ erfordert einen ebenen Boden, kann also nicht im Gelände empfohlen werden.
- man kann keinen Computer mit GOTO-Funktionalität nachrüsten
- der Antrieb zeigt eine periodische Ungenauigkeit von über einer Bogenminute. Dieser Fehler tritt alle 7,5 Minuten auf (Teilung des Schneckenrades) und zeigt sich in einer deutlichen und schnellen Hin- und Herbewegung des Sternpunktes.
- es existieren weitere kleine Nachführfehler, deren genaue Ursache ich noch nicht herausgefunden habe.
- der Sucher ist mit 30 mm Öffnung zu klein. Dies war mir bekannt, ich habe aber die Tragweite nicht begriffen und diesen jetzt gegen ein 50 mm Exemplar ausgewechselt.
- Das Fokussieren durch Verschieben des Hauptspiegels verursacht eine Bildverkippung. Bei meinem Instrument beträgt diese etwa 20 Winkelsekunden.
- auch bei sorgfältiger Behandlung muß die Optik ab und zu justiert werden. Dazu benötigt man mindestens 30 Minuten.

Es gibt aber auch eine Menge sehr positiver Dinge.
- die optische Qualität im justierten Zustand entspricht meinen Erwartungen. Das reale Trennvermögen beträgt dann etwa 0,9 Bogensekunden. Die Leistung beim Betrachten von Nebeln und offenen Sternhaufen ist sehr gut. Bei unserer ruhigen Luft überzeugt auch die Leistung am Planeten.
- die Handhabung ist sehr einfach und angenehm.
- der Anschlußflansch verträgt auch große Lasten.
- die angebotenen Ausrüstungsdetails sind sehr umfangreich.

Mittlerweile haben sich einige Kollegen, angeregt durch mich, ebenfalls ein Teleskop zugelegt. Einer meiner jüngeren Mitarbeiter sogar einen 12,5" Dobson mit einen Tubusrohr aus Pappe. Wir nutzen die Gelegenheit, die unterschiedlichsten Varinaten zu erleben, hüten uns allerdings vor einer deutlichen Bewertung. Ich würde mir heute wieder ein kompaktes Fernrohr mit 20 Zentimetern Öffnung kaufen. Wahrscheinlich wieder ein Meade SC, aber wohl eher ein Modell mit höhenverstellbarem Stativ.

Christian Florek

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungen mit dem Meade LX10

Chr. Florek 3849 23. November 2000 14:53



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