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Meade 2120 LX3-im Einsatz

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Andreas Kupfer
09. Oktober 2000 08:38

Ich war einer der Teilnehmer an der Kosmos-Exkursion Halley 86 auf
die Kapverden, die von Herrn Jülich geleitet wurde.
Nach der Rückkehr entschloß ich mich, mir ein eigenes Teleskop
anzuschaffen. Ich erstand ein Meade LX3 2120 mit Zubehör.
Das Meade 2120 ist ein Schmidt Cassegrain Teleskop mit 25cm
Öffnung und 250cm Brennweite. Es ist in einer Gabel montiert. Die
Gabel wird in einer Achse angetrieben (Stundenachse), die andere
Achse kann wahlweise mit einem Gleichstrommotor nachgerüstet
werden. Die Vorteile dieser Nachrüstung sind mir jedoch bis heute
nicht klar, ich verzichtete.
Als Sucher wird ein 50mm Achromat mit Zenitprisma und beleuchtetem
Fadenkreuzokular eingesetzt. Die Stromversorgung kann über ein
Kabel direkt aus der Steuerung entnommen werden.

Ausschlaggebend für meinen Kauf war, daß Herr Jülich beim Trip auf
die Kapverden ein solches Teleskop, allerdings mit 20cm Öffnung
mitgenommen hatte. Ich hatte so zwei Wochen lang Gelegenheit, die
Transportqualitäten dieses Instrumententyps zu studieren. Für die
größere Optik hatte ich mich entschieden, weil dieses Gerät mir
noch leistungsfähiger erschien. Die Einwände von Herrn Jülich, 10
Zoll wären schwerer, habe ich geflissentlich überhört.

Wir hatten damals nahe Freudenstadt neu gebaut und von unserem
Garten aus hatte ich einen ungestörten Blick nach Süden und Osten.
Der Westen war durch die Stadt aufgehellt und im Norden war das
eigene Haus im Weg. So habe ich bis 1996 mit Vergnügen beobachtet.
Dann wurde weiteres Bauland ausgewiesen und mein Beobachtungsort
verlor an Wert.
Natürlich bin ich auch älter geworden und jetzt überlegt man
jedesmal, ob man zum Beobachten hinausfährt.

Das Teleskop selber macht viel Freude. Man kann die bekannten
Objekte alle sehen, nicht ahnen. Die Grenzgröße des Auges wird um
fast 7,5mag übertroffen. Galaxien und Nebel bis zur Grenzgröße
11mag kann man noch mit Genuß beobachten. Pluto ist manchmal zu
sehen, der Zentralstern im Ringnebel jedoch trotz größter Mühe
bisher noch nicht. Eine Schwäche hat das Meade, es verträgt keine
hohen Vergrößerungen. Man hat immer den Eindruck, daß ab einer
Vergrößerung von 350fach eine allzu frühe Grenze erreicht wird.
Bei höheren Vergrößerungen bleibt dann das Bild immer ein wenig
unruhig. Dies habe ich auch schon an einem perfekten Standort, am
Calar Alto in Spanien festgestellt. Dort habe ich mir dann aber
auch meinen Standort im Schwarzwald verdorben, der Mensch hat ja
ein Gedächnis.
Jetzt sind wir auf der Suche nach einem externen Standort, der
optisch und verkehrstechnisch einen Kompromiß darstellt.

Das Meade zeigt beide Seiten größerer Instrumente, die
Leistungsfähigkeit und das Transportproblem. Es ist fantastisch,
selbst schwächere Galaxien zu erkennen, aber dann ist man auch
jedesmal wieder froh, wenn man alles heil zurückgetragen hat.
1998 habe ich das Meade überholen lassen. Spiegel und
Schmidtplatte mußten gereinigt werden, die Verriegelung und die
Handnachführung waren ausgeschlagen und mußten neu gebuchst ?
werden, das Spiralkabel war brüchig, der schnelle Rücklauf
unzuverlässig. Dies wurde in Bonn prompt erledigt und genauso
prompt bezahlt. Bei dieser Gelegenheit wurden noch ein 2" Spiegel
und dazu passend zwei Okulare mitgeliefert.
Man kann eine ganze Menge gegen die Schmidt Cassegrains einwenden.
Es stimmt, man muß häufig kollimieren, der Antrieb ist etwas
unruhig, das thermische Verhalten könnte besser sein, aber ich
kenne kein vergleichbar leistungsfähiges Gerät mit diesen
Transportmöglichkeiten und zu diesem Preis. Trotzdem rate ich
jedem über 50, genau zu prüfen, ob 20cm Öffnung nicht genug sind.
Man wird älter, Freunde und eigentlich weiß man das ja früh genug.

Alles Gute an die Mannschaft, natürlich auch an Dino

Andreas Kupfer

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Meade 2120 LX3-im Einsatz

Andreas Kupfer 4568 09. Oktober 2000 08:38



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