Das VC200L ist mein drittes Fernrohr.
Zuerst hatte ich ein Lidlscope. Es wackelt und die Okulare kann man vergessen. Mein Bruder hat es jetzt.
Danach hatte ich ein Bresser Newton 4,5". Dieses Teleskop ist kein Fortschritt. Jetzt ist das Objektiv größer, aber man muß dauernd die Barlowlinse justieren. Der Okularauszug ist sehr unsauber und die Montierung gefällt mir auch nicht.
Da habe ich sehr lange überlegt, ob Astronomie für mich das optimale ist.
Ich habe dann nach 2 Jahre Pause einen neuen Versuch gemacht.
Vixen DX mit VC200L.
Die schlechte Erfahrung aus der Vergangenheit hat mich sehr pingelich gemacht. Es gibt zwei dumme Punkte, die muß man beseitigen, aber das hab ich getan.
Es gibt eine Säule für die DX. Die Säule ist besser wie das HAL150 Dreibeinstativ, doch man soll sie noch zusätzlich verstärken. Ich habe zwei massive Teller gedreht. Beide passen satt und sind 40 mm dick. Wir haben sie vorsichtig reingepresst. Jetzt ist die Stativsäule fest. Danach habe ich mir die Ausleger angesehen, die habe ich komplett neu gemacht. Auf der Biegemaschine habe ich 8 mm Blech gebogen. Dann haben wir zwei Klemmen, oben und unten gemacht. Die Ausleger habe ich aus 30 x 50 mm Rechteckprofil gemacht. Zur Verstärkung habe ich noch Knotenbleche gepunktet.
Ein Freund hat das Stativ dann sandgestrahl und neu pulverbeschichtet.
Die DX haben wir komplett zerlegt. Auch da kann man mit Feinarbeit verbessern. Den Schneckenantrieb haben wir gelassen.
Die Motoren sind MT3 von Vixen mit Skysensor 2000pc. Das Problem der Skysensor ist der Stromverbrauch. Wir haben eine Gelbatterie mit 8Ah als Versorgung.
Jetzt die Optik.
VC200L ist ein Fototeleskop. Sie haben eine komplizierte Spiegelform und zusätzlich noch einen Bildebnungskorrektur. Die Funktion ist so gut, wie man es nur verlangen kann. Negative die man einscannt, sind am Rand ungefähr wie in der Mitte. Die Sternpunkte bleiben rund. Ein Problem ist die lange Belichtungszeit. Eine Lösung ist eine spezielle Shapleylinse für 1:6,7. Damit kriegt man aber in den ecken Probleme. Wenn man die Ecken nicht braucht, ist die Shapleylinse natürlich angenehm. mit TP2415 kann man ungefähr in 55 Minuten ausbelichten. Klar geht ein 1000 ASA Colorfilm schneller. Ich kann aber keine Colorfilme entwickeln.
VC200L ist aber nicht nur ein Fototeleskop. Visuell kann man am Mond bis 380fach sehr gut beobachten. Dazu habe ich ein 5 mm LV. Das nehme ich auch bei Saturn.
Für Jupiter nehme ich ein 7 mm LV, welches 257fache Vergrößerung macht.
Besser als Planeten sind aber Nebel. Dazu habe ich zwei Nebelfilter, ein OIII und ein UHC. Das UHC ist von Lumicon und das OIII von Meade. Beim UHC ist das Bild realistischer, weil man mehr Sterne sehen kann nicht nur den Nebel.
Ich muß aufpassen, daß ich nicht immer nur mit dem Skysensor arbeite, weil man sonst viel verlernt.
Außer dem 5 mm und dem 7 mm habe ich noch ein 20 mm LV und ein 9 mm LV
Dann habe ich noch ein Meade 56 mm Superplössl und ein Meade 32 mm Superplössl. Astronomie ist ein teures Hobby. Ich verstehe gut, das die Leute erst zu Lidl und Tchibo rennen. Man hat aber keine Wahl, wer mitmachen will, der ärgert sich über den Billigkram. Was man nicht vergessen darf sind ja auch noch massenhaft Bücher. Ich habe mir sogar engliche Literatur besorgt. Die Quälerei mit 2 Jahren Schulenglich kann man sich denken.
Wer sich so ein Teleskop kaufen will, ich denke, der soll auf jeden Fall nur zuschlagen, wenn er auch fotografieren will. Sonst kann man auch was anderes kaufen.
Man braucht nicht nur Geld für das Teleskop sondern auch für das Zubehör und zwar nicht zu knapp.
Das gute am Teleskop ist, das es unbegrenzt hält. Wenn man seine Sachen pflegt, kann man ein lebenlang davon etwas haben.
200 mm ist ein guter Kompromis. Man kann es noch locker transportieren und es ist auch schon groß genug.
Mit dem Skysensor findet man auch jede Menge Objekte das macht trotzdem richtig Spaß, auch wenn man verblödet.
Ich wünsche allen clear skies
Damian Swoboda
