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Realistischer Bericht über Meade SC 10"

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08. August 2002 12:16
Sind die Erfahrungebericht alle wahr oder vergißt man die Probleme nur wieder ?
Ich schreibe auf, das hilft gegens Gedächsnissieb. Sie kennen den Spruch" hast Du Kopf wie Sieb, muttu aufschreiben" das triff auf mich zu.

Es fing irgendwann 1988 an, Meade 2120 LX5. 10 Zöller mit Gabel und Motorsteuerung. Bezahlt in Bonn, Firma Jülich, selbst abgeholt in Stuttgart, Firma Kosmos.
Wer extra 350 Kilometers verfährt, sollte vorsichtig sein, also habe ich darauf bestanden, das gute Stück an Ort und Stelle auszupacken. Na also, es gab einen dicken Schrammen auf dem Hauptspiegel. Also ab nach Hause, LX5 wird per Spedition in den nächsten Wochen nachgeschickt. Wieder zu Jülich, Leihgerät, Meade LX3 2080 mitgenommen, damit ich wenigstens etwas hatte.
Nach ungefähr 4 Monaten kam dann Dachser mit dem Karton. Erst unterschreiben, dann auspacken. Ging aber nicht anders, also gemacht und dann als der Typ weg war sofort ausgepackt. Diesmal war alles OK. Puh.
Beim ersten Beobachten lief nach kurzer Zeit die Brühe über die Schmidtplatte, Tau ohne Ende. Taukappe bei Jülich bestellt. Er, es dauert, nimm solange eine Pappkonstruktion.
Taukappe kam nach 3 Monaten, böse Beule im Lack, geeinigt auf 50 Mark Nachlaß, böser Brief an Kosmos, die waren damals der Importeur. Entschuldigung mit 2 Kosmosbüchern, das hatte wenigstens noch Stil.

So nach der 10. Beobachtung fiel dann eine kleine Unzulänglichkeit auf, irgendwie hielt sich die Erdrotation nicht an die Geschwindigkeitsvorgaben meiner Quarzsteuerung. Nach einigen Monaten war auch das Problem gelöst. Es gab dann Probleme mit der Handsteuerbox. man durfte den Rückwärtsknopf nicht berühren, denn sonst kroch die Kiste nur noch rückwärts. Firma Jülich gab mir eine neue vom Vorführgerät.

Zwischendurch wurde fleißig beobachtet, irgendwann gab es dann bei diesen Beobachtungen einen ordentlichen Schlag, ein Steg an der Polhöhenwiege De Luxe war gerissen, einfach so. Das kannten Sie bei Meade noch nicht, sagten Sie und versprachen umgehend Ersatz, der kam dann aus USA, Dauer, ca. 6 Monate. Man konnte aber mit der angerissenen Polhöhenwiege gefahrlos beobachten.

Über die Optik kann ich nicht klagen, 10" sind eine ganze Menge und an guten Tagen war es eine Freude damit auch Planeten zu beobachten. Das Spiegelshifting ist natürlich Mist, aber man gewöhnt sich an vieles und dann muß man auch ganz klar sagen, das es erst nervt, seit ich eine Pictor einsetze.

Bei den Okularen muß man aufpassen. Am Anfang habe ich die kurzen Dinger gekauft, also Meade 6,4 mm und Meade 5 mm Plössl. Beide für die Tonne. Richtig schön sieht man erst mit dem 6er LV von Vixen. Da klebt man nicht so am Okular und kann ungestört sehen.
Wirklich gut ist aber auch das Meade 9,7 mm. 257 fach ist ein guter Wert, kann man zwar nicht mit imponieren aber man soll ja auch beobachten.
Dann habe ich noch ein Meade 13,8 mm mit dem ich Kugelsternhaufen und kleine Objekte beobachte. Das Teil ist ebenfalls sein vieles Geld wert.

Für lange Brennweiten habe ich mich dann in der Szene umgehört. Das bringt aber nichts, du fragst 3 Leute und bekommst 4 Meinungen, besonders verrückt ist, daß die Leute sich nur bei den Sachen einig sind, die sie selber garnicht haben. Also sind Meade 2Zoll Okulare durchgehend Schrott. Finde ich aber nicht, auch da muß man sortieren.
Schrott ist das 56er Superplössl, Du schaust rein, schwarz ! Du bewegst den Kopf ein bisschen, husch, da war ein Bild, aber sofort wieder schwarz. Ja wollen die einen ärgern. Also Freunde der Nacht, beim 56er Superplössl finde ich das Einblickverhalten nicht super sondern schlecht.

Besser gefällt mir das 40 mm Super Weitwinkel. Sie versprechen 67°. Ich habe nach der Durchlaufmethode gestoppt, es kommt ungefähr hin, wenn, ja wenn alle anderen Angaben stimmen, was man ja bei einem Schmidt Cassegrain nie so genau weiß, weil die Brennweite sich ja mit der Hauptspiegelposition auch ändert. Aber trotzdem, das Okular ist teuer und gut. Am Anfang war aber auch hier ein Problem, im Okular war eine dunkle Stelle. Wasser, Dreck keine Ahnung aber es hat gestört. Umgetauscht, richtig es dauerte wieder eine Ewigkeit. Da war dann aber klar, daß es nicht am Importeur Kosmos lag, denn der hieß jetzt Astrocom und war von Stuttgart nach München gerutscht. Alles war viel kleiner und enger, es sah auch weniger nach einer Firma aus und ich war ganz erstaunt, das die das solange durchgehalten haben.

Es gab noch weiteren Ärger. Von einem Stativbein blätterte der Chrom ab, darunter war schnöder Rost, der sich schnell häßlich ausbreitete. Da es keine Garantie war, habe ich die Beine zum Nacharbeiten zu einem Galvaniseur gebracht. Für schlappe 280 Mark wurde die alte Schicht entfernt und eine neue Verchromung aufgetragen. Der Meister meinte, der Untergrund wäre nicht fachgerecht vorbereitet gewesen.

Die Spiegelverstellung mit dem Aludrehknopf ging immer unrunder. Man brauchte immer mehr Kraft und es war ganz klar, irgendwann bewegt sich da nichts mehr. Das habe ich dann bei meinem Händler machen lassen, der mir dafür insgesamt 530 Mark abgenommen haben, dafür fluppt es jetzt aber gut und immer noch gut. Die Frontlinse, also die Schmidt-Platte mußte ebenfalls einmal von innen gereinigt werden. Das habe ich dann selber gemacht, was ich aber heute nicht mehr tun würde. Jeder weiß, daß eine kaputte Schmittplatte nicht zu ersetzen ist, weil die Platten auf den Spiegel abgestimmt werden. Ich weiß zwar nicht, warum die Amis nicht genauer Schleifen können, aber es ist auf jeden Fall so. Beim Reinigen ging mir dann schon gehörig die Muffe. Ich war mir auch nicht sicher, ob beim Anschrauben etwas zu beachten wäre und als ich danach Beobachtet habe, war ich vorher ziemlich nervös. Aber, don't panic, alles war perfekt.

Ein weiterer Fehler ist der Sucher, man stellt den Sucher auf eine ziemlich blöde Weise scharf. Der Tubus hat ein Gewinde zum Aufschrauben des Sucherobjektives. Dann gibt es da einen schwarzen Konterring. Jetzt schraubt man so lange an dem Suchergewinde, bis das Bild einigermaßen scharf ist. Bei mir war dann sofort das Gewinde versaut, kein Wunder, Alugewinde mit Farbe zugeschmiert, das muß ja klemmen. Danach habe ich entschieden, der Sucher ist für mich scharfgestellt, wer sonst beoabchten will hat halt Pech gehabt. Aber genial ist das nicht.

Ein weiterer Fehler ist die Lebensdauer der Klemmung. Irgendwann bemerkt man, das beim Klemmen der Hebel immer stärker hin-und herhampelt. Am Anfang ist es nur störend, aber bald wird klar, Werkstatt. Laut Rechnung Firma Jülich von 1993 waren es wieder 90 Mark. Sie haben es dann aber wohl besser gemacht, jetzt ist Ruhe, bisher wenigstens.

Ein weiterer Fehler war die Buchse für die externe Stromversorgung. Irgendwann funktionierte es nicht mehr. Aufgemacht und was sehen meine entzückten Augen, irgend ein Schlamp hat nicht sauber gelötet und da war dann das letzte Drähtchen abgerissen.

Irgendwann packte mich die Wut und anläßlich eines Kalifornienbesuches bei unserer Tochter bin ich dann auch zu Meade gefahren. Cosa Mesa, ein großer Parkplatz, ein ziemlich kleines Gebäude, das sah im Prospekt irgendwie bedeutender aus.
Ich dann da rein, ein junger Mann kümmerte sich sehr freundlich, da kann man dann nicht mehr so gut lospoltern. Es gab einen Mitarbeiter, der konnte Deutsch, es gab einen kurzen Rundgang und auch einen Blick in die Endmontage. Es machte einen sauberen und ordentlichen Eindruck, nur viel kleiner, als ich gedacht habe.
Alles in allem bin ich von dort mit der Meinung zurückgekommen, es liegt an dem deutschen Importeur und der soll einmal für eine ordentliche Ersatzteillagerung sorgen.

Außer Meade kenne ich noch die Erfahrungen unseres Nachbarn mit seinem elektronischen Wunderteil von Celestron mit GPS. Da ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Das GPS hätten die erstmal ausprobieren sollen und nicht direkt verkaufen. Wenn ich ihn richtig verstehe, hat er eine schriftliche Mitteilung, daß ihnen jetzt nach dem Verkauf erst aufgefallen ist, daß das Wunderteil statt Nordpol richtig Alaska zielt. Ist zwar auch kalt, aber daneben.

Hier erhaltet Ihr einen ehrlichen Bericht. Fragt einmal genauer nach, dann werdet ihr von vielen Leuten das selbe hören, Probleme mit der Ersatzteilversorgung, Probleme mit Prospektangaben. Ich will niemand abschrecken, aber man sollte schon wissen, das es nicht so reibungslos klappt, wie die meisten hier schreiben.

Einen will ich aus der Kritik heraushalten, mein Händler, die Firma Jülich hat mir immer geholfen. Die sind fit und geben sich auch Mühe. Aber ohne Teile hilft das auch nicht und das Ersatzgerät hatte immer nur 8".

Erich Koch
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Realistischer Bericht über Meade SC 10"

Erich Koch 4629 08. August 2002 12:16

Re: Realistischer Bericht über Meade SC 10"

Hannibal 1803 09. August 2002 14:50

Re: Realistischer Bericht über Meade SC 10"

Erich Koch 1863 11. August 2002 17:22

Re: Realistischer Bericht über Meade SC 10"

Stefan Singer 2682 29. Juni 2004 13:13



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