Hallo,
>
Quote
Und sogar der 1m Cassegrain des Hohen
> Lists ist in dieser Hinsicht ein beeindruckendes
> Teleskop.
>
> ............ wenn ihm nicht ab und an der
> Stickstoff an der CCD ausginge und dieser im
> Notfall nächtlich vom ortsansässigen
> schalkenmehrener Zahnarzt geborgt werden musste.
> :-)
Über soviel Stickstoff und den lukrativen Nebenverdienst des Zahnarztes musste ich eben schmunzeln. Zu meiner Zeit und bereits vor der Holicam angeschafft gab es am Hohen List bereits ein kleines CCD der Fa. Astromed, welches mit einem Peltierelement gekühlt wurde und eine Auflösung von 416x578 Pixel bot. Für die damalige Zeit war das viel. Es wurde inzwischen verschrottet. Die Holicam war, wie der Name mehrdeutig mit einiger Ironie ausgelegt werden kann, sicher auch eine heilige Kuh. Die damals von der Universitätssternwarte angeschafften 2kx2k CCD Sensoren kosteten ohne die Entwicklung der erforderlichen Elektronik bereits soviel wie ein Einfamilienhaus und der Ausschuss bei den Chips war beachtlich. Kurz nach deren Fertigstellung und erster Tests hatten wir zeitweise bereits mit einem Peltier gekühlten Kodak KAF-1600 CCD mit 1536x1024 Pixel beobachtet, den Herr Geyer privat beschaffte. Das System kostete vergleichsweise einen winzigen Bruchteil der Holicam.
Schon Mackay (1986) beschrieb ja in seiner Abhandlung über moderne Bild Sensoren in der Astronomie auch solche auf CMOS Basis. Heute haben Active Pixel CMOS Sensoren durchaus auch Vorteile vor allem auch was die Ausleseraten bei extrem großer Pixelzahl angeht. Kaum ein astronomisches CCD System schafft es 18 Megapixel in solch kurzer Zeit bei solch niedrigen Rauschwerten auszulesen, wie eine moderne DSLR.
CCDs haben auch deutliche Nachteile. Es ist immer noch ein Glaubenskrieg.
Viele Grüße
Thilo Bauer
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.08.12 20:44.