Der Tröt ist zwar schon älter (begonnen am 26.03.2012 und es wurde bisher nie darauf geantwortet), aber ich möchte trotzdem gerne meinen Senf dazugeben.
Ich bin selber Jäger und habe in der Anfangszeit schon mit roten Ohren neben einem uralten Jäger im Auto gesessen, der meinte, er müsste Hundehalter zusammenfalten und ihnen wirres Zeug von wegen Anleinpflicht und dergleichen in Standpaukenform zum Besten geben.
Da ich ihm vor den Leuten nicht in die Parade fahren wollte, habe ich ihn hinterher darauf angesprochen. Ihm war es egal, dass er da wirres Zeug geredet hat. Bei ihm, und da dürften andere Jäger ähnlich ticken, heiligt der Zweck die Mittel. Da werden dann auch gerne mal Gesetze zitiert, die so nie irgendwo verabschiedet worden sind.
Insbesondere im Falle der Nachtjagd sind Jäger ungemein sensibel. Eben weil es immer wieder zu Zwischenfällen kommt. Hinzu kommt noch der Druck, der bei bestehenden Wildschäden, verursacht durch Schwarzwild, dafür sorgt, dass da manchmal die Nerven blank liegen. Denn dann wird aus der Freizeitbeschäftigung ziemlich schnell Stress. Auch wenn die gesetzliche vorgeschriebene Abschusserfüllung ausbleibt, wofür zu einem teilweise recht hohen Teil der Freizeitdruck verantwortlich ist.
Hinzu kommen vermehrt Wildschäden im Wald, wenn z. B. Rot- und Damwild ihren Einstand auch bei Nacht nicht mehr verlassen können, weil auch nach Einbruch der Dunkelheit noch Menschen unterwegs sind. Dann wird in den Einständen fröhlich geschält und der Wald ist bald dahin. Eine Bejagung im Bestand ist auch nicht möglich, da es dort zu dunkel ist und der Jäger ohnehin durch das BJG die Bejagung nur durchführen kann bis zu zwei Stunden nach Sonnenuntergang. Frühestens zwei Stunden vor Sonnenaufgang kann der dann wieder den Ansitz aufsuchen.
Manche Wildarten, die gerne umherziehen haben nun mal leider nur noch die Zeit nach Einbruch der Dunkelheit. Und die wird ihnen dann auch noch genommen durch unvorsichtige und unsensible Freizeitnutzer jeglicher Art und Güte. Sterngucker, technikunterstützte Schnitzeljäger (Geocacher genannt), die hinter den Nach-Caches her sind, so als wenn das Tageslicht die Sache schon wieder langweilig werden lässt, Hiker und Wanderer, die mit ihren Stirnlampen die Nacht zum Tage machen und dergleichen mehr.