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15. August 2001 11:36
Name: Alfred Schröder, nicht verwandt mit dem Kanzler
Beruf: Berufsschullehrer, Fachbereich Metallverarbeitung, pensioniert seit 1985
Standort: Nähe Prüm, 545 m über NN
astronomisch eingesetzte Optiken:
Meade LX5 10" Schmidt Cassegrain, Baujahr 1989
Wachter 110/1650 Refraktor, Baujahr 1982
Meade 1024 4" Schmidt Cassegrain, Baujahr 1988
Vixen 80/640 Fluorit, Baujahr 1993
Vixen 15 x 75 Fernglas, Baujahr 1997
Zeiss 7 x 42 Fernglas, Baujahr 1994
Zeiss Contax Spiegelreflex, Baujahr 1982
Rollei SX 6x6 Spiegelreflex, Baujahr 1987

Zur Qualität des Standortes.
Grenzgröße, bewertet und korrigiert auf Zenit, besser als 5,8 mag
Seeing, meistens durchschnittlich, selten gut bis sehr gut.
Visuell geeignete Nächte, für AP < 1mm: 40/Jahr
Fotografisch geeignete Nächte : 70/Jahr für Nebel, 15/Jahr für Planeten.

Arbeitsschwerpunkte.
Planetenfotografie mit LX5 und Wachter Refraktor. Ausschließlich verwendetes Filmaterial: Kodak TP bzw. Kodak 100 ASA Diapositivfilm.
Erfahrungen.
Planetenaufnahmen mit 15-20 Metern Projektion , Belichtungszeiten: Mars > 2 Sek, Saturn > 1 Sek, Jupiter < 1 Sek.
Die meisten Aufnahmen leiden unter Seeing. Der Tubus des LX5 muß perfekt austemperiert sein, die Zeit hierzu: 0,5-1,5 Stunden.
Selbst bei gutem bis sehr gutem Seeing ist die Bildausbeute mager.
Addition unterbelichteter Aufnahmen durch Einscannen mit Minolta Diascanner ! Verschiedene Versuchsreihen und die Ergebnisse:
Jupiter als Summe von 4 fortlaufenden Bildern je 0,25 Sekunden. Kein wesentlicher Gewinn, wie erwartet.
Jupiter als Summe von 4 ausgewählten Bildern aus 20 Aufnahmen. Deutliche Kontraststeigerung.

Jupiter als Summe von 12 fortlaufenden Bildern je 0,03 Sekunden. Geringfügig verbessertes Ergebnis.
Jupiter als Summe von 12 ausgewählten Bildern aus 37 Aufnahmen. Das erzielbare Maximum. Einschränkungen durch die begrenzte Anzahl möglicher Bilder. Filmwechsel dauert bei der Rotationsgeschwindigkeit des Jupiter zu lange.

Bei sorgfältig ausgekühltem LX5 liegt der Wirkungsgrad guter Bilder (subjektiv) bei etwa 2-3 von 36 Aufnahmen.
Es gibt Probleme mit Wind, Temperaturänderungen während der Sitzung, Erschütterungen durch den Winder. Das 10" Meade LX5 ist für Planetenaufnahmen nur mäßig geeignet.

Der Refraktor ist ein einfacher Fraunhofer 1:15. Die Vergütung ist einfach. Der Refraktor muß nicht auskühlen.
Die Belichtungszeiten sind bei gleicher Brennweite und gleichen Filtern etwa 4fach länger. Es ist zu erwarten, daß die Bilder dadurch noch mehr durch Seeing verwaschen. Das ist aber nicht so. Subjektiv ist der Verwaschungseffekt durch die 4fache Belichtungszeit kleiner als der Verwaschungseffekt durch die größere Öffnung. Bei der kleinen Öffnung von 110 mm gibt es entweder gute oder schlechte Bilder. Bilder, die nur teilweise scharf sind, kommen nur beim LX5 vor. Objektiv erkennt man dann aber unter dem Mikroskop, daß bei der großen Optik ein Teil der Unschärfe der Montierung anzulasten ist. Die Auflösung des Antriebes ist zu grob.

Bei einer Reduzierung der Projektion auf 10 Meter liefert der Fraunhofer überwiegend gute Bilder. Der Wirkungsgrad subjektiv guter Bilder wächst von 5-6 Aufnahmen auf über 10 aus 36 Aufnahmen.

Mondfotografie mit dem LX5.
Bei einer Projektion um 20 Meter kommt die Rollei zur Geltung. Die Belichtungszeiten sind erfreulich kurz. Trotzdem sind die meisten Bilder nicht über den gesamten Bereich scharf zu nennen. Spätestens bei der Wiedergabe mit einem Diaprojektor sind diese partiellen Unschärfen störend.

Mondfotografie mit dem Wachter.
Gutes Seeing vorausgesetzt, sind die meisten Aufnahmen scharf. Unter dem Mikroskop erkennt man Details, etwa 2x größer als beim LX5. Bei kleinen, kontrastreichen Formationen (Schröter, Alpental) rückt der Wachter näher.

Visuelle Beobachtung.
Die Planetenbeobachtung mit dem langen Refraktor liefert ein ruhiges, überwiegend scharfes Bild. Man kann für mehrere Minuten in aller Ruhe über den Mond gleiten, es fällt auch leicht, Details auf Jupiter zu beobachten. Die absolute Auflösung dieser Details bleibt aber hinter dem LX5 zurück.
Auffällig besser ist das LX5 am Mars, hier ist der Refraktor zu klein.
Trotz dieser eindeutigen Überlegenheit ist aber das Beobachten eines unruhigeren Planetenscheibchens im LX5 erheblich anstrengender. Dies wird besonders auffällig an Jupiter, wo man beim genauen Verfolgen kleinster Strukturen im LX5 immer wieder den Faden verliert. Wahrscheinlich wäre eine Öffnung von 150 mm bei langer Brennweite das Optimum.
Eine Bemerkung zur Okularbrennweite.
Für das Wachter steht mir als Planetenokular ein 12,5 mm MZW mit alter 31er Steckhülse zur Verfügung. Die Vergrößerung beträgt 132fach. Die AP beträgt 0,83mm ein häufig publizierter Grenzwert, der meinen Erfahrungen entspricht. Ein ebenfalls vorhandenes 9 mm Okular der Firma Dieter Lichtenknecker, kommt am Mond zum Einsatz. Man kann es auch zum Trennen enger Doppelsterne benutzen, aber eine intensive, länger währende Planetenbeobachtung ist damit nicht möglich.

Eingesetzte Filter.
Als UV-Sperrfilter benutze ich das übliche Schottglas UG12. Als Dämpfglas habe ich sowohl das NG4 als auch das NG3 im Gebrauch.
Des weiteren benutze ich die üblichen Farbfilter aus der Schottreihe. Versuche mit einfachen Farbfiltern von Meade und Celestron habe ich nach negativem Ergebnis abgebrochen.

Beobachtungen ausgedehnter Objekte in unserer Milchstraße.
Zur Beobachtung ausgedehnter Nebel ist der Refraktor von Manfred Wachter nicht geeignet. wirklich langbrennweitige Okulare vertragen sich nicht mit meinem Alter und der daraus resultierenden maximalen Pupillenöffnung. Außerdem ist das Einblickverhalten sehr unangenehm, schon kleine Positionsverschiebungen zwischen Okular und Auge können zu einem völligen Verschwinden des Bildes führen. Ich habe mich daher auf 40 mm als größte Okularbrennweite am Refraktor beschränkt. Das wahre Gesichtsfeld beträgt dabei knapp 1°. Das ist nicht sehr viel. Ich verzichte daher heute völlig auf diesen Refraktor zur Beobachtung entfernter Nebel oder offener Sternhaufen.
Am LX5 benutze ich als langbrennweitiges Okular ein Meade 40 mm aus der teuren Weitwinkelserie. Ich erziele altersgerechte 4 mm AP. Das wahre Gesichtsfeld ist geringfügig größer als im Wachter. Hier macht sich dann aber positiv ein physiologischer Effekt unseres Sehens bemerkbar, der gleichhelle, aber größere Flächen quasi intern verstärkt. Trotzdem sind beide langbrennweitigen Geräte für diesen Zweck nur beschränkt zu empfehlen.
Die Domäne des LX5 sind kompakte Objekte mit dem 32 mm Weitwinkelokular.

Besser geeignet ist das kleine 80mm Fluorit von Vixen. Mit dem 24,5 mm Weitwinkelokular von Meade erreicht man eindrucksvolle 2,5° Gesichtsfeld. Das 32mm Okular liefert sogar gute 3°, leider bei verminderter Randschärfe.
Besonders eindrucksvoll, ich sehe von uns aus NGC7000 ohne Filter.
Offene Sternhaufen können immer vollständig und mit guter Randschärfe überblickt werden. Mit einem 5 mm LV-Okular bestückt, überzeugt es mich auch am Mond und den Gasplaneten.
Zu Beobachtungen aus dem Liegestuhl reicht mir das Zeissglas. Es reicht mit seinen 42mm aus, um alle Messiers zu identifizieren. Das Glas kann freihändig eingesetzt werden. Die AP ist mit 6 mm für mein Alter zu optimistisch, laut Augendoktor erreiche ich nur noch 5,5 mm.

Mit dem Vixen 15 x 70 habe ich mich etwas übernommen. Das Glas muß unbedingt auf ein Stativ. Das Glas erlaubt dann einen schönen Blick auf mittelgroße bis große Objekte. Die berühmte Andromedagalaxie ist an guten Tagen fast 2° groß. Das Siebengestirn , h und chi im Perseus, die südliche Milchstraße mit den Nebeln im Bereich Schütze und Skorpion. M81+82 . Dieses Glas ist sicher nicht sehr hochwertig, wie sollte es das bei diesem Preis auch. Man merkt dies jedoch weniger bei der Schärfe als daran, daß es mit angegebenen 5° nicht sehr weitwinklig ist. Der Farbsaum um helle Sterne ist nicht zu übersehen, ebenso die freundlich warme Farbe der Mondoberfläche. Doch dazu habe ich dieses Glas auch nicht erworben.

Das 4" Meade dient ausschließlich als Reisebegleiter.

Es sind folgende Probleme angefallen.
Meade LX5, Ausfall der Handbox, Korrosion der Kippschalter, Austausch des Westernsteckers
Wachter, keine
Meade 4", keine
Vixen 80/660 Fluorit, keine
Zeiss 7 x 42, neue Gummistülpmuscheln
Vixen 15 x 70, keine
beide Kameras liefen einwandfrei, wurden allerdings regelmäßig zerlegt und gereinigt.

Ein Okular Meade 32 SWA wurde auf Garantie ausgetauscht.

Es sind folgende Schwächen bekannt.
Meade LX5, Antrieb nicht genau, Gabel zu weich
Meade 4", Antrieb mittels Geradeverzahnung
Wachter, Antrieb durch Synchronmotor mit kleinem Regelbereich
Vixen 80/660, keine
Zeiss 7 x 42, keine
Vixen 15 x 70, Glas ist zu kopflastig



Alfred Schröder
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungsbericht mit meinen Optiken

Alfred Schröder 9644 15. August 2001 11:36



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