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Meade ETX105, ein transportables Planetenteleskop

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Norbert Bauer
18. Dezember 2007 20:49
Nach langer Zeit gab es mal wieder richtig gutes Beobachtungswetter. Ich war schon ab 19.00h draussen und habe mich auf Mond-Mars-Saturn konzentriert. Zusätzlich war mein Fernglas zur Hand, einfach mal den Winterhimmel beobachten.
Ich weiß genau, daß viele Astroamateure das 4" ETX nicht für voll nehmen, aber ich will mobil sein und dann ist es genau richtig.
Das ETX105 hat 1470 mm Brennweite. Zur Mondbeobachtung gebe ich gerne etwas Gas und nehme deshalb das 6,4 mm Oku. Besonders der Terminator ist übersät mit Kratern, die man praktisch nicht zählen kann, es sind einfach zu viele. Wenn man sich eine entspannte Sitzposition macht und das Graufilter einsetzt, dann kann man ruhig mal für 20 Minuten über den Mond fahren und dabei ganz genau beobachten, wie die Sonne so ganz langsam die Dunkelgrenze verschiebt. Plötzlich ragt ein heller Berggipfel oder eine Kraterecke aus der Dunkelheit heraus, die man vor 10 Minuten noch nicht gesehen hat. Es macht einfach Spaß.

Wenn man den Mars beobachten will, dann sollte man abwarten, bis er weit genug über dem Horizont ist. Wer will, der kann ruhig mal das 6,4er probieren, aber ich finde Mars schöner im 9,7 mm, dann habe ich so 150fache Vergrößerung und einen beseren Kontrast. So ab 21.00h kann man dann glauben, auf dem Mars wäre eine Polkappe zu sehen, da sollte man ruhig noch zwei Stunden warten, dann ist es soweit. Ich verziehe mich dann für eine halbe Stunde in den Bully und trinke einen heissen Tee und taue mich wieder auf. Wichtig! Innenbeleuchtung abschalten, sonst geht die Dunkeladaption wieder von vorne los.

Ich habe zusätzlich noch ein Fernglas dabei, ein Vixen Ultima 8x56 Porro. Dem Glas fehlt es an Sehfeld, aber nicht an Kontrast. Ich beobachte den Orion und die schön funkelnden Plejaden.

Ab 22.00h kümmere ich mich intensiv um den Mars. Ich spiele ein paar Minuten mit den Okularen herum und bleibe dann bei meinem Marsokular dem Meade Superplössl 9,7 mm. Es nutzt die 4" Optik optimal aus. Ich erkenne nur sehr wenig von der Marsoberfläche, ein Staubsturm verwischt die Konturen. Die Polkappe kann ich aber erkennen, es ist zwar nur ein heller Punkt, aber mehr habe ich auch nicht erwartet.

Inzwischen ist es fast Mitternacht, Saturn ist noch zu niedrig am Horizont, klar, daß man es trotzdem versucht, aber von Cassini keine Spur. Noch eine kleine Pause, dann steht Saturn hoch genug. Ich fange direkt mit dem 9,7 mm an um dann hoch zum 6,4er zu gehen. 6,4 mm sind schlappe 230fach, das ist schon jenseits von Gut und Böse, aber auch nicht völlig daneben, denn Saturn verträgt diese hohen Vergrößerungen. Die Cassiniteilung sieht man zuerst in den Kurven und auch jetzt ist es so. Theoretisch sollte man bei dieser Ringstellung mit einem 4-Zöller noch mehr davon erkennen können, aber das ist mir bisher noch nie gelungen, da fehlen noch 1-2" an Öffnung. Aber auch so ist es gut.

Bevor es nach Hause geht, stopfe ich das 15 mm SPL rein und fahre zum Orionnebel. Mich interessiert das Trapez im Nebel, heute reicht es nur bis zur Komponente D, Feierabend.

Was braucht man zum Beobachten?
Ein Teleskop mit genügend Okularen, ich denke mindestens 3 für Planeten und Mond. Ich brauche dann noch einen Klappstuhl mit Lehne und frostsichere Kleidung, Pudelmütze, Finger- und Fausthandschuhe. Der VW-Bus hat eine Standheizung, die mich für 1 Euro komfortabel aufwärmt, wenn mir danach ist. Der Bully liefert auch die elektrische Energie zum Betreiben des ETX.
Das ETX muß man sorgfältig aufstellen. Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, wie leicht die Beine in der Wiese versinken. Wenn das langsam geschieht, dann wird die Nachführung ungenau und von Goto kann keine Rede mehr sein. Man sollte auch die Beine festziehen, eine weitere Fehlerquelle. Das ETX braucht eine Taukappe, sie braucht nach meiner Erfahrung nicht beheizt zu sein, der Luftpropfen reicht aus.

Ich finde, ein Fernglas gehört einfach zum Beobachten dazu. es gibt jede Menge Objekte, die im Fernglas besser zu sehen sind, entweder weil sie sehr groß oder weil sie sehr schnell sind. Das Vixen Ultima ist nicht schlecht, vor allem ist es leicht und man kann es wirklich ein paar Minuten lang freihändig halten.

Das ETX ist ein typisches Angsthasenteleskop, ich habe es nämlich gekauft, weil ich nicht sicher war, ob ich ohne elektronische Unterstützung so viel sehen würde wie mit. Goto funktioniert, trotzdem lerne ich den Himmel immer besser kennen, wenn auch nicht so schnell wie beim manuellen Suchen.
Mir gefällt, wie unkompliziert es sich bedienen läßt. Größere Teleskope können das sicher genau so gut, aber nicht zu diesem Preis und zu diesem Gewicht.

Norbert Bauer
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Meade ETX105, ein transportables Planetenteleskop

Norbert Bauer 4117 18. Dezember 2007 20:49

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Rolf Schleyer 2024 19. Dezember 2007 15:32

Re: Warum ETX 105

Norbert Bauer 1967 19. Dezember 2007 21:24

Re: Warum ETX 105

Harald Leicht 1996 25. Dezember 2007 08:00

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Harald Leicht 3339 04. Januar 2008 19:47

Re: ETX125, die ersten Beobachtungsnächte

Wilhelm Kleine-Weber 2056 05. Januar 2008 12:18

Re: ETX125, die ersten Beobachtungsnächte

Harald Leicht 2438 05. Januar 2008 18:30



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