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Zeiss 10 x 56 bei der Sofi 2001

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Adalbert Wilke
02. Juli 2001 15:05
Seit Samstag sind wir aus Namibia zurück. Da wir vorher wußten, daß die ganze Geschichte anstrengend wird, haben wir unsere Ausrüstung auf das tragbare minimiert.
Optisch hieß daß, Zeiss Victory 10 x 56 für Safari und Milchstraße. Die Adaption des 3 x 12 auf ein Okular ergab sogar 30 fach. Vorsichtshalber hatte ich ein Stativ dabei. Meine Frau vertraute auf ihr kompaktes 10 x 25 Zeiss, zusätzlich zur Contax.

Anlaß war die Sonnenfinsternis, aber erwartet hat uns ein toller Nachthimmel mit Sternen fast bis zum Horizont. Wir fanden, unterstützt von einem Auswanderer aus Bad Godesberg einen Beobachtungsplatz, wie man ihn im Rheinland sicher nicht finden kann. Es gab kein Fremdlicht. Es gab keinen Lichtdom über irgendeiner Stadt. Es gab eine visuelle Grenzgröße jenseits der 6. Es gab mit bloßem Auge eine Vielzahl von astronomischen Highlights.
Der Kugelsternhaufen im Centaur, der Kohlensack, überhaupt war die Milchstraße ein Genuß.
Mit dem Glas wurde die Milchstraße in einer Pracht sichtbar, die ich in Deutschland noch nie gesehen habe.
Es wurde aber schnell klar, wie ein Glas konstruiert sein muß, um am Himmel zu begeistern.
Das Victory ist scharf bis zum Rand, die Verzeichnung erscheint gering. Häufig wird die Randschärfe bei Ferngläsern als unwichtig angesehen. Ich bin da anderer Meinung. Aus der freien Hand wird der Beobachter bemüht sein, sein Objekt der Begierde in die Bildmitte zu holen. Er wird dann auch nichts weiter sehen, als das zentrale Objekt. Anders bei der Beobachtung mit einem Fotostativ. Man sitzt bequem und läßt den Himmel langsam vorbeitreiben. Dann hat man die Muße, die gesamte sichtbare Fläche zu betrachten. Spaß macht das dann nur bei randscharfen Gläsern. Ein Test durch ein 11 x 70 Fujinon eines Beobachtungsnachbarn zeigte sehr deutlich die Unterschiede.
Mit dem kleinen Verdreifacher erzielt man 30 fache Vergrößerung. Das geht immer noch in ordentlicher Qualität, allerdings verliert man die Vorteile des beidäugigen Sehens. Doch auch mit 30fach bleibt der perfekt sichtbare Mars ein unscheinbarer, kleiner heller Kreis. Für mehr reicht es nicht. Die hohe Vergrößerung war außerdem für unser Fotostativ zu viel.
Jeder Amateurastronom weiß um die Vorteile eines Feldstechers. Diese kamen in der letzten, mondlosen Woche besonders zum Tragen. Hoch im Norden standen die aus Mitteleuropa bekannten Mesiers: M8, M20 usw. Die klare Luft tat ein Übriges, uns zu einem Seherlebnis zu verhelfen, daß beeindruckend war. Beobachtungsintervalle von mehreren Minuten waren überhaupt kein Problem. Wer den Kohlensack als schwarzes Dunkelgebiet abtut, sollte einmal mit einem Victory beobachten. Es gibt sowohl einige blasse Konturen, als auch einzelne Objekte, die dieses Milchstraßen-Gebiet attraktiv machen.
Die Sonnenfinsternis war dann völlig undramatisch. Schon beim Aufstehen war klar, daß der Himmel mitspielen würde. Wir hatten kleine Campingstühle mit Segeltuchbespannung dabei und genossen den Anblick der sich langsam verfinsternden Sonne. Von einer ganz leichten Anhöhe aus konnte man kurz vor dem 2. Kontakt den Schatten heranfliegen sehen. Unmittelbar nach dem dritten Kontakt entstand ein ziemlich heftiger Wind. Auf einmal bemerkte man wieder seine Umgebung, die während der Totalität verschwunden schien. Aufnahmen haben wir keine gemacht. Aber man braucht keine Bilder, um die Erinnerung an ein tolles Erlebnis zu bewahren. Afrika hat uns gefallen.
So begeistert wir vom großen Glas waren, so enttäucht hat uns das 10 x 25. Zwar hatte uns Herr Jülich vorgewarnt und auf Reflexionsverluste beim einfacheren Dachkantprisma des 25er gesprochen. Aber das der Unterschied so kraß war, hätten wir niemals gedacht. Das 10 x 25 ist ein reines Tagglas.

Auf unserer Safari hatten wir einige Gelegenheit, die Gläser zu gebrauchen. Die erwarteten Elefanten waren ziemlich weit entfernt, Löwen haben wir überhaupt keine gesehen, aber die sonstige Tierwelt war beeindruckend genug, wir sind keine Buchhalter. Auch hier bewährte sich dann wieder die Zusatzvergrößerung, als wir in weitem Abstand eine große Antilopenherde beobachten konnten.

Wir sind müde, aber zufrieden aus Afrika zurück.

Adalbert Wilke
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