Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Vixen NP80L Erfahrungen

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

S. Müller
02. Mai 2001 15:46

Lohnt der Kauf eines 80er Refaktors.
Ich habe jetzt schon fast 10 Jahre lang ein Vixen NP80L. Ãœber den kleinen Fraunhofer gibt es nicht viel zu sagen, er ist leicht,
robust, fast farbrein und blitzschnell einzusetzen.
Die alte Vixen NP hat aus Preisgründen ein primitives, aber sehr stabiles Dreibeinstativ aus Holz, das man nicht verstellen kann.
Der Schwachpunkt ist aber nicht das Dreibein, sondern die Klemmung der Polhöhe, die nicht gekontert werden kann. Mit dem kleinen 80er ist dieses Handikap aber zu vernachlässigen.
Ich benutze dieses Teleskop auf zwei völlig verschiedene Arten. Es dient mir zur visuellen Beobachtung aus unserem Garten und
manchmal auch als Leitrohr für meine Pentax mit 200er Tele 1:3,5.

Man liest oft, daß Fernrohre unter 200 mm Öffnung überhaupt nicht zu gebrauchen sind. Mein 80er hat seine Grenzen, aber die nutze
ich bei jeder Gelegenheit aus.
Mondbeobachtung mit einem 6,4 mm Super-Plössl Okular von Meade. Ich hatte im Handbuch für Sternfreunde gelesen, daß man bei guter Luft und bei kleinen Teleskopen ruhig über die Formel: V=2xD hinausgehen kann. Als ich dann festgestellt habe, daß mein 7,5 mm Plössl, also 160fach wirklich gut geht, habe ich von einem Freund sein 6,4 mm ausgeborgt und nach einer kurzen Probe habe ich dieses Okular gekauft. Obwohl die Austrittspupille nur 0,4 mm beträgt, kann diese Vergrößerung am Mond benutzt werden. Selbst dann muß man noch ein Dämpfglas mit N= 0,96 hineinschrauben. Wir sind insgesamt zu vier und haben jeder nur ein kleines Teil, das größte Teleskop ist das Meade 127. Aber unser Ergeiz ist, die Dinger auszureizen.
Wer Jupiter mit Filtern beobachten will, sollte nicht über 100 fach vergrößern, sonst wird das Bild zu dunkel. Nach langem Hin-
und Her haben wir dann festgestellt, daß die optimale Vergrößerung mit dem 80L ein 9mm Ortho erreicht. Mit 133 fach hat man ein
wirklich erstklassiges Bild, daß zwar zu lichtschwach für Farbfilter ist, dafür aber wunderschön differenziert.
Mit dem gleichen Okular hat man am Saturn keine Chance. Das Auge muß eine bestimmte Lichtmenge haben, sonst klappt das mit der Trennschärfe nicht. Unsere erfolgreichste Vergrößerung liegt bei 96 fach. Dies wird durch das mitgelieferte 12,5 mm Okular
erreicht.
Mit 96fach kann man die Cassiniteilung sehen. Das hat mit der Kontrastübertragung zu tun, denn die Auflösung eines 80er
Fraunhofers trennt nur knappe 2 Bogensekunden.
Mit 96fach findet man auch die beiden Kugelsternhaufen M13 + M15. M15 ist zwar lichtschwächer, es reicht aber doch, um die
Randsterne zu isolieren.
Geht man nach karkoschka vor, so findet man eigentlich jedes Nebel-Objekt, daß er aufzählt. Dafür muß man dann aber entweder
das 25 mm Vixen Orto, oder das 40 mm Meade MA benutzen. Längere Okulare haben wir niemals ausprobiert. Da das 80L vom
Öffnungsverhältnis eher für lichtstarke und kompakte Objekte gedacht ist, gibt es halt Grenzen. Diese Grenzen verschieben wir
dann mit einem 400er Kodak-Farbdiafilm.
Man nehme eine Kamera mit Teleobjektiv, richte die Montierung sauber aus, befestige trickreich die Kamera auf der Rohrschelle,
spediere der NP ein weiteres Gegengewicht und leihe vom Freund das beleuchtete Fadenkreuzokular von Meade aus. Durch sorgfältiges Drehen von Hand haben wir bis zu 10 Minuten belichtet, ohne das es
Spuren gegeben hätte.
M31 mit zunehmender Belichtungszeit.
Nach 1 Minute erkennt man den ovalen Kern.
Nach 2 Minuten erkennt man M32 und der Kern wird größer
Nach 5 Minuten wächst die Galaxie und der 2. Begleiter wird sichtbar.
Nach 10 Minuten hat man ein Foto, daß man auch herumreichen kann.
Die Jungs in der Volkshochschule haben immer gedacht, wir haben ein großes Teil und geben an. Nur der Dr. Jürgen Wirth hat
geschnallt, was wir machen ( und ein paar Fehler gefunden).

Mit dieser Methode haben wir jetzt Objekte fotografiert bis zu einer minimalen Ausdehnung von 30". Kleinere Objekte erfordern
mehr Brennweite.

Mit dem Vixen NP80L bin ich zufrieden. Ob ich mir ein größeres Teleskop kaufen werde entscheidet sich nach dem Diplom. Je nach
Arbeitgeber und Arbeitsort werde ich dann entscheiden. Bis dahin reicht mir mein 80L aber völlig aus.
Siegfried

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen NP80L Erfahrungen

S. Müller 22666 02. Mai 2001 15:46



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen