Hallo Holger, hallo Herr Jülich -
natürlich haben sie beide recht: das Miyauchi 20x100 ist transportierbar, jedoch nicht transportabel - das stellt man hin und gut. Dann macht es aber auch Freude und darum geht es ja eigentlich.
Dass die Objekte im Schützen (leider) bei uns nur horizontnah herum'lungern' ist bedauerlich, jedoch der Schiefe der Erdachse geschuldet.
Dies biete jedoch den Vorteil, dass der eigentliche Nachteil der Geradsichtastrogläser nicht von Bedeutung ist. Folglich kann man auch bequem bis 45° Höhe die Objekte ohne Genickstarre beobachten. Und die Prismen der 45°-Ferngläser (z.B. Miyauchi) schlucken doch schon etwas Licht. Da sehen jedoch auch eine Sache des Gehirns ist, relativiert sich dieser Lichtverlust mit zunehmender Höhe des Gestirns bis in den Zenit.
Sie können jedoch den Schützen auch vor Beginn der Morgendämmerung beobachten, das ist dann noch vor der astronomischen Dämmerung - allerdings in Kreisen der arbeitenden Bevölkerung nur selten praktikabel. Da sind die Sommernächte schon angenehmer, auch unter athmosphärischen Gesichtspunkten.
Sobald es mir möglich ist, werde ich die von Hr. Jülich favorisierte AP mittels meiner 15x Okulare im 60er Miyauchi mal am Trifid testen - und parallel dazu die 5mm-AP im 100er vergleichen, als auch die 22x Okulare des 60er. Vielleicht sind auch bis dahin die von meinem Miyauchi-Händler angekündigten 33x-Okulare des 100er erhältlich. (Die Fa. Miyauchi gibt es nicht mehr).
Somit kann man sagen, dass der AI eine erste grobe Zuordnung der Leistung des Glases am Nachthimmels gewährt - mehr sicher nicht. Den 'Rest' muss man, abhängig von Himmelsqualität und Standort sowie den persöhnlichen Sehgewohnheiten (auch mal im Zenit gucken) sowie natürlich der Abbildungsqualität des potentiellen Wunschglases, selbst erfahren (Versuch macht kluch...). Denn auch nicht alle Nebel wirken gleich, das merkt man schon bei Filterbeobachtungen; und wer sich am Sternengewimmel der Sommermilchstrasse delektieren möchte, achtet vielleicht eher auf die Randschärfe als auf Transmission in bestimmten Wellenlängenbereichen. Da sind die Astrofuzzis nämlich schon bei den von den Herren Schön, Merlitz, Münzer im Tagbeobachterforum angeregten Diskussion um in bestimmten Wellenlängebereichen konstrastverstärkende Filterung angekommen - allerdings sind die Randbedingungen (auch der benötigten Differentialgleichungen) bei den Tagbeobachtungen sicher um einiges komplexer...
Am besten geht das Probieren auf einem der grösseren Teleskoptreffen, z.B. ITV im Mai am Vogelsberg, auf denen meist eine große Auswahl an binokularen Fernoptiken von ihren Nutzern einsehbar ist.
binokulare Grüße
Manfred Gunia