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27. April 2001 15:32
Ich wohne und beobachte aus Düsseldorf. Leider spielt das Wetter hier im Rheinland nur selten mit. Es wird zwar jede Nacht dunkel, das ist ja schon mal was, aber leider ist es auch fast jedesmal bewölkt. Nur in ganz wenigen Nächten ist es wirklich klar, meist behindern Dunst und die Helligkeit der Stadt die Beobachtung. Zudem ist mein Standort recht schlecht: Grossstadt, Häuser, Bäume, Streulicht, aufsteigende Warmluft von den Dächern sind die natürlichen Feinde des Sternguckers. Vom Garten aus ist die Sicht durch Häuser und Bäume recht eingeschränkt, erreichbar ist der Bereich SE bis W ab ca. 60°. Von der Terrasse im 1.OG geht es bis ca. 20° an den Horizont, dafür stört hier die aufsteigende Warmluft des Gebäudes.

Die Wahl fiel auf den Vixen 80L Refraktor auf einer GP-E Montierung, mit RA-Antrieb, gebraucht gekauft. Das Instrument hat ein 80mm FH Objektiv mit 1200 mm Brennweite (=F15). Damit sollte es eigentlich fast farbrein abbilden, was es bis auf die Venus auch macht. Sowohl am künstlichen wie auch am realen Stern zeigt es ein rundes Sternenscheibchen (Airy-Disk) umgeben von einem ebenfalls runden Beugungsring.

Anfangs macht ich noch alle Beobachtungen mit dem einzigen Okular: 12.5 mm Ortho. Relativ schnell wollte ich jedoch mehr sehen, so kam es zu dem heutigen Bestand: 7.5, 10, 15 mm eudiaskopische und dem 35mm Ultima Okular. Besonders das letztere ist sein Geld wert, damit geht eigentlich immer alles: Sonne (mit Baader Folie), Mond, offene Sternhaufen (Plejaden!!!), helle Galaxien und Nebel zeigen sich immer scharf und farbrein. Höhere Vergrösserungen für Mond oder Planeten und Doppelsterne hängen sehr stark vom Seeing ab, 15mm (= 80x) geht meist immer, ebenso 12.5mm (= 96x). Schwieriger wird es schon bei 10mm (= 120x) und nur ganz selten kommt das 7.5mm (= 160x) zum Einsatz. Am häufigsten verwende ich das 12.5mm ortho und das 35mm ultima, die übrigen bringen meist nicht wirklich mehr.

Was kann man damit sehen?
Deep Sky mit diesem Instrument aus der Stadt? Das kann man getrost vergessen, der grosse Orion Nebel oder die Andromeda Galaxie ist nichts weiter als ein blasser Fleck. Der Ringnebel in der Leier? Ein kleines, graues Kringelchen auf dunkelgrauem Hintergrund. Frust.
Schön dagegen offenen Sternhaufen wie Plejaden oder h+x Perseus, funkelnde nadelfeine Sternchen auf schwarzem Hintergrund.
Sonne / Mond: wenn das Seeing gut ist, sehr schön, besonders der Mond. Am Terminator kann man mit etwas Geduld den Sonnenaufgang erleben, langsam tauchen immer mehr Gipfel und Kraterränder auf.
Planeten: Jupiter zeigt bei gutem Seeing vier dunkle Bänder und die vier hellen Monde, hier sind andeutungsweise Größenunterschiede merkbar. Monddurchgänge und Schatten sind ebenso zu beobachten, aber nur bei wirklich ruhiger Luft lohnenswert. Saturn zeigt den Ring deutlich getrennt mit der Cassini-Teilung (fast immer) und schwach dunkle Bänder. Die Venus wird nicht farbrein gezeigt, bei wabernder Luft wechselt die Farbe zwischen blau und grün, da zeigt sich der Achromat.
Doppelsterne werden bis zur öffnungsbedingten, relativ großen Grenze, sehr schön getrennt. Das 4-fach System Eps-Lyra geht immer und eindeutig, ebenso das Trapez im Orionnebel.

Fazit: insgesamt gut für den Anfänger und die Beobachtung aus der Stadt. Es kommt jedoch schnell der Wunsch nach mehr, etwa einem 4-zoll ED APO. Für einen 8-zoll Spiegel schätze ich den Standort als zu schlecht ein.

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen 80L aus der Grossstadt

Olaf Fickert 6776 27. April 2001 15:32



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