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29. Januar 2010 23:39
Hallo liebe Astrofreunde!

Schon seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit größeren Ferngläsern für die Astronomie, meistens kamen diese aus chinesischer Provinienz. Dementsprechend waren auch die Leistungen, und alle sind bei Ebay gelandet.

Nun habe ich mir endlich ein gebrauchtes Fujinon 10x70 FMT-SX2 leisten können, ein großes Porrofernglas mit Einzelokularfokussierung, was es fast ausschließlich für den astronomischen Einsatz prädestiniert. Es hat einen guten Ruf und meine Erwartungen waren hoch.

Mit den technischen Einzelheiten möchte ich hier nicht langweilen, diese können dem Internet entnommen werden. Hervorheben möchte ich die exzellente Bedienungsanleitung von Fujinon, davon könnte sich beispielsweise Leica eine große Scheibe abschneiden. Die Nomenklatur der Typenbezeichnung wird erläutert, die Bezeichnung der Bauelemente, die technischen Daten und vieles mehr. (F= Flatfield; MT=Marine Tested; SX=Vergütung). Das Fernglas ist stickstoffgefüllt und damit gegen Beschlag geschützt. Der Gewährleistungszeit (Fujinon spricht übrigens von Garantie, was auch immer garantiert werden soll) beträgt 30 Jahre.

Recht gut ist der natürlich unverzichtbare Stativadapter, er wird auf die übliche Weise in die Mittelachse der Knickbrücke geschraubt. Bei diesem großen Porroglas ist genug Platz dafür vorhanden.

Nun zu meinen Beobachtungserfahrungen, ich beschränke mich auf die für die praktische Astronomie relevanten Dinge:

- Justage/Einblick: Der Einblick mit Brille ist nicht so gut, wie bei 23 mm Augenabstand erwartet: Es ist recht mühsam, die Tuben korrekt auszurichten. Ohne Brille ist es wesentlich einfacher; ich bin kurzsichtig, beidseitig -2,5 ohne Asti,

- Mittenschärfe: Normal, nicht besonders gut ausgeprägt. Die Sternpunkte sind relativ groß.

- Randschärfe: Obwohl mit Flatfield Okularen geworben wird, ist das Bild nicht randscharf. Ob nun die Bildfeldebnung, oder ein anderer optischer Fehler die Randunschärfe verursacht, ist hier uninteressant. Im Ergebnis sind nur etwa 70% des Bildes scharf, was das Seherlebnis absolut einschränkt.

- der Farbfehler fällt am Mond sofort auf, achromatische Objektive machen so ein Bild, wenig ästhetisch.

An dieser Stelle kann man den Bericht abbrechen, das Fernglas ist für astronomische Beobachtungen zwar geeignet, aber keineswegs als Spitzenprodukt zu bezeichnen - schade! Ich sehe hier den Unterschied zu chinesischen Billigprodukten eigentlich nur im Servicebereich, siehe Gewährleistung und Anleitung. Natürlich ist der Preis mit gut 600 Euro für ein 70 mm Fernglas relativ gering, allerdings bei Einzelokularfokussierung. Eventuell habe ich einfach zu viel erwartet.

Wer ein schönes Großfernglas möchte, muss sich nach einem Kowa, ein 82ger Prominar konnte ich auf einer Messe einmal bestaunen, oder Miyauchi Apo Fernglas umsehen, oder das brilliante Zeiss 15x60 suchen. Hier ist man preislich aber gleich in einer völlig anderen Region.

Fazit: Das Fujinon wurde von mir bisher überschätzt; ich hatte in den vergangen Jahren nur kurze Beobachtungsmöglichkeiten damit, meistens am Tage, da fallen manche Bildfehler nicht so gnadenlos auf. Wer ein einfaches Porroglas sucht, sollte sich bei den chinesischen Klonen umschauen, oder auf dem Gebrauchtmarkt. Mein bevorzugtes, großes Astroglas wird zunächst der Nikon Monarch 10x56 bleiben. Als nächstes werde ich mich nach einem Vixen Ultima 9x63 umschauen,

Viele Grüße
Andreas



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.10 23:43.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Kurzbericht Fujinon 10x70 FMT-SX2

Andreas Werner 8969 29. Januar 2010 23:39

Re: Kurzbericht Fujinon 10x70 FMT-SX2

Peter Hensel 3693 30. Januar 2010 07:58

Re: Kurzbericht Fujinon 10x70 FMT-SX2

Norman Schubert 3386 30. Januar 2010 12:40

Re: Kurzbericht Fujinon 10x70 FMT-SX2

Mathias Korn 3301 01. Februar 2010 14:54

Re: Kurzbericht Fujinon 10x70 FMT-SX2

Stefan Korth 4439 02. Februar 2010 01:01



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