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Dirk Wand
17. Oktober 2007 20:13
Auf die Frage, wo man sein Geld läßt, habe ich mich für Qualität entschieden. Größe war mir nicht so wichtig.
So wurde es das Vixen GP102ED.
Finden wollte ich selber lernen, nur die Erddrehung, der wollte ich nicht ständig nachdrehen. Also ein Motor in RA und ein Steuergerät.
Nach 10 Jahren ohne einen einzigen Schaden ist es Zeit für eine erste Bestandsaufnahme.
Was kann das Teleskop? was nicht? soll man ein solches Teleskop empfehlen?

Beim Kauf war schon klar, es bleibt in der Stadt. Es reicht auch nicht für eine feste Aufstellung, ich werde jedesmal ein paar Stufen hinauf und nach der Beobachtung auch wieder herunter müssen. Ringsherum sind nur Beton und Dachziegel, da wird es thermische Effekte geben. Mit Streulicht habe ich nicht viel zu tun, dafür bin ich zu hoch, aber dafür muß man den Wind einkalkulieren.
Beim Kauf wurde das ED mit dem 20mm LV geliefert. Damit wollte ich es auf der langen Seite belassen, aber 46fach ist für Planeten etwas mager. Ich erwarb ein 9 mm LV und kurz darauf noch ein 6 mm. Hinzu kam dann noch ein 6er Pack Farbfilter, dazu noch ein Graufilter.

Damit war ich für die erreichbaren Planeten ausgerüstet. Ich schätze, dass ich in den vergangenen Jahren ein paar Hundert Stunden auf ihre Beobachtung verwendet habe, besonders Jupiter und Mars lohnen eigentlich immer. 150fache Vergrößerung ist dabei ein gutes Maß, vor allem dann, wenn man noch ein Farbfilter einschrauben will.
Ausser diesen beiden Planeten habe ich mir dann eigentlich nur noch den Saturn angeschaut, Merkur bliebt mir hinter den Nachbarhäusern verborgen, Venus und Uranus sind nicht so sehenswert.
Sehenswert sind aber offene Sternhaufen jeder Größe. Besonders die lichtschwachen und kompakten wird man nicht im Sucher finden, da muß man das sauber gescheinerte Teleskop sehr genau ausrichten, was mit den kleinen Teilkreisen nicht ganz leicht ist. Nicht nur an diesen Stellen ist Zähigkeit gefragt, auch die Beobachtung muß man sich regelrecht erarbeiten um Schritt für Schritt vom undeutlichen Nichts zur ovalen Galaxie mit hellem Kern zu kommen. Aber ist es nicht genau das, was Spaß macht?

Ich habe mir später dann noch ein Okular mit längerer Brennweite gekauft, ein 32 mm SPL von Meade, das sinnvolle Maximum an Brennweite, wenn man beim kleinen Steckdurchmesser bleiben will.
Was ich nie beobachtet habe sind Doppelsterne, es sei denn, Sie waren zufällig mit im Bild. Doppelsterne haben mich nie interessiert und so weiß ich auch nicht, ob mein Teleskop die erwartete Auflösung bringt. Gleiches gilt für Beugungsringe. Ich brauche sie nicht und ich will auch nicht in die Kaffeesatzleserei der Optikdeutung hineinsteigen, es interessiert mich nicht.

Neben meinem Schwerpunkt Planeten habe ich mir auch mehr als ein Dutzend Kugelsternhaufen angeschaut, einige konnte ich teilweise in Einzelsterne auflösen, einige blieben diffuse Kugeln. Die Beobachtung aus der Stadt setzt aber Grenzen. So habe ich noch nie M33 gesehen, nur im Urlaub wenn ich das Fernglas zur Hilfe genommen habe. Gleiches gilt für die prächtigen Objekte in der südlichen Milchstraße, da waren immer Häuser, die den Weg versperrten. Denken Sie aber bitte nicht, mir wäre es auch nur einmal langweilig geworden, es gab immer wieder etwas Neues zu sehen, auch da, wo ich glaubte vertraut zu sein.

Gestern habe ich mein Teleskop abgegeben. Auf dem Nachbargebäude wurde eine Leuchtreklame installiert und alle Bemühungen dieses in der Nacht für ein paar Stunden ausschalten zu lassen, waren vergeblich. Es handelt sich um ein weltanschauliches Schild, es transportiert eine Botschaft, die Botschaft ist wichtiger als meine Freude an der Astronomie. Jetzt ist alles in Rot getaucht.

Ein guter Vierzöller ist ein bemerkenswertes Teleskop. Dem erfahrenen Sternfreund bereitet er viel Freude, für den nicht begünstigten Standort in der Stadt reicht die Leistung aus.
Wer ein mobiles Instrument sucht, den wird das geringe Gewicht und der einfache Aufbau erfreuen. Man kann damit auch Fotografieren, wenn der helle Himmel dieses dann zu läßt.

Dirk Wand
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Beobachtungsspaß mit kleiner Optik

Dirk Wand 3851 17. Oktober 2007 20:13

Re: Beobachtungsspaß mit kleiner Optik

Wulf Meine 1719 19. Oktober 2007 21:07

Re: Beobachtungsspaß mit kleiner Optik

T. Bauer 2000 22. Oktober 2007 22:24

Re: Beobachtungsspaß mit kleiner Optik

HoO_Germany 1779 22. Oktober 2007 20:03



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