Ihre Feststellungen zum Zeiss Conquest 8 x 50 sind mit meinen eigenen fast deckungsgleich. In einem Punkt, den Geisterbildern, habe ich anderes festgestellt. Es gibt auch bei sehr hellen Objekten, Planeten oder Sternen 1. Größenklasse einen ganz schwachen Reflex und zwar, wenn Sie das Beobachtungsobjekt um ca. 1/3 über der Bildmitte positionieren, ist etwa in Höhe der Mitte ein ganz schwacher Abglanz zu entdecken. Positionieren sie den Planeten in die Mitte, ist der Reflex verschwunden. Davon einmal abgesehen scheint mir dieses spezielle Conquest gut gelungen zu sein. Die sichtbare Randunschärfe bewerte ich auf etwa 1°. Sie können dies am besten mit fixiertem Glas und der Durchlaufmethode bestimmen. Nehmen Sie dazu ruhig einen Stern erster Größe, der verursacht solange er punktförmig abgebildet wird immer wieder durch das Seeing veränderte, wechselnde kleine Spitzen. Beim Driften zum Rand, wird die Abbildung dann ruhiger um zum Schluß bei Randkontakt in einer kleinen Linsenform zu enden.
Ich definiere den Beginn der Unschärfe nach dieser Methode auf ca. 0,9°, also aufgerundet auf 1°. Zum Vergleich, ein CZJ 10 x 50 hat mit der gleichen Methode eine Unschärfe von knapp 1,3°, mein Trinovid 8 x 32 etwa 1,2°.
Schwieriger ist es, ein Maß für die Unschärfe zu bestimmen. Meine Methode, durch Nachfokussieren den "nervösen" Sternpunkt wieder zu produzieren, liefert keine exakten Wege, also auch kein Maß für die Bildfeldwölbung. Der Dioptrienausgleich hilft nur begrenzt, er müßte dazu feiner geteilt sein.
Erwin Kohlrauch