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Zeiss Conquest 10 x 40

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Alwin Kirn
14. Oktober 2005 04:30
Hallo.
Zur Himmelsbeobachtung habe ich folgende Ausstattung:
Vixen GP90M
Admiral 10 x 50

Ich setze das GP90M als bekannt voraus. Wer es nicht kennt, es ist ein guter kleiner Refraktor, der viel Freude macht.

Admiral hat eine Firma in Östereich die Vixen Ultima Ferngläser getauft. Ich habe also ein Vixen Ultima 10 x 50.
Das Glas ist von guter optischer und mechanischer Qualität, aber nicht mehr zeitgemäß, Stülpmuscheln, mikriges Sehfeld von 87m und eine Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit schränken den Gebrauchsnutzen ein.

So lag ein besonderes Augenmerk auf den o.g. Faktoren und nach einem langen Telefonat und einer kurzen Anprobe im Geschäft wurden wir handelseinig.

Ich wohne in unmittelbarer Nähe des Flughafens Köln-Wahn, man kann den Himmel dort mit Recht aufgehellt nennen. Eine AP von 4mm schien mir angemessen.
Zur Zeit dominiert der Mond, bei sonst guten Bedingungen, daher war ich die vergangenen 3 Stunden draußen, genauso wie in den letzten Nächten.

Ich habe mich an ein paar markanten Objekten versucht.
Der Mond erscheint hell und ohne Geisterbilder, es sind keine Reflexe zu erkennen. Es ist nur ein Test, von 10x kann man am Mond nicht viel erwarten.
Schaut man direkt neben den Mond, entsteht ein sichelförmiger mittelgrauer Streifen im Bildfeld, der erst verschwindet, wenn man ca. 10°-15° vom Mond entfernt ist. Ich vermute, da fällt wegen der kurzen Überstände Mondlicht direkt auf die Frontlinse.
Gegentest beim Admiral ergibt ein ähnliches Bild, nur etwas heller.
Einen direkten Reflex vom seitlich beleuchteten Innenteil der Tubusfront vermag ich nicht zu erkennen. Hier war der Admiral etwas kritisch.
Mars zeigt sich nicht sehr ergiebig, was ich auch nicht erwartet habe.
Andromeda in Richtung Flughafen war nur mit Mühe und völlig unspektakulär zu erahnen, auch hier besser als im Admiral, die Flughafenlichter werden besser abgeschirmt.
M81/M82 habe ich nicht gesehen, einfach zu hell.
M13 als eine kompakte Kugel, eigentlich nur eine winzige Fläche, der Rest, weil man weiß wie es aussieht.
Orionnebel, extrem schwierig, aber dann besser als im Admiral, 4 mm AP paßt zu meinem Standort.
Klasse die Plejaden, aufgelegt habe ich die Randschärfe getestet. Der Rand ist unscharf und läßt sich auch nicht nachstellen. Kann also nicht nur Bildfeldwölbung sein. Verzeichnung meine ich nicht gesehen zu haben, Position und Anordnung einer kleinen Sterngruppe bleibt beim Schwenken erhalten, schwierig zu testen, habe es mehrmals wiederholt.
Bei der Beobachtung ohne Brille kann ich noch ein Stück über unendlich stellen, es sind, getestet mit dem Dioptrienausgleich mehr als 3 Dioptrien zu meiner eigenen Kurzsichtigkeit also insgesamt 6-7, ein sehr guter Wert.
Alle Tests im Wechsel mit dem Admiral, hat dieser unter meinen Testbedingungen nie besser oder gleichgut abgeschnitten. Wer das Vixen Ultima kennt, kann diese Aussage bewerten.

Blieb noch die interessante Frage, was man bei Mondlicht am Boden erkennen kann. Zu meinem Erstaunen liefen auf dem benachbarten Parkplatz ein paar Figuren herum. Da man immer sehr stark ist, wenn der Hund für einen bellt und zu beißen droht, bin ich mal rüber, ganz sauber war es nicht, die Kerle sind weggegangen.

Am Tag habe ich schon meine Beobachtungsergebnisse erzielt, sodaß ich dem Conquest 10 x 40 eine gute Note ausstellen kann. Es ist mit 105 Metern Sehfeld kein Weitwinkelwunder, aber das sind doch immerhin 6° Sehfeld, so schlecht ist das nicht.
Die Augenmuscheln lassen sich wunderschön genau einstellen, kein Vergleich zu den Stülpmuscheln des Admirals. Die Dioptrienverstellung ist an der Vorderseite des Mittentriebs, was soweit schon in Ordnung geht, allerdings ist der Markierungsstrich nur bei genug Licht abzulesen, das könnten sie noch leichter lesbar machen.
Das Sehfeld ist bei mir ohne Brille etwas größer als mit Brille, es werden knapp 10 Meter sein, die verloren gehen. Ich trage zwar eine Brille, aber mit - 2,25 auf beiden Augen kann ich auch ohne noch einigermaßen sehen. Ich beobachte deshalb ohne Brille.
Der Nahbereich liegt bei ca. 3 Metern, nicht kurz genug für Insektenbeobachter, aber für meine Anwendung satt und genug.
Die Handhabung bereitet mir keine Mühe, die Fokussierwalze geht genau richtig leichtgängig, die Knickkraft zur Anpassung an den Augenabstand ist auch gut. Das Material faßt sich gut an, wie gut es bei einem Sturz dämpft, habe ich natürlich nicht getestet.
Die Abdeckkappen für die Okulare sind sehr wuchtig, das hätten sie ruhig etwas schlanker ausführen können, so bleibt amn beim Herausnehmen aus dem Rucksack leicht hängen und streift sie ab.
Jetzt muß es nur noch die kommenden 10 Jahre einwandfrei funktionieren und meine Investition rechtfertigen.
Ach ja, die Trinovid, Ultravid und Victory FL habe ich natürlich auch überlegt, aber 4stellig wollte ich auf keinen Fall. Auch so ist es ein Haufen Geld, mein freies Taschengeld von einem viertel Jahr.

Alwin Kirn


Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Zeiss Conquest 10 x 40

Alwin Kirn 3877 14. Oktober 2005 04:30

Sehr informativ

Achim 1823 14. Oktober 2005 07:44

Re: Zeiss Conquest 10 x 40

Wolfgang Sitter 2405 15. Oktober 2005 13:49

Re: Zeiss Conquest 10 x 40

Alwin Kirn 2057 15. Oktober 2005 15:37

Re: Zeiss Conquest 10 x 40

Erwin Benecke 1589 25. Oktober 2005 10:52

Re: Zeiss Conquest 10 x 40

Wolfgang Sitter 2492 26. Oktober 2005 10:03

Re: Zeiss Conquest 10 x 40

Heiko Bergner 2689 05. November 2005 07:54



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