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Marsbeobachtung mit dem Vixen GP-E 114 Newton

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Christian Müller
22. Oktober 2005 18:21
Der Herbst hatte bislang ein paar tolle Beobachtungswochen. Diese habe ich ausgenutzt und hier ist mein Bericht.
Wir hatten in der ersten Oktoberhälfte ziemlich gute Bedingungen. Das Wetter war so gut, dass ich sogar die GP-E draußen gelassen habe, nur den Tubus habe ich mit ins Haus genommen, sehr praktisch.
Mars gilt als sehr schwierig zu beobachten. Man muß warten bis er hoch genug steht, deshalb ging vor Mitternacht nicht viel, aber beobachtet habe ich doch.
Was sieht man, wenn man zu früh guckt?
Steht Mars noch sehr niedrig, dann zeigt sich eine hellbraune Scheibe mit einem Rand der in ganz leichter Bewegung ist und die Form ständig wellenförmig verändert. Auf der Marsoberfläche erkennt man ab und zu eine große dunkle Fläche und wenn man Glück hat auch einen kleineren dunklen Fleck. Die Farbe der dunklen Flächen ist nicht grün, ich würde sagen grau-braun.
Die Polkappe ist anfangs nicht zu sehen.
Ich war schon verzweifelt und habe mich bei Firma Jülich beschwert. Na die kennen das und meinten kleinere Vergrößerung, Geduld und Zeichnen.
Ich habe dann mein 12 mm OR mit der Barlow genommen, V=150x, AP=0,76
Das Bild wurde aber nicht besser, was sollte ich da Zeichnen. Ich habe mir trotzdem einen Zeichenblock besorgt und zuerst einen Kreis gezeichnet, damit ich nicht so ganz wild herumfuhrwerke. Dazu dann einen kleinen Tisch aus dem Garten und einen weichen Bleistifft.
Zur Beleuchtung habe ich meine LED Rotlichtlampe mittels Gartenstuhl perfekt plaziert.
Nach 20 Minuten war mein ersten Blatt zugekritzelt, alle erkannten Einzelheiten waren viel zu klein, es wäre schön, wenn man so genau beobachten könnte.
Das folgende Blatt bekam einen kleineren Kreis, provisorisch um einen Kaffeebecker herum. Weil es schon lange nach Mitternacht ging, stand Mars höher und der Planetenrand wurde etwas ruhiger.
Wenn man zeichnet, beobachtet man nicht den Mars, sondern konzentriert sich wirklich auf eine Region nach der anderen. Man konzentriert sich auf die Dunkelgebiete und mit Geduld erwischt man einen Moment, wo die mal richtig gut zu sehen sind. Diesen Eindruck überträgt man sofort, kontrolliert, verbessert, fertig. So grast man den ganzen Mars ab und wenn man so wenigÜbung hat wie ich, dauert es fast eine Stunde bis man zufrieden ist. Danach merkt man die Anstrengung, ab ins Bett. Am andern Tag habe ich die Zeichnung mit dem Marsglobus in unserer Schule verglichen. Sicher nicht oft, dass der überhaupt benutzt wird.
Erst nach der 10. Zeichnung hatte ich das Gefühl, ich würde mich allmählich auskennen. Auf jeden Fall verhindert die Rotation, dass man immer wieder das gleiche Bild abliefert. Mit einsetzendem Schlechtwetter habe ich die Bilder dann mit aktuellen Aufnahmen verglichen. Da kann ich sehr gut mithalten und das schon nach 2 Wochen.
Mit der gleichen Methode werde ich auch Jupiter, Saturn und Mondausschnitten angehen. Ich bin absolut begeistert, wie schnell man mit dieser Methode konzentriertes Beobachten lernt.
Die Vergrößerung 150fach ist wirklich korrekt. Vorher hatte ich 200fach, da wird das Bild richtig matschig dagegen, Anfängerfehler.
Ich habe einige Farbfilter probiert. Generell ist da schon der eine oder andere Effekt zu sehen. Nur hatte ich den Eindruck, dass stärkere Betonung bei diesem Detail zu Lasten der Sichtbarkeit des anderen Details geht. Ich habe daher für Marszeichnungen auf die Filter verzichtet.
Der Newton hat bisher mehr geleistet, als ich erwartet habe. Das liegt aber daran, dass ich nicht soviel erwartet habe, einfach weil ich vorher keine Ahnung hatte und die ganze Sache mit guter Montierung für Händlersprüche gehalten habe. Ohne ordentliche Montierung braucht man aber erst garnicht mit Zeichnen anfangen, denn wenn man einmal dran ist, will man auch konzentriert weiter und nicht ständig durch Wackelei genervt werden.
Ich will daher kräftig die Werbetrommel rühren, zuerst für's Zeichnen, dann für den GP-E114. Wir brauchen jetzt dringend gutes Wetter.

Christian Müller
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Marsbeobachtung mit dem Vixen GP-E 114 Newton

Christian Müller 3570 22. Oktober 2005 18:21



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