Wenn man einmal den direkten Vergleich hatte, dann empfehle ich schon den größeren Bruder, das ETX 125. Ich kenne das alte Meade 2045 noch und das C5, alles sehr mobile Kompaktteleskope. Der Preissprung vom ETX105 zum ETX125 ist nicht groß und wenn der eigene Standort nicht sehr exponiert ist, reicht das Dreibein völlig aus. Ich habe bei mir den Eindruck, daß es mit 5" Öffnung immer noch unter dem Seeinglimit liegt und was genauso wichtig ist, es praktisch kein Tubusseeing gibt. Ich habe mit zunehmender Helligkeit halbe Nächte am Teleskop verbracht, denn wer kann sich an eine so stabile warme Wetterlage erinnern, die zuverlässig Nacht für Nacht Beobachtungen erlaubt.
Andere Beobachter mögen es anders sehen, aber ich verzichte völlig auf Farbfilter und benutze die beiden Meade 4000 Okulare mit 12,4 mm und 9,7 mm Brennweite. Wobei ich dann eher zum 12,4 mm tendiere. Es liefert helle und kontrastreiche Bilder einschließlich Polkappe und gegenüberliegend Eiswolken. Das 9,7 mm zeigt die Polkappe etwas besser, aber bei der Auflösung der Dunkelgebiete wird es schwieriger und nicht so kontrastreich.
Gegen das 125 ETX bringt Herr Jülich das Argument mit der Reisefähigkeit. Das gilt aber nur bei Flugreisen, wer mit dem Wohnmobil fährt, findet schon einen Platz.
Dirk Hentschel