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Erfahrungsbericht Vixen BT 80M

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Martin Alberts
11. September 2005 06:57
Wir hatten eine ganze Woche Gelegenheit, mein Vixen Doppelteleskop BT-80M gegen das normale Vixen GP-80M zu testen. Auf diesen Test war ich schon lange gespannt, denn ich wollte mal ausprobieren, was beidäugiges Sehen bringt.
Außer Konkurrenz gab es noch ein Hensold 8 x 56 Jagdglas und ein Vixen GPE 80L.
Ich habe mein BT auf dem SuperPro Stativ von Manfrotto, dazu dann den großen 3D Neigekopf.
Das 80M stand auf dem Vixen Alustativ, das 80L auf dem bekannten Holzstativ.
Beobachtet wurde die bekannten Sommerhits.
In den Teleskopen kam das normale Zenitprisma von Vixen zum Einsatz.
Für das BT habe ich folgende Okularpaare:
Meade 4000 SPL 32 mm
Vixen LV 20 mm
Vixen LV 12 mm
Testweise wurde auch das Vixen LVW 5 mm für 1 Auge getestet.

Himmel mit leichter Aufhellung im Norden, kein Wind.
Im Süden gab es immer etwas Dunst, dadurch Beeinträchtigung im unteren Bereich von Skorpion und Schütze.
M8 und M20 sehr eindrucksvoll im Hensold, kein Wunder bei über 7° Gesichtsfeld. Die beste Kombination finden wir mit den SPL 32. Die Vergrößerung dürfte aber noch kleiner sein. Das 80M schneidet nicht viel schlechter ab, man sieht exakt gleich viel, aber über die Zeit ist Bino bequehmer. Das 80L kann ich für diese Beobachtungen nicht empfehlen.
Die offenen Sternhaufen sind Klasse zu sehen, in allen Teleskopen und sogar im Hensold.

Im Zenit auf der Suche nach dem Nordamerikanebel (ohne Filter), Fehlanzeige, nur im Hensold zu sehen, beim Durchmustern mit dem BT nach Helligkeitsschwankungen gesucht, erfolglos.

M13 zum Vergrößerungstest.
Hensold zeigt nur ein kleines Kügelchen, null Einzelsterne.
BT zeigt bereits mit 28fach ein paar Einzelsterne, da geht noch mehr.
Optimales Sehergebnis mit den 9 mm LV.
Im 80M mit 5 mm LVW kommt der M13 besser, im 80L mit dem 9 mm LV auch.
Probeweise das 5 mm LVW auf eine Seite beim BT gesteckt. Störender Einfluß des Prismas nicht zu übersehen, 80M mit Zenitprisma ist farbreiner als BT mit Umkehrsatz.
2 LVW gehen im BT nicht, weil Okulardurchmesser zu groß, kein Platz für die Nase dazwischen.

M31 ist das Objekt für das Hensold. Sichtbarkeit garantiert über 2,5°, natürlich keine Details.
BT mit den 32 mm SPL zeigt ebenfalls fast die ganze Galaxie, zeigt auch mehr Details und eine Andeutung von Spiralstruktur, M31 ist Klasse.
Schlechtestes Ergebnis im 80L.

Milchstraße hoch vom Süden bis zur Sichtbarkeitsgrenze in Richtung Norden.
Allein dafür lohnt sich der Mehrpreis für das BT. Sehkomfort pur. Mein Traum wäre ein BT mit 650 mm Brennweite und gleicher Qualität. Dann hätte man über 3°. Aber auch so ist das beidäugige Sehen ein Genuß. 80L kann man für diesen Zweck nicht empfehlen, wenn man will aber das 80M mit 2" Auszug und 50 mm Okular, so man hat. Wir hatten leider nur 1,25" zur Verfügung.
Milchstraße empfehle ich immer für beidäugiges Sehen. Da wandert man langsam entlang und merkt nicht, wie die Zeit vergeht. Mono ist auf die Dauer viel anstrengender.
Mehr im Sinne von mehr Details oder schwächere Objekte haben wir aber übereinstimmend nicht gesehen. Ich hatte dies vorhe behauptet, weil man das immer liest, aber bei unserem Vergleich konnten wir das nicht erkennen. Aber Sehkomfort ist ja auch schon was.

Das BT hat uns überzeugt, weil es bei Vergrößerungen zwischen 30fach und 80fach feine Beobachtungsmöglichkeiten bietet. Man kann länger beobachten als mit einem Auge, wie viel länger genau kann man nicht präzise sagen, aber es ist auffällig, daß man wirklich einmal 10 Minuten am Stück! durch die Okulare peilt, ohne Absetzen und ohne die Zeit zu bemerken.
Bei hoher Vergrößerung zeigt der Umkehrsatz eine Bildverschlechterung im Vergleich zum normalen 80M mit Zenitprisma. Wir haben an Wega und Deneb probiert und würden dem BT keine Planeteneignung attestieren.
Es läßt sich sehr leicht transportieren und wenn man nicht wild in der Gegend herumfuchtelt, bietet sich die Beobachtung im Sitzen an.
Ich habe es jetzt 3 Jahre und bisher mußte es noch nie! kollimiert werden, eine positive Aussage, die man so vom 125er niemals hört.
Man kann es nicht auf eine parallaktische Montierung setzen, weil man dann den Kopf schiefhalten muß. Ich hatte halt das Manfrotto, aber sicher genauso gut wäre die Gabel.
Ich kenne natürlich aus eigener Erfahrung die Leistungsgrenze bei der Planetenbeobachtung. Da darf man nicht zu viel erwarten, Planeten erfordern höhere Vergrößerungen und genau da liegt die kleine, erwartete Schwäche des BT.
Wer Planeten beobachten möchte, dem rate ich zum 80M oder 80L, wenn er nicht an größere Öffnungen denkt.
Kugelsternhaufen, planetarische Nebel, offene Sternhaufen sind der beste Einsatzbereich des BT.
Für sehr große Objekte fehlt es logischerweise an Bildfeld. Hier bin ich mit meinem Hensold 8 x 56 gut bedient. Das Loch zwischen 8fach beim Fernglas und 28fach beim BT stört mich nicht.
Ich habe zusätzlich noch ein Meade LX200.
Bis ich das aufgebaut habe und es ausgekühlt ist, habe ich mit dem BT schon eine ganze Stunde beobachtet. Keine Frage, welches Teil bei mir mehr zum Einsatz kommt.

Martin Alberts
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungsbericht Vixen BT 80M

Martin Alberts 4707 11. September 2005 06:57



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