Hier will ich noch einen Abwurf der Cilien (Wimpern) dokumentieren. Durch Strömung unter dem Deckglas schwammen die Wimpern wÀhrend des FÀrbeprozesses weg (Pfeil-Markierungen). Dies ergab die einmalige Möglichkeit die LÀnge der Wimpern abzuschÀtzen. Man erkennt ebenfalls, dass die Wimpern des Ciliaten offenbar an einem Ende (eventuell an der Wurzel) dicker sind.
Die SchĂ€rfentiefe der eingesetzten Phasenkontrast Objektive betrĂ€gt ca. 2 ”m, wĂ€hrend die Cilien, auf denen es unter anderem lĂ€uft, bei einer LĂ€nge von mehr als 5 ”m bereits fast dreimal so lang sind. Nun wird auch klar, warum sich die Cilien im Dunkelfeld scharf gegen den unscharfen Korpus abheben und so auch gut kontrastieren lieĂen. Ebenfalls ist erklĂ€rt, weshalb die ventralen Cilien (bauchseitig, auf denen es lĂ€uft) in meinen Ăbersichtsaufnahmen nicht gleichzeitig mit dem Korpus scharf abgebildet werden konnten. Der Durchmesser des tonnenförmigen Körpers ergibt anhand der Aufnahmen bereits etwa 10 ”m. Die Unmöglichkeit der gleichzeitigen Abbildung von Wimpern und Korpus im Durchlicht Phasenkontrast resultiert also aus der fehlenden SchĂ€rfentiefe der mikroskopischen Abbildung. WĂŒrde man die Optiken nun abblenden, um die SchĂ€rfentiefe zu vergröĂern, wĂŒrde man wiederum an Auflösung verlieren. Dann wĂŒrde man die Cilien ebenfalls nicht darstellen können. Dunkelfeld hingegen bietet die Möglichkeit auch Objekte abzubilden, deren GröĂe unterhalb der mikroskopischen Auflösungsgrenze liegen.
Aufgrund der Formgebung dieses Ciliaten erscheint es also praktisch unmöglich die Struktur der Cilien und den Korpus im Hellfeld gleichzeitig scharf abzubilden. Daher wird man verschiedene Beleuchtungstechniken - hier: Durchlicht Phasenkontrast und Dunkelfeld - einsetzen, um sich einen Ăberblick ĂŒber diese faszinierenden Geschöpfe zu verschaffen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.13 10:21.