Ich hatte noch ein praktisches Beispiel vergessen, das die Natur der Bildfeldkrümmung einer Sammellinse illustrieren kann und den Zusammenhang von Objektentfernungsänderung und korrespondierender Bildentfernungsänderung veranschaulicht. Denken Sie an ein fotografisches Objektiv und daran, wie Sie seinen Abstand zur Film- oder Sensorfläche änderen müssen, wenn Sie verschieden weit entfernte Objekte scharf abbilden wollen: Je näher ein Objekt dem Objektiv kommt, desto weiter müssen Sie das Objektiv beim Fokussieren von der Film- oder Sensorfläche entfernen, weil die Bildpunkte vom Objektiv umso weiter nach hinten verschoben werden.
Allgemein kann man also sagen, je näher ein Objekt im Objektraum auf eine Sammellinse zukommt, desto weiter entfernt sich sein Bildpunkt im Bildraum auf der anderen Seite von der Linse weg. Da die Mitte eines endlichen Objekts vor der Linse dieser näher liegt als der Objektrand, liegen umgekehrt die Bildpunkte der Objektmitte weiter von der Linse entfernt, als die Bildpunkte des Objektrandes: das Bild erscheint konkav gewölbt. Die Bildfeldwölbung ist eine zwangsläufige Folge der sphärischen Linsengeometrie, die die divergierenden Kugelwellen des Lichts, das von einem Objekt ausgeht, beim Übergang durch ein Linsenmedium höheren Brechungsindices quasisymmetrisch konvergierend zurückkrümmt. Eine einzelne sphärische Linse kann im Grunde gar nichts anderes als nur krümmen...
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.08 21:04.