Hatte heute Gelegenheit zum Prüfen dieses Canon gegen mein Nikon 10 x 42 HG.
Dank Ihrer Vorgabe habe ich mich beschränken können.
Am Gewicht des Canon 10 x 42 IS ist NICHTS auszusetzen, ein primitives europäisches Glas ohne Bildebnungslinsen wiegt um 0,8 KG, die zusätzlich verbaute Technik muß wiegen. Sie vergleichen ja auch keinen Golf 1 mit dem Golf 5.
Den Klingelschildertest gewinnt mein Nikon, sowohl angelehnt als auch freistehend, sowohl mit aktiviertem IS beim Canon als auch ohne. Die Randschärfe ist bei meinem Nikon 10 x 42 HG ebenfalls besser.
Das Canon zeigt auch mir mit aktivem IS weniger als ausgeschaltet. Vielleicht hätte ich vorher mehrmals um den Block rennen müssen. Mit eingeschaltetem IS sind Schwenks gewöhnungsbedürftig, auch hier Pluspunkt für Nikon 10 x 42 HG.
Das Nikon hat keinen Farbsaum, das Canon 10 x 42 IS hat einen Farbsaum.
Das Einblickverhalten ist beim Canon etwas besser, der einzige Pluspunkt gegen das Nikon HG.
Das Verhalten bei Gegenlicht ist bei ALLEN Ferngläsern schlecht, es ist daher meiner Meinung nach egal ob man fast nichts oder gar nichts sieht man wird nur in der äußersten Not diese Beobachtungsrichtung wählen.
Schlecht ist das Canon beim Seitenlicht. In diesem Punkt sind wir einer Meinung. Eine einfache Papierrolle der Länge 30 mm kann dieses Problem zuverlässig beseitigen, Seitenlicht sollte also nicht so deutlich als Mangel herausgestellt werden.
Ein Punkt verdient eine besondere Diskussion, das Canon ist sehr weitwinklig. Deshalb zeigt diese Optik Verzeichungen und einen Farbsaum, der beim Nikon nicht auftritt. Nikon produziert schon sehr lange Spitzenferngläser und man merkt dies an einer praxisgerechten Auslegung. Canon will beim 10 x 42 IS mit Dingen punkten, die sie nicht oder noch nicht beherrschen. Wer erwartet hat, nach einem bemerkenswerten 15 x 50 IS ein sehr gutes 10 x 42 IS zu bekommen wird enttäuscht werden.
Ich setze das Nikon sowohl in der Landschaft, als auch am Himmel ein. Nach diesem Vergleich sehe ich keinen Grund, zum Canon zu wechseln.
Gert Tauber