Sehr geehrter Herr Heckel,
Ich wollte Sie nicht angreifen, ich war nur überrascht über Ihre Aussage, ein Okular mit 50facher Vergrösserung getestet zu haben. Ich habe inzwischen nachgesehen und Sie haben recht. Es gibt ein derartiges Kowa-Okular - aber: es ist für das 'alte' Kowa-Spektiv 820 gedacht. Und passt meines Wissens nach nicht auf die neue Serie 773/774 oder 883/884. Für diese beiden Spektivtypen sind die von mir genannten und speziell für sie gerechneten Oulare lieferbar. Für mich stellt vor allem die 883/884-Serie momentan die Spitze bei Spektiven dar. Ich weiss inzwischen auch, dass man mit Bastelarbeit und wenn man weiss wie, die alten Okulare an die neuen Spektive anpassen kann, was ich allerdings nicht für sinnvoll halte.
Vor allem aber weiss ich, dass die Begründung für ein Spektiv der Spitzenklasse, ganz egal von welchem Hersteller, an das berühmte Haarespalten erinnert. Die Unterschiede sind gering bis fast nicht feststellbar, die individuellen Vorlieben und die eigenen Sehgewohnheiten gross. Und Sie werden mit einem Swaro-Spektiv garantiert nichts falsch machen sondern viel Freude an dem haben, was es Ihnen zeigt.
Gestatten Sie mir noch eine Bemerkung, die aber nicht auf Sie zielt. Ich stelle immer wieder fest, dass man besonders in Deutschland dazu neigt, die Produkte deutscher Firmen oder altbekannter Markennamen für sakrosankt zu erklären. Und wenn dann eine 'neue' Firma mit einem gleich guten oder sogar besseren Produkt kommt, werden manchmal die seltsamsten Begründungen dafür genannt, warum die alten Bekannten eben doch besser sind. Das ärgert mich zunehmend, obwohl es mir ja eigentlich gleichgültig sein könnte. Aber auch so kann man Fortschritt abwürgen! Kowa kennt man in Deutschland kaum, in den USA und England, wie auch in den anderen englischspachigen Ländern haben die Kowa-Spektive einen Ruf wie Donnerhall. Nicht unverdient, wovon ich mich schon vor Jahren in den USA selber überzeugen konnte.
Mit freundlichen Grüssen
Michael Brücker