Seit bald 5 Monaten besitze ich dieses Fernglas. Und es ist das geworden, für das ich es gekauft habe: das Fernglas für immer dabei.
Ich konnte in dieser Zeit mehrere Vergleiche mit meinen andern Gläsern machen (Habicht 7x42 von etwa 1990, Zeiss Conquest 10x42 HD, Nikon Action EX 7x35, Meostar 7x42 und 12x50 HD) und das EL im ornithologischen Einsatz erproben.
Einige Erkenntnisse:
1. Auch wenn es nicht das kleinste und leichteste 32er-Glas ist - es ist umgehängt
unauffällig und verschwindet dank langen Field-Pro-Bändeln unter der Umhängetasche oder unter der Achsel. In Wohnquartieren und in der Stadt ideal!
2. Das EL schlägt in Sachen der
Detailerkennbarkeit alle meine Gläser bis auf das 12x50 auf den bei mir üblichen Beobachtungsdistanzen an der Aare (längster Fluss der Schweiz) von 80 bis 150 Metern. Auch bei meinem 12x50 ist die Detailerkennbarkeit freihändig überraschenderweise nicht höher. - Nachtrag zum oben erwähnten Vergleichstest im Geschäft: Die Detailerkennbarkeit des EL erschien mir auch deutlich besser als beim Noctivid 8x42!
3. Die Beherrschung der
chromatischen Aberration ist absolute Spitze. Auch bei extremen Kontrasten sind die Farbfehler minim.
4. Das
Gegenlichtverhalten ist im Vergleich nicht viel schlechter als beim diesbezüglich guten Meostar 7x42. Je nach Situation zeigt ein anderes Vergleichsglas mehr Reflexe oder Streulicht.
5. Die einzige Designschwäche des EL, die
Sicheln im äusseren Viertel des Bildes, sind selten zu sehen, aber öfters zu erahnen, haben aber beim Beobachten gar keine Relevanz. Sie stören mehr vom Standpunkt der Ästhetik aus als von dem der Praxis. Sie sind angesichts des Flatfields gut zu sehen. Deshalb vermute ich, dass sie bei den andern von mir getesteten 8x32ern (Swarovski CL 8 x 30, Meopta Meopro 8 x 32 HD, Meostar B1 8 x 32, Kowa BD 8 x 32 XD, Zeiss Conquest HD 8 x 32) in der (für mich, 54 Jahre alt) untolerabeln Unschärfe des äusseren Drittels untergehen. (Ausnahme: Trinovid HD, das ein beschnittenes Gesichtsfeld hat - in diesem Fall ein Vorteil, finde ich.) Man muss diese vermutlich unvermeidbare Designschwäche des EL 8x32 hinnehmen (ich kann es).
6. Im Wald ist das 7x42 im Vorteil: grössere Schärfentiefe, kein Globuseffekt beim Schwenken, grosse Austrittspupille. Im Offenland hingegen ist das
Schwenkverhalten des EL erträglich, auch wenn das 7x42 für Übersichtsbeobachtungen auch dort deutlich angenehmer ist.
7. Man muss sich klar sein, dass das
Format 8x32 immer mit gewissen Kompromissen behaftet ist. Wenn man aber damit leben kann, ist es dank geringer Grösse und Gewicht immer dabei. Speziell das EL 8x32 SV ist dank seiner phänomentalen Detailerkennbarkeit mein Standardglas geworden. Für meine Brutvogel-Kartierung (grösstenteils im Wald) werde ich aber nach wie vor das 7x42 nehmen.
Beste Grüsse
Markus
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.17 23:35.