Schöner Bericht, Dominique. Und offenbar ein wirklich schönes Glas; ich bin schon auf deine Berichte zur optischen Leistung gespannt.
Dennoch, für mich ist ein 15faches Glas nichts. Ich habe schon oft über ein 15faches Glas nachgedacht, solche Gläser auch oft schon in der Hand gehabt (ein Freund hat jahrelang mit einem 15x60 beobachtet).
Warum ist das nichts für mich? Nun, ich bin in allererster Linie Vogelbeobachter. Und beim Birding ist für mich, in meinen Beobachtungsgebieten und bei meinem Beobachtungsstil, ein Glas mit 15facher Vergrößerung nicht Fleisch nicht Fisch. Die Vergrößerung ist für längere Beobachtungen von Kleinvögeln eindeutig zu groß wegen der mangelnden Tiefenschärfe und der Wackelei; die Vergrößerung reicht aber auch nicht aus, um ein Spektiv, selbst ein leichtes auf einem Einbein, zu ersetzen. Ein Spektiv bekomme ich bis ca. 30x auf einem Einbein mit einem ordentlichen Fuß noch ruhig genug, und bei 30x mit einem Spektiv auf einem Einbein sehe ich, auch wenn ich berücksichtige, dass ich bei einem 15fachen Fernglas mit beiden Augen beobachte, mehr Details.
Daraus folgt, dass ich dann, von einigen wenigen, speziellen Beobachtungssituationen abgesehen, drei Optiken mitführen würde: Ein Glas mit 7-10facher Vergrößerung für den Nahbereich und zum Abschwenken, das 15fache Glas UND ein Spektiv mit Einbein oder Dreibein. Und das ist dann doch etwas viel, zumal in den letzten Jahren eine Kamera fast zur Pflichtausrüstung geworden ist.
Übrigens sind diese Überlegungen auch der Grund, warum ich mir kein 20x60S zugelegt habe, wobei man bei dem Glas wenigstens noch auf ein Einbein verzichten könnte, der Stabi ist wirklich ordentlich.
Ich kann es drehen und wenden wie ich will, ich kann so ein Glas, ob nun als 15faches ohne Stabi oder als 20faches mit nicht wirklich durch einen "Bedarf" rechtfertigen. Schade eigentlich, denn so ein Glas ist schon toll. Nur - viel benutzen würde ich es nicht, außer bei Autotouren oder evt. vom Balkon aus.