Hallo Gemeinde,
hier ein kurzer Bericht zum Nikon Monarch HG 8x42.
Ich hatte ja schon seit längerem überlegt mir das neue Nikon HG zu kaufen und da es vor kurzem bei einem Fotohändler für gut 660,- Euro zu kaufen war habe ich es mir mal bestellt!
Das Nikon kam gestern dann wohlbehalten an, gut verpackt alles gut!
Beim Glas sind dabei, Tasche, Gurt, Okular,- und Objektivdeckel alles soweit in brauchbaren Zustand.
Das Glas an sich wirkt sehr filigran, leicht zerbrechlich aber optisch sehr ansprechend, für den harten Outdooreinsatz könnte es nicht wirklich zu gebrauchen sein, zumindest wirkt es nicht so robust.
Die Haptik ist sehr schön, zudem das Glas sehr leicht ist, Mitteltrieb läuft sehr gut, nicht zu weich, nicht zu fest und ohne Spiel, die Idee des Clickverschlusses am Dioptrinausgleich finde ich sehr ansprechend, allerdings musste ich etwas probieren um die optimale Schärfe zu bekommen da der Dioptrinausgleich doch etwas Spiel hat!
Also Gehäuse und Funktionen soweit recht ordentlich und vielversprechend!
Dann der Blick durchs Glas...upps, was ist das, mir springen sofort CA's ins Auge als ich eine ca. 3 km. entfernte Baumgruppe vor hellem Hintergrund ins Visir nehme!
Nochmal versuchen, ganz gerade durch Glas schauen damit werden die CA's geringer aber immer noch minimal sichbar.
Mit harten Kontrasten scheint das Glas nicht gut klarzukommen, nochmal ein Windrad gegen aufgehellten Himmel zeigt das gleiche Farbenspiel, nur ganz zentral ins Glas blicken läßt die Farben fast verschwinden wobei ein minimaler Saum bleibt.
Richtung Rand wird das natürlich auch nicht besser, in den bewölken Himmel gerichtet erkennt man deutliche Blausäume am Rand schon ab ca. 70% des Gesichtsfeldes und hier setzen dann auch leider schon die Unschärfenbereiche an, für eine Flatfield-Version etwas zu früh!
Abends am Mond auch ein leichter Farbsaum (gelblich) dazu scheint das Glas nicht optimal Streulichtunterdrückt, den Mond leicht aus dem Gesichtsfeld gerückt ergibt deutliche Geisterbilder so dass eine Beobachtung am Rande des Mondes kaum sinnvoll ist!
Der Farbton des Glases ist eher warm gehalten, dass fällt besonders bei grün und brauntönen auf, hier erinnert das Glas an den typisch etwas wärmeren Ton der Leica's.
Die Mittenschärfe ist ordentlich wenn auch nicht auf höchsten Niveau, leider stören die früheinsetzenden Unschärfen doch sehr den Gesamteindruck.
Leider ist das Glas trotz der 17mm AP. Lage zumindest für mich auch nicht komplett mit Brille überschaubau, da muss ich mir das Glas schon richtig ins Gesicht drücken um das gesamte Bildfeld überschauen zu können und dann setzt Kidney-Bean ein.
Ich habe das Glas übrigens mit einem Swarovski 8,5 x 42 verglichen, zugegeben vom Preis ein sehr unfairer Vergleich, mir ging es zunächst um die Unterschiede und die sind m.E. nicht nur im Preis sehr groß sondern auch in den sonstigen Eigenschaften.
Ehrlich gesagt hätte ich das Nikon etwas besser erwartet, die CA's sind doch schon störend und die Randunschärfen setzten m.E. deutlich zu früh ein.
Hier würde ich das preislich ähnliche Zeiss Conquest dem Nikon deutlich vorziehen, besonders was die Optik anbelangt.
Vielleicht habe ich aber auch nur ein Montagsmodel erwischt und bei anderen sind die optischen Eigenschaften besser?
Gut meine Test 's waren jetzt nicht so ausfühlich, für mich aber genug Erkenntnisse um das Fernglas wieder zurückzusenden.
Andreas
