Manfred Gunia schrieb:
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> Ach so - ja, da hatte ich mal das lange Ende mir
> ersparen wollen, weil das 75-300 da noch mehr
> schwächelt. Dass das Obi ohne Sonne kaum zu
> gebrauchen ist, sieht man auch so: trotz
> Stativeinsatz (3530 + 2180), kleinstem Fokusfeld
> und einem eher ruhigem Motiv ist das ein Bild für
> die DSK (Hessen: AKH), sonst eher für die Tonne.
Das gleiche gilt für das Panasonic 100-300: Am oberen Ende ist das eine Gurke, man muss auf ca. 250mm runter, dann möglichst noch auf 7.1 abblenden. Ich habe mit dem Objektiv reichlich experimentiert, habe selbst eine Olympus hier rumliegen (glücklicherweise günstig eingekauft), meine Partnerin hat eine aktuelle Panasonic. Mit beiden Kameras ist zudem der AF flau, egal wie man die Kamera einstellt.
> Alle Ornikumpels (auch keine Fotokünstler) toppen
> das mit ihren 70D-Canons locker: draufhalten -
> passt…
Ich kenne Leute, die haben sich ihre Canon 7DII für Vogelfotografie mit dem 100-400 vom Händler "voreinstellen" lassen, fotografieren quasi wie mit einer Einfachknipse drauflos - und bekommen gute bis hervoragende Fotos, AUCH von fliegenden Kleinvögeln. Zuverlässig. Fotos, die man mit einer M4/3 nur mit viel Aufwand bekommt, und wenn, dann eher zufällig. Auch mit dem 4/300. Eine 8 Jahre alte D300 mit ihrem 12MP-Sensor ist um Längen besser, was den AF angeht. Um Längen? Um Welten!
> Der KontrastAF ist für Viecher einfach Mist - da
> sind die DSLRs immer noch meilenweit voraus.
Stimmt. Aber schreibe das besser nicht in einem M4/3-Forum, die Leutchen dort werden dich teeren und federn. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf ...
> Ich bin zwar fotografisch untalentiert, aber wenn ich
> sehe, was von DSLR-Seite (von Amateuren) gezeigt
> wird, sage ich mir:
so doof kann ich eigentlich gar
> nicht sein. Daher halte ich das Prinzip DSLR für
> den Durchschnittsorni deutlich geeigneter für
> Wildlife - und selbst in Präsentationen zur EM1-2
> finde ich Vogelfotos, welche nicht nur die
> CaNikon-500mm-Profi-Fraktion mitleidig lächeln
> lässt.
D'accord. Da werden Fotos von gemächlich dahingleitenden Großvögeln als Beweis des fantastischen AF der EM1-II präsentiert, die man mit einer besseren Bridgekamera (Panasonic FZ1000 z.B.) bekommen hätte. Ich habe mal ein bisschen experimentiert: Solche Fotos bekomme ich mindestens genauso gut mit einer 440 gr. leichten D3300 mit dem ältlichen AFS 4/300 hin - und was mir an Brennweite fehlt, kann ich durch croppen erreichen. Bei dem 24MP-Sensor hat man da ein bisschen Raum. Und ich habe mindestens einen Lichtwert nach oben mehr Luft. Preis für die Kombi: Unter 1500 €, Gewicht ca. 1,7 kg. Wenn man stattdessen das 4/300 PF benutzt, wiegt die Kombi unter 1,3 kg.
> Mit den Einstellungen der Oly habe ich mich seit
> Nutzungsbeginn befasst, und lese auch interessiert
> im Forum mit: eine Out-of-the-box-Lösung
> erwartete ich also nicht.
Und selbst wenn man sich mit den Einstellungen befasst, intensiv befasst, wird man die prinzipbedingten Schwächen nicht ausgleichen können. Wobei die Einstellungen gerade bei Olympus schon eine Sache für sich sind, die Menüs hat offenbar jemand entworfen, der ein bisschen viel Kafka gelesen hat.
> Zusammen gefasst halte ich mFT für Wildlife für
> teuren Mist, werde aber natürlich nicht zurück
> wechseln, aus o.g. Gründen. Damit ist eigentlich
> das Thema Wildlife für mich durch - die neue
> EM1+300er+1,4x kostet 5k€ und ich bin bei
> ~400mm/5.6 - das kriege ich (wenn ich wollte) aus
> der Canon-Ecke für weniger als die Hälfte, und
> (weil ich meine Orni-Kumpels kenne) fast
> narrensicher.
Schreib' das besser nicht in einem M4/3-Forum ... :-) Ich lese in solchen Foren schon länger mit, und ich habe den Eindruck, als wären da reichlich Leute unterwegs, deren Stärke nicht unbedingt darin liegt, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Am schlimmsten übrigens auf DP-Review. Da meinen tatsächlich Leute, die EM1-II würde die D5 und die D500 in jeder Hinsicht schlagen.
> Fazit: 2x auf's falsche Pferd gesetzt - DSLR zu
> groß/schwer, mFT weitgehend unbrauchbar, viel
> Geld verbrannt.
Ich benutze meine Olympus, um ab und an, aus Spaß, mit meinen alten manuellen Nikkoren zu fotografieren, z.B. dem 5,6/400 IF-ED. Das ist nett. Aber für die Belegfotografie? Nicht wirklich, da hätte ich gern einen ordentlichen AF. Und für "schöne" Fotos? Nur, wenn alle äußeren Bedingungen stimmen. Und man Glück hat.
Irgendwie ist das ziemlich frustrierend. Belegfotografie ist, wie ich in meinem Thread schon geschrieben hatte, heute sinnvoll und nötig, nicht nur bei Raritäten, sondern auch bei ungewöhnlichen Kleidern etc. etc. DSLRs sind schwer und unhandlich, von daher klingt M4/3 erstmal gut, trotz des kleinen Sensors. Aber derzeit hat M4/3 so deutliche Schwächen, dass es keine Alternative ist. Leider.