Deine Erfahrung kann ich gut nachvollziehen, ich habe mal einen Billigglastest gemacht der entsetzlich ausfiel.
Jetzt mal Fakten, Fakten, Fakten statt Meinung. Ein Forumsteilnehmer schrieb mal über sein 2001 gekauftes Trinovid 10x42, es habe 2300 DM, also etwa 1150 Euro gekostet. Ich habe beim statistischen Bundesamt nachgeschaut. Die durchschnittliche Preissteigerung 2001 bis 2011 beträgt 17%, dann lassen wir noch 3 Jahre mit ca. 1.5% Steigerung dazu und sind bei 1400.-. Da sind wir dann nicht mehr weit vom aktuellen Swarovski SLC 10x42 für 1494.-. Wobei langlebige Gebrauchsgüter in diesen 10 Jahren allerdings um 6.3% billiger geworden sind... (Öl und Benzin dagegen um 85% teurer geworden sind).
Der aktuelle Trinovid 8x42 hat 4m weniger Sehfeld als das Spitzenmodell von 2001 (126 statt 130). Er kostet ab 1170.- und passt da schön ins Schema "langlebiges Gebrauchsgut -6.3%".
Soweit alles prima, oder?
Jetzt wieder Meinung. Die neuen Flatfield Topmodelle scheinen erstmal unverhältnismässig teuer. Ich glaube nicht mal, dass diese Modelle in der Grundfertigung so viel teurer sind. Ich glaube aber, dass die Hersteller bei dem Streben nach gesteigerter Kontrastübertragung in ein Wettrüsten gekommen sind und deshalb die Produktionstoleranzen verringern mussten - wie soll man sonst auch noch besser werden? - und das kostet Geld, viel Geld, und führt zu den Preisen von Swarovision und Zeiss SF. Mir gefällt dieses praktische Beispiel: Die Hollywood Studios mieten ihre Kameras und Objektive in der Regel bei der Firma Panavision. Da muss jedes Teil perfekt sein, sonst bleibt es im Regal stehen. Deswegen werden Objektive zusammengebaut, durchgemessen, und nach diesen Werten neue Steuerkurven/Mechaniken gebaut, dann wieder die Linsen damit zusammengebaut, neu gemessen... und so sind evolutionär dann 30% Leistungssteigerung möglich. Ich stelle mir vor, dass die Kontrastübertragung dann eben 95% statt 65% beträgt. Wahnsinn. Ganz soweit können es Zeiss&Swaroski für 2200.- dann doch nicht treiben.
Ich würde noch gerne wissen, wie man den neuen SLC 8x42, der - wenn ich es richtig sehe - 400 Euro billiger als das Vorgängermodell ist - verstehen soll. Wird der durch die Swarovisions quersubventioniert, oder zeigt sich hier doch, dass der Markt nicht viel mehr hergibt für ein klassisches Design?
