Dominique schrieb:
-------------------------------------------------------
> ...Gehen Sie mal davon aus, hier sind evtl. User
> unterwegs, die beispielsweise 20 oder 30 Jahre
> Astronomie, 25 Jahre Amatuerfotografie,
> Naturbeobachter mit langjähriger Erfahrung und
> gar epochenhaftige Fernglassammler waren/sind und
> nun 6 (oder mehr) Gläser, Teleskope..... im
> Fundus besitzen…..
> ….. Der eine oder
> andere benötigt da keine, wenn auch von Ihnen
> richtig aufgestellten Beurteilungszeiträume, um
> eine Optik trendmäßig zu erfassen…..
> …..
> Sie erwerben doch neben der optischen und
> mechanischen Komponente des Fernglases eine andere
> Leistung, die, so scheint mir, Ihnen noch
> verschlossen ist…..
-----------------------------------------------------------------------
Werter und geschätzter Dominique,
ich beschäftige mich nun rund 42 Jahre mit Fernoptik und bin seit etwa 30 Jahren Sammler von Ferngläsern, wovon sich mittlerweile eine stattliche zweistellige Anzahl hier angehäuft hat, möchte mich aber durchaus nicht als Fachmann, sondern nur als interessierten Laien bezeichnen. Ich habe viele Dutzende Ferngläser angeschaut und einen nicht unerheblichen Teil davon irgendwann erworben. Bei einigen hat sich über die Jahre mein Urteil verändert, bei den meisten nicht.
Ich glaube aus eigener Anschauung nicht, dass man ein Fernglas summarisch "im Ausstellungs-Zelt" an einem Abend seriös beurteilen kann, Erfahrung hin oder her, schon gar nicht, wenn man das FG nicht mal mit raus in die Natur nehmen kann; da muss ich gersi völlig Recht geben.
Was man, so glaube ich, jedoch kann, ist, aufgrund summarischer Prüfung sehr schnell zu einem schwarzweiss Urteil "Gefällt mir - Gefällt mir nicht" zu kommen. Nur in diesem summarischen Sinne sollten wir vielleicht R. Klaesers Bericht verstehen; drum auch meine Nachfrage, in welchen konkreten Punkten (Optik oder Mechanik usw.) er denn meint, ein Conquest einem Trophy vorziehen zu können (nach meiner Erfahrung dürfte das Trophy in mehreren Punkten durchaus überlegen sein).
Dass wir alle nicht nur reine Vernunftmenschen sind und dass die anderen, wie Sie sagen, "verschlossenen Leistungen" beim Fernglaskauf - insbesondere bei Premium-Gläsern - eine wichtige Rolle spielen, ist unbestritten (genauso wie beim Autokauf). Die wenigsten können wohl behaupten, gegen die an das Gefühl mehr als an den Verstand appellierenden Marketing- und Design-Leistungen der guten Hersteller völlig immun zu sein. Es macht auch mir einfach mehr Spass, mit dem Trinovid oder dem EL SV unterwegs zu sein, als mit dem Nikon Monarch oder Kowa BD.
Und dann gibt es ja auch noch die Geschichte … es wird vermutlich lange dauern, bis Eschenbach - so sie denn wirklich auf dem möglicherweise endlich eingeschlagenen Weg der Besserung weiter voranschreiten und sofern die neuen, im Juli und August erwarteten Modelle halten, was die bereits erschienenen versprechen - den schlechten Ruf los sind, den sie im Bereich Fernoptik "geniessen" … die Historie wird noch lange Zeit viele davon abhalten, Eschenbach überhaupt in Betracht zu ziehen. Aber das hat grundsätzlich nichts mit der optischen oder mechanischen Leistung dieses oder jenes konkreten Fernglases zu tun …
Viele Grüsse. Pinac