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Erfahrungen mit Celestron Granite 8x42 gesucht

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28. Mai 2012 10:30
Hallo,

für die Beobachtung von Vögeln scheint mir das Celestron Granite 8x42 sehr geeignet, aber zu meinem wassergeschädigten Carl Zeiss Jena-Bioctom 7x50 habe ich Auffälligkeiten bemerkt, die aber womöglich hier bauartbedingt sind, aber ein bißchen gewöhnungsbedürftig bleiben sie.


Technische Parameter:

Bauart: Dachkant-Prismen
Öffnung: 42 mm
Vergrößerung: 8 x
Gesichtsfeld: 8,1 °
Gesichtsfeld auf 1000 m: 142 m
Austrittspupille: 5,3 mm
Augenabstand: 17 mm
Minimaler Pupillenabstand: 56 mm
Maximaler Pupillenabstand: 73 mm
Nahfokus: 2 m
Prismen: BaK-4
Vergütung: mehrschichtvergütet
Wasserdicht: Wasser-/Nebeldicht - Stickstofffüllung (beschlagsicher)
Stativanschluss: ja
Gewicht: 680 g


Das Glas sieht in der Tat sehr ansprechend aus, läßt sich sehr gut halten (offene Brücke), komfortabel fokussieren und fühlt sich durch die Gummiarmierung sehr angenehm an. Das Bild ist sehr hell, auch, darauf war ich besonders gespannt, wunderbar in der Dämmerung, und scharf. Von daher möchte man das Celestron Granite 8x42 erstmal nicht mehr aus der Hand geben, es gefällt schon sehr!

Aber es gibt optische Irritationen, die mein Carl Zeiss Jena Bioctem 7x50 überhaupt nicht aufweist - trotz seines stolzen Alters, eines beträchtlichen Wasserschadens, loser Okulare und sonstiger Schäden!

Die nachfolgenden, aber möglicherweise kontrollierbaren Irritationen, wie ich inzwischen bemerke, treten in dem Carl Zeiss Jena Bioctem 7x50 wohl auch deshalb weniger auf, da es, neben der Tatsache, daß es ein Porro-Glas ist, mit 7mm eine größere Austrittspupille hat.
Eine übergroße AP (übergroß auf jeden Fall für über Fünfzigjährige, da sich deren Pupille nur noch über 5, aber keine 7mm mehr weit öffnet, womit diese mit einem 8x42mm Glas keine schlechtere Dämmerungsleistung erleben als z.B. mit 8x56mm-Gläsern, da sie deren 7mm-AP nicht mehr ausnutzen können) bietet, so der Pirsch-Test 11/2006 von Nachtgläsern, dem Auge mehr Bewegungsspielraum, weil die Sehachse des Fernglases nicht exakt vor dem Auge zentriert werden muß, was bei diesem Glas hier eben viel nötiger ist, da der Bewegungspielraum eben baurtbedingt kleiner. Mit Übung und Gewöhnung wird man mit der Zeit diese geringere Toleranz bei leichten unvermeidlichen Bewegungen aber wohl so meistern können, daß sich dieser Nachteil mit der Zeit weniger als zu Anfang bemerkbar machen wird und irgendwann keine störende Rolle mehr spielen wird.
Ich bin diesbezüglich, wie erläutert, eben verwöhnt, und da fallen die beschriebenen Irritationen eben besonders stark auf.

Diese Irritation sind mit wie ohne Brille bemerkbar.

Da sind einmal, wenn man das Glas leicht bewegt, was sich gar nicht vermeiden läßt, von der Seite hereinhuschende Schatten („Kidney-Beaning“), mitunter zusammen mit ebenso seitlich hereinhuschenden gelben Farbsäumen, die wie die schwarzen Schatten nur kurz auftauchen.
Die Ursache ist wohl, daß hier der Abstand zwischen Augenpupille und Okular (Eye-relief) zu gering ist. Diesen kann man natürlich erweitern, indem man das Glas ein paar Millimeter weiter weg hält. Dann verschwinden die Schatten, aber es fällt allerdings natürlich noch stärker seitlich Licht ein, was schon der Fall ist, wenn man das Glas fest an die Augen drückt, da die Okulare recht groß und sich damit nicht weit in die Augenhöhlen (auf jeden Fall nicht in meine) drücken lassen - aber wahrscheinlich ist das bei allen Gläsern dieser Bauart so und keine Eigenart von diesem, fällt mir jetzt wieder besonders auf, da ich bisher ausschließlich durch das beschriebene Zeiss Jena-Porroglas gesehen habe, wo der seitliche Lichteinfall völlig vernachlässigbar ist, eben weil sich die Okulare mit ihrem geringeren Durchmesser weiter in die Augenhöhle drücken lassen. Das Bild ist dann schön schwarz abgegrenzt, hier nicht so komfortabel.
An den hier zu bemerkenden seitlichen Lichteinfall wird man sich aber wohl gewöhnen, momentan finde ich ihn schon störend.
Man kann allerdings - und sollte dies auch - bei dem Celestron Granite 8x42 auch die Augenmuscheln herausdrehen - auch wenn man mit Brille sieht, dann minimal - (wo man sie ja normalerweise hineindreht), womit sich auch der Abstand zwischen Augenpupille und Okular vergrößert, die Schatten als Folge davon verschwinden - ohne daß aber jetzt mehr Licht seitlich einfällt!

Natürlich verringert sich beim Herausdrehen der Augenmuscheln auch etwas das Sehfeld, aber nicht allzu stark, denn dies ist nunmal um so größer, um so geringer der Abstand zwischen Augenpupille und Okularglas ist.
Apropos Sehfeld: das ist hier wirklich sehr angenehm groß, was besonders beim Verfolgen fliegender Vögel sehr komfortabel.

Desweiteren:

Schiele ich nach unten oder zur Seite, so sehe ich, besonders bei Gegenlicht, aber nicht nur, einen milchigen Halbkreis am Rand unten und seitlich, aber nie oben, als wenn da was reflektiert wird. (Ein Millimeter zwischen dem milchigen Halbkreis und dem Glasrand ist aber übrigens ungetrübt, also ganz klar.)
Fällt auf, wenn man darauf bewußt achtet, aber kaum im normalen Gebrauch, mir wieder besonders, weil mein Zeiss Jena-Glas solche Auffälligkeiten gar nicht aufweist.

Schiele ich beim Blick in den Himmel nach rechts oder links, so verstärkt sich das Himmelblau stark, man sieht also einen dunkelblauen Farbsaum. Bei normalem Gebrauch fällt das nun auch nicht auf, mir eben wiederum wohl besonders, weil bei meinem Carl Zeiss Jena Bioctem 7x50 dies auch unter keinen Umständen zu bemerken ist.

Diese wie die oben beschriebene Irritation sind aber wohl bauartbedingt, denn z.B. das Eschenbach farlux selector D 8,5x45 B, ein von den Experten, so z.B. auch bei allbinos.com und einem Nutzer auch hier, als sehr hochwertig bewertetes Fernglas, weist diese im selben Umfange auf.

An zwei Stellen schleift die Fokussierungswalze meines Celestron Granite 8x42, das sollte wohl besser nicht sein, praktisch nachteilig ist es aber wohl nicht.
Die Fokussierungswalze funktioniert ansonsten ganz vorzüglich!

Liegen von Teilnehmern weitere Erfahrungen mit diesem Glas vor?
Für Alternativvorschläge mit einem Einblickverhalten, was an mein CZJ-Glas erinnert, aber genauso leicht wie kompakt wie das Celestron ist, sich sehr rasch und zielsicher wie dieses fokussieren läßt, wäre ich nicht undankbar, denn hinsichtlich Einblickverhalten bin ich mit dem Celestron nicht so ganz glücklich, fürchte aber - zu recht? -, daß das bauartbedingt ist.


Dank & Gruß,
Pseudemys



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.05.12 10:35.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungen mit Celestron Granite 8x42 gesucht

Pseudemys 3318 28. Mai 2012 10:30

Re: Erfahrungen mit Celestron Granite 8x42 gesucht

marc champollion 1436 28. Mai 2012 17:07

Re: Erfahrungen mit Celestron Granite 8x42 gesucht

Pseudemys 1568 28. Mai 2012 17:15



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