Ich bin schon vor dem zweiten Weltkrieg zur Welt gekommen, damals wohnten meine Eltern im Emmental. Mein erstes Fernglas habe ich ca. 1950 bekommen, nicht viel später ein kleines Mikroskop. Mein erstes gutes Fernglas habe ich mir selber gekauft, ein Leitz Amplivid 6x24, dann ein Hensoldt Dialyt 40x60, dann ein Trinovid 10x50 BA und damit fing die Sammelleidenschaft an.
Dazwischen gab es die 16mm Zeit, Bolex, Angenieux, später Arri. Was haben wir geschleppt, schwere Holzstative waren normal.
Meine erste gute Kamera war die Leicaflex, dann kam die R3 und ich wurde untreu und wechselte zu Nikon. Ich hatte mehrere Gehäuse und bin dann doch wieder zu Leica gewechselt, R6.2, M5. Man kann viel Geld ausgeben, wenn man sich für optische Schätze begeistert. Dann kommt die digitale Bildaufzeichnung und entwertes die alten Schätze.
Da wollte ich nicht mit, noch einmal von vorne anfangen, das gesammelte Wissen in den orkus.
Es hilft nicht, man kann nicht stehenbleiben. Canon oder Nikon? Oder doch Panasonic?
Inzwischen hatte ich ein neues Spektiv, ST 80 HD, grau, schlicht und sehr gut. Da gab es zwar das Leica APO Televid aber inzwischen meldete sich die Bandscheibe und plötzlich ist man alt und weiß Leichtgewicht zu schätzen.
Herrn Jülich lernte ich den 90ern kennen, wir waren in Köln auf einem Kongress und logierten im Hotel Königshof in Bonn am Rhein.
Herr Jülich ist ein guter Verkäufer, er hat mir ein Spiegelteleskop verkauft, VC200L, dann ein schönes Stereomikroskop, dann immer wieder ein Fernglas, Zeiss, aber auch Swarovski.
Zuhause in der Zentralschweiz haben sich dann ein paar gelangweilte Pensionäre getroffen um immer mal wieder den Tag mit ihren Optiken zu verbringen.
Zurückblickend habe ich eine Menge Geld investiert aber auch in dem Wissen, dass da hochqualifizierte Fachleute für mich gearbeitet haben und dass ich da etwas Wertstabiles erworben habe, sieht man einmal von den alten Kameras ab.
Ich hoffe, dass es noch ein paar Jahre so weitergeht, ich bin noch neugierig.
Beat Madagan