Danke fuer Ihr Psychogramm, Unbedarfter Leser, da kennen Sie ihn aber gut, den Merlitz! Schade nur, dass ich Sie nicht kenne, wir haetten bestimmt eine Menge Spass miteinander.
Zum Thema Verzeichnung des Zeiss/Leica: Den Unterschied moechte ich nochmal unterstreichen, das war kein Druckfehler. Meiner Einschaetzung nach hat das Zeiss in der Tat deutlich weniger Verzeichnung als das Leica (und weniger als beide Swaros, nebenbei gesagt), und meist habe ich ein recht sicheres Auge dafuer. Ich selbst ging ja auch davon aus, dass Zeiss stets in der Naehe der Winkelbedingung verzeichnen wuerde, aber zu meiner Ueberraschung war das zumindest bei diesem 8x32 nicht der Fall, eher Kreisbedingung.
So oder so: Ich wuerde die Verzeichnung nicht ueberbewerten, hier hat der Designer einen gewissen Spielraum, und jeder Beobachter bewertet diese Verzeichnung und das resultierende Schwenkverhalten des Fernglases bekanntlich auf sehr individuelle Weise.
Schliesslich moechte ich - und damit beziehe ich mich nicht speziell auf Ihren Beitrag - bei dieser Gelegenheit nochmals betonen, was andere bereits angesprochen haben: Es ist nicht die Anzahl der Messwerte, die die Genauigkeit eines Erfahrungsberichts bestimmt. Wenn etwa Herr Herfurth behaupet, beim Aufloesungsvermoegen trenne sich die Spreu vom Weizen, dann vertritt er zwar eine unter Laien weit verbreitete These, liegt damit aber dennoch voellig falsch. Bei einem 8x32 ist die wahrgenommene Schaerfe keineswegs durch das Aufloesungsvermoegen (dessen Limit man im Feld ohnehin nicht erreicht), sondern durch den Kontrast bestimmt. Eine Sehfeldangabe mit sub-% Genauigkeit nuetzt niemandem, und wozu er die Eintrittspupille braucht, erschliesst sich mir auch nicht, solange ich die Austrittspupille kenne und die Vergroesserung keine signifikanten Abweichungen zeigt.
Also, gehen Sie raus und benutzen Sie Ihre Fernglaeser, dann wissen Sie bald, worauf es ankommt, und dann werden Sie auch keinem dieser Messwert-objektivierten "Tests" vom "Yacht"-Format auf den Leim gehen.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz