Werte Foristen,
die Porros haben es deshalb so schwer, weil Zeiss und Leica vor 40 Jahren entschieden haben. nur noch in Dachkant zu investieren. Den Leuten wurde eingehämmert, DK ist modern, überlegen, und ganz falsch ist das nicht. Nur kann man den Zug jetzt nicht umkehren und sagen ja, ja, Porro ist genau so gut. Was würden die DK-Käufer da denken?
Richtig: Sie würden sich ein wenig verkohlt vorkommen.
Betriebswirtschaftlich war diese Strategie aber zweifellos richtig, denn wäre man weiter zweigleisig gefahren, dann hätte man doppelte Entwicklungskosten bei gleichbleibenden Erlösen gehabt, und das ist tödlich.
Leider hat das Porro jetzt so das Billigimage, und da beginnen die Probleme. Denn in ein Billigprodukt investiert niemand mehr, es gibt keinen Fortschritt - ein Teufelskreis.
Dabei gibt es das Porro noch: Zeiss Marine, Docter, Optolyth, Steiner und Swaro 8x30W.
Letzteres wollen wir etwas näher betrachten.
Das Porro hat in der Praxis erhebliche Vorteile, weil der Augenabstand "natürlich" und einfach einzustellen ist.
Meines wissens hat auch noch niemand die Ergonomie von Ferngläsern vernünftig untersucht.
Porros sind kurz, DKs lang.
Die Haltekräfte müssen über das schwächste Glied abgeleitet werden: das Handgelenk.
Das führt dazu, dass das Porro 8x30 (theoretisch) perfekt ausbalanciert ist (kurze Hebel, zentrierte Masse), während beim langen DK erhebliche axiale Hebelarme am Handgelenk angreifen.
Die Bildruhe müsste beim Porro überlegen sein.
Wie gesagt, ich kenne keine Untersuchungen zur Ergonomie von Ferngläsern. Kann mir jemand weiterhelfen?
freundlicher Gruß
Matthias