Die Beschränkung auf ein Bausystem wertet Ihren Test auf, es sei denn, er ist nur für Leser mit sehr guten Vorkenntnissen gedacht.
Man kann vom Leser erwarten, dass er die typischen Kennzahlen versteht, jetzt aber zusätzlich zu verlangen, was wichtiger ist, die größere Stereobasis oder der bessere Nahbereich, die Gewichtsreduzierung oder die Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Staub, also die entscheidenden Unterschiede der marktgängigen Ferngläser, da wird es dann komplex und in der Auswertung fehlerbehaftet.
Vielleicht hierzu ein paar Erfahrungen aus der Praxis.
- Wenn ein Mitteltrieb zu kurz übersetzt ist, dann wird dieses Fernglas bereits bei der ersten Durchsicht aussortiert.
- Ebenso, wenn der Dioptrienausgleich nicht zentral angeordnet ist, das ist den Anwendern zu fummelig.
- Wenn die Drehaugenmuscheln schwergängig gehen oder so labrig erscheinen, dass man um die Lebensdauer fürchtet, aussortiert.
- Mit vormontierten Objektivschutzdeckeln kann man beim Herausholen aus der Tasche hängen bleiben, aussortiert.
- Porros erfordern größere Hände, wollen wir keine Ferngläser an Frauen verkaufen?
Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.
Nein, aus meiner Sicht war es gut, Dinge zu vergleichen, die im Prinzip zumindest sehr ähnlich sind und das Gleiche zu können behaupten.
Es spricht doch nichts dagegen einmal Porroferngläser zu vergleichen, eine Hommage auf eine aussterbende Art.
Werner Jülich