"Selbstverständlich werde ich das FG reklamieren..."
Aber natürlich: Sie werden reklamieren, was Sie vorher gar nicht bemerkt haben, alleine nie hätten bemerken können, und wovon Sie selber demzufolge hinterher genauso wenig bemerken werden, ob es überhaupt behoben ist. Aber der Witz geht noch weiter: dasselbe Glas, mit dem Sie eben noch herumgeprahlt haben, wird nicht nur urplötzlich und „selbstverständlich“ ein Reklamationsfall, nein Sie bescheinigen sich auch noch postwendend selbst ein Urteilsvermögen, über das Sie nachgewiesenermaßen gar nicht verfügen:
...bin gespannt, was dann kommt."
Aber ja doch, SIE werden auch beim zweiten Mal genauso glasklar erkennen, was Sache ist, wie zuvor und jemanden suchen der Ihnen das möglichst bestätigt:
„Ich finde an dem Glas keinen Fehler, Herr Weigum auch nicht. (Nur den Preis, weniger als ein Fünftel des Zeiss').“
Sie waren also nicht nur zufrieden, Sie waren stolz auf Ihren vermeintlichen Fang und haben damit herumgeprahlt: schaut her Leute, seid nicht dumm, recherchiert weltweit und kauft Fernost zum Fünftel des Preises, so macht man das heute. Dummerweise wollten Sie Ihr Expertenurteil dann auch noch von Herrn Schön autorisiert haben. Und weil das gründlich daneben ging, und Sie sich dabei im Grunde blamiert haben, wollen Sie von Ihrer Inkompetenz ablenken und dem Händler plötzlich etwas von „Fehlern“ eines Glases erzählen, was Sie vorher doch so toll fanden. Wie soll man das nennen, wenn nicht Reklamations-Schwindel? Erführe ich als Händler von diesem unsäglichen Verhalten, das man ja hier nachlesen kann, würde ich Ihnen gründlich was pfeifen: Qualtitätsstufenbedingte Abweichung im Rahmen der preisüblichen Toleranzen, Funktionalität nicht beeinträchtigt, gekauft wie gesehen, auf wiederschaun. Und ich würde mir denken: Dann geh' mal schön zu Deinem Anwalt, und klag' als Reklamationsfall ein, was Du gestern noch öffentlich zur Beinahe-Premiumqualtität erklärt hast, Du Fachmann!
Angeblich war es ja KEIN Versandgeschäft, sondern, wie immer wenn Sie den Ehrenmann hervorkehren, ein Kauf nach Ansicht im Laden, so wie Sie es seit 45 Jahren schon machen. Natürlich möglichst mit dem Service sich die Ware doch per Post noch ein paar Häuser weiter liefern zu lassen, wie man das in einer „Kleinstadt“ wie Freiburg sicher aus ökologischen Gründen machen muß, noch dazu mit diesem vorteilhaften Umtauschrecht... Ich bin kein Intrigant, könnte aber gut verstehen, wenn irgendjemand, der hier mitliest auf den Gedanken käme, mal bei Waffen-Kirsch in Freiburg anzurufen...
Einmal in Gedanken, kehre ich die Situation mal um: Auf einem Discount-Cembalo aus Sperrholz, das ich neulich günstig von Ihnen erworben habe, hat inzwischen ein Virtuose die etwas unausgeglichene Spielmechanik bemängelt. Ich selber merke davon zwar überhaupt nichts, und werde auch nie gut genug spielen können, um einen Unterschied festzustellen, aber selbstverständlich habe ich jetzt plötzlich viel höhere Ansprüche als noch beim Kauf. Ich erwarte von Ihnen also ein kostenloses deutlich aufwendiger tariertes Austauschmodell. Für einen günstigen Preis eine vermeintlich kaum geringere Qualtität hinzunehmen, wie es mir neulich noch opportun erschien, dafür halte ich mich heute im Nachhinein für zu gut informiert, ich muß jetzt mehr verlangen. Über Nacht ist dasselbe Instrument, von dessen Qualitäten und Preis ich gestern noch allen stolz berichtet habe, per Verdikt eines anderen für mich zu schlecht geworden.
Deshalb flunkere ich Ihnen vor, ich hätte Mängel selber bemerkt und müsse nun „selbstverständlich“ auf höhere Qualität bestehen. Schließlich war es schon immer meine Überzeugung, dass Beinahe-Premiumqualität und Schnäppchenpreise heutzutage auch im Cembalobau keine Widersprüche mehr sein müssen. Und erst neulich haben Sie selbst genau das bestätigt, man konnte von Ihnen lesen, nur dumme Amateure bestünden heute noch auf hochwertiges teures Material, während Profis wie Sie selbst längst mit billigsten Zutaten Spitzenqualität herstellen könnten, gerade das sei die Kunst. Ich nehme an das ist eine Behauptung, die natürlich nicht das Geringste mit der Kunst der Verdienstspannenoptimierung zu tun haben dürfte... Also werden Sie sicher mit Freuden meine inzwischen gestiegenen Ansprüche kostenlos erfüllen und mir ein neues Instrument anbieten, per Versandweg, versteht sich. Und sollte ich meine Ansprüche in Zukunft innerhalb der Garantiefrist immer wieder steigern, behalte ich mir das Recht vor, auch dann jedesmal neu eine fällige kostenlose Verbesserung zu reklamieren, „selbstverständlich“ .
Um es nicht nur an diesem fiktiven Beispiel, sondern noch mal klar zu sagen, was mir generell an Ihrem opportunistischen Verhalten, MC, missfällt: Sie wechseln je nach Gusto Ihre Meinungen wie Ihre Unterhemden und schlüpfen dann, wenn man Sie für Fehlurteile am liebsten mal ordentlich am Kanthaken packen würde, schnell aus der Täter- in die Opferrolle. Sie sinnen auf Ihren einseitigen Vorteil, auch da wo er Ihnen gar nichts bringt, Sie ziehen ungerechtfertigte Vergleiche, kommen zu unsachlichen Ergebnissen, sind aber zu feige zu all dem Quark zu stehen sondern versuchen immer alles folgerichtig aussehen zu lassen. „Selbstverständlich“.... Klar doch, zunächst schienen Sie auf der Wanderung im Kaiserstuhl das ihnen zugeschickte Glas dabei gehabt zu haben, jetzt plötzlich soll es aber doch ein angeblich fehlerloses Leihglas aus dem Laden gewesen sein, das Sie und Herr Weigum (den Sie damit auch noch in die Sache hereinziehen wollen) begutachtet haben. Und die Montagsgurke, die sie erst später zugeschickt bekommen haben, haben Sie sofort und unbesehen (!) Herrn Schön zugeschickt. Deshalb konnten Ihnen beim Wandern die Fehler gar nicht auffallen, die Sie sonst natürlich auch selber bemerkt hätten... Noch so ein Witz.
Sich dann zu beschweren, wenn man jemandem, dessen Urteile sich offensichtlich drehen wie das Fähnchen im Wind, irgendwann nicht mehr über den Weg traut, ist bezeichnend für Ihre Mentalität. In Wahrheit verschaukeln Sie mit dem verlogenen Hin und Her nicht nur andere, sondern auch sich selbst. Sie erzählen hinterher wie harmlos und gut gemeint das alles doch war und wie unbeabsichtigt bei anderen Verwirrung entstanden ist, was Sie sich alles ja gar nicht erklären können, Fehler liegen immer bei anderen, bei den Umständen, oder beim Produkt. Und wenn einigen doch der Geduldsfaden reißt und sie Ihnen für dieses verwirrende und zum Teil für sie schädliche Verhalten auf die Finger klopfen, dann schreien Sie sofort Verleumdung, werden vom Täter zum Opfer, und verlangen auch noch persönliche „Satisfaction“. „Selbstverständlich.“ Ich bin schon mal wegen genau der gleichen Opportunisten-Masche, mit der Sie immer wieder operieren, mit Ihnen vor die Tür gegangen, Sie erinnern sich?
Was wird nun geschehen? Der Händler wird das Glas vermutlich tauschen - das er dann später einem anderen anbietet- und Ihnen dafür im Austausch den nächstbesten Karton aus dem Lagerbestand schicken. Dann kommen von Ihnen Wasserstandsmeldungen zum Austauschverfahren, bei dem sie von nun an in rascher Folge so lange neue Gläser ordern können, alles immer schön auf dem Versandweg, bis Herrn Schön abwinkt für Sie weiter den Prüfingenieur zu spielen. Hoffentlich wird er Ihnen was pfeifen, statt für Sie die Serienstreuung des Modells solange zu begutachten, bis per Schrotschußverfahren ein möglichst optimales Exemplar gefunden ist, das Sie dann hier als Schäppchen preisen, bei dem Sie die von Ihnen nicht bezahlte Qualitätskontrolle raffiniert outgesourct haben. Sollte Herr Schön da nicht mitspielen, sollten Sie unbedingt auf eigene Faust weitermachen, so hartnäckig und erfolglos wie bei Ihrer bisherigen Jagd nach dem ultimativen Schnäppchen, das Ihrer Vorstellung nach doch zum Kuckuck irgendwo auftauchen muss. Es spielt schließlich keine Rolle, ob Sie wissen, was Sie tun, jeder Spielsüchtige macht sich die Welt halt so, wie sie ihm gefällt... Ich wünsche Ihnen, dass sich die Versandkosten, auf denen Sie dabei hoffentlich jedesmal sitzen bleiben, und die Zeit, die Sie hineinstecken, am Ende auf den Gegenwert eines Victory aufsummieren werden... :-) Die ökologischen und ökonomischen Konsequenzen Ihres Verhaltens, die ANDERE dabei zu tragen haben, sind Ihrer Scheinheiligkeit MC ja eh egal.
"...das ist zwar ärgerlich, passiert aber auch bei Zeiss. Damit muß man halt heute leben."
Soll wohl heißen, wenn man bei Ihnen ein Cembalo kauft passiert einem das auch....Wäre ich Händler oder seriöser Hersteller, fände ich Ihre unverschämt abwertenden Vergleiche mehr als ärgerlich. Wäre ich Forenbetreiber, würde ich mit dieser Penetranz nicht ewig leben, sondern Sie irgendwann vor die Tür komplimentieren. Wäre ich Cembalo-Interessent, würde ich mich von Ihnen der Neugierde halber ausführlich informieren lassen, dabei keinem Ihrer Ratschläge über den Weg trauen, besonders nicht bei Materialfragen, und jedem anderen Interessenten empfehlen, sich hier im Forum exemplarisch ein Bild über das inkonsequente Verhalten zu machen, mit dem man bei Leuten wie Ihnen wahrscheinlich auch geschäftlich rechnen muß. Weshalb man mit Ihnen grundsätzlich nur Versandgeschäfte abschließen sollte. Zum Schluß würde ich Ihnen freundlich und wirklich aufrichtig gemeint Alles Gute und Gute Besserung wünschen! Und dann „selbstverständlich“ woanders kaufen. Vielleicht würde ich aber doch in regelmäßigen Abständen Ihre Zeit beanspruchen und neues Interesse bekunden, Sie könnten sich eines Tages ja doch weiterentwickeln und verändern, und irgendwann doch noch den auch geschäftlich wichtigen Grundsatz begreifen: Was Du nicht willst das man Dir tu, das füg' auch keinem andern zu. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.11 17:40.