Ich möchte mich mit diesem Beitrag für das angenehme Gespräch und die gute Beratung durch Herrn Jülich bedanken.
Auf der Suche nach einem Spektiv bin ich auf der Photokina von Stand zu Stand gelaufen, habe mich gedultig auf dem Freigelände angestellt um dann entnervt feststellen zu müssen, dass ein richtiger Vergleich hier sehr schwierig ist. Von Herrn Sommer bei Vixen Europe kam dann der Tipp, mich einmal auf dieser Seite umzuschaun. Dies habe ich dann auch getan und meinen herzlichen Dank für die vielen fundierten Beiträge, Lesestoff für mehr Stunden, als ich zur Zeit aufbringen kann.
Ich habe mich dann angemeldet und bin nach Bonn gefahren, denn in Düsseldorf habe ich keinen Händler gefunden, der wirklich alle interessanten Spektive vorrätig hat. Im Gegenteil die Angebote sind recht bescheiden.
Aus alter Anhänglichkeit zur Marke Vixen, ich besitze zwei Teleskope der Marke, wollte ich auch einmal wissen, wie sich das Geoma 82 gegen die teureren und berühmteren Mitbewerber schlägt.
Ich kann mich kurz fassen, das Geoma 82 schneidet mit einigen Okulare sehr gut, mit anderen, darunter auch dem Vario nicht ganz so gut ab. Mein ungebetener Rat an Vixen, überarbeitet das Variookular, die anderen Hersteller tun dies ja auch.
Nach relativ kurzer Zeit habe ich dann aus der Fülle der Spektive meine Favoriten herausgefunden, nämlich Kowa, Swarovski und Zeiss.
Das Leica APO Televid 82 schied aus, weil ich für meine Nordseeurlaube eine hohe Vergrößerung haben möchte.
Nikon Fieldscope 85 EDG, weil es mir zu groß und zu schwer ist, ich muß ein längeres Stück weit tragen, das muß berücksichtig werden. Sonst liebe Nikon, habt Ihr gute Arbeit geleistet.
Das alte Zeiss Diascope 85, weil es optisch einen Tick schwächer ist und weil bekanntlich das Bessere der Feind des Guten ist.
Zur Beurteilung der optischen Qualität habe ich drei Motive ausgewählt. Ein Baum in der Nähe mit ersten, schwachen Anzeichen der herbstlichen Verfärbung diente mir zur Prüfung auf Farbwiedergabe.
Eine Plastik aus silbrig glänzendem Material am anderen Rheinufer gab mir Gelegenheit, die Anfälligkeit auf reflektierendes Sonnenlicht zu prüfen.
Ein Kirchturm aus gemauerten Ziegeln mit Turmuhr sollte bei der Beurteilung der Auflösung helfen.
Bis auf den Auflösungstest, der ja eigentlich eine Kombination aus Auflösung und Kontrast testet, war immer das Swarovski ATM 80 HD vorne. Das habe ich dann auch genommen, dazu das 20-60fach Vario.
Ich gestehe, dass ich vom Ergebnis her etwas überrascht war, da stehen einige neue Spektive gegen ein älteres Modell und das ältere erhält den Vorzug. Den geringen Rückstand, der sich beim Beobachten auf große Entfernungen zeigt, würde ich als optischer Laie auf die geringere Öffnung schieben.
Es kommt nicht so oft vor, dass es Bewohner Düsseldorfs zum Einkaufen ins kleine Bonn zieht, aber in diesem Fall hat es sich gelohnt und kann wirklich empfohlen werden. Ich hatte vorher den Eindruck, Herr Jülich wäre etwas zeisslastig, weil er ja in der Hauptsache Mikroskope von Zeiss im Programm hat, dieser Eindruck hat sich aber nicht bestätigt, die Beratung war angenehm neutral.
Hartung
