Dem möchte ich widersprechen. Natürlich hängt vieles davon ab, wie, wo und wann man beobachtet - es macht ja einen großen Unterschied, ob man z.B. in engen Landschaften oder an der Küste beobachtet, ob man vorwiegend Greifvögel oder Limikolen beobachtet etc. etc. - aber in vielen Situationen sind mir 23x oder auch 30x zu wenig. Immer dann, wenn es zur Artunterscheidung auf feinste Einzelheiten ankommt und/oder die Entfernungen groß sind, beispielsweise wenn man an der Küste versucht, in einem großem Limikolentrupp eine "interessante Art" zu finden, ist für mich die Möglichkeit, schnell die Vergrößerung zu wechseln, unverzichtbar. Da kann, wenn es die Sicht zulässt, selbst noch der Unterschied zwischen 40x und 60x bedeutsam sein. Natürlich ist das Bild bei 60x dunkler etc., aber man sieht eben doch etwas mehr, und dass macht oft genug den Unterschied aus.
Ich benutze mit meinen Spektiven daher fast nur Zoomokulare, lediglich in sehr engräumigen Landschaften und wenn die Sicht sehr eingeschränkt ist, z.B. im Hochsommer, wenn die Luft stark flimmert, wechsle ich auf ein 24x Weitwinkel.
Selbstverständlich ist für die Nutzung hoher Vergrößerungen ein stabiles Stativ mit einem passenden Neiger Voraussetzung. Außerdem gibt es offenbar selbst bei den guten Herstellern Streuungen in der Fertigungsqualität; wenn man das Pech hat, ein eher schwächeres Exemplar erwischt zu haben, kann es durchaus sein, dass man z.B. zwischen 40x und 60x keinen deutlichen Zugewinn an Bildinformationen mehr hat. Wirklich gute Exemplare dagegen liefern selbst noch mit Vergrößerungen, die die der Zoomokulare übersteigen, ein Mehr an Bildinformationen.