Da ich Ihren Beitrag als Frage um Rat auffasse, möchte ich Ihnen auch verspätet meine Meinung nicht vorenthalten.
Ich besitze ein 65er Diascope von Zeiss mit 23-facher Vergrößerung und komme damit in den allermeisten Situationen (Singvögel in Feld und Wald, Wasservögel am Fluss...) gut zurecht. Da auch ich mir manchmal mehr gewünscht habe, v. a. an einem See, habe ich das Vario-Okular mit 15 - 45-facher Vergrößerung erstanden und bin enttäuscht. Obwohl fast doppelt so stark vergrößert wird, kann ich nicht mal ansatzweise doppelt so gut sehen, was im Nachhinein betrachtet vorauszusehen war. Die Sicht wird bei zunehmendem Zoom deutlich schlechter (dunkler und sehr viel engeres Sehfeld), so dass die höhere Vergrößerung bereits dadurch an Nutzen verliert. Ich habe bisher nur wenige Vögel bestimmen können, die ich mit dem 23er nicht erkannt hätte.
Ich befürchte, dass eine noch stärkere Vergrößerung in nur wenigen Fällen wirklich Gewinn bringt. Ich bin ein Befürworter von Festbrennweiten geworden und da lieber etwas kleiner als größer, da das Objekt der Begierde dann noch zu finden ist bevor es wegfliegt (der Größenunterschied von z. B. 23x zu 30x ist im praktischen Gebrauch sehr gering). Den Nutzen meines Zooms sehe ich heute in der unteren Vergrößerung, die mir ein schnelleres Auffinden ermöglicht (dann auch bei guter Sicht) und bei Bedarf die Möglichkeit, den Vogel auch noch größer ansehen zu können,
Wichtig fände ich, dass Sie sich überlegen ein Spektiv mit Schrägeinblick anzusehen, da die Greifvogelbeobachtung am Himmel mit Geradeinblick schnell sehr anstrengend wird und außerdem ein sehr großes Stativ erfordert, was wiederum zu einem unstabilerem Blick führt.
Es wird immer Situationen geben, in denen die vorhandene Vergrößerung nicht ausreicht, egal wie weit der Zoom geht. Der Blick durchs Spektiv gewinnt gegenüber dem Fernglas auch durch die ruhige Sicht mit Stativ.