Vielen Dank Herr Jülich,
der Vorteil eines Kugelkopfes bei Beobachtung zwischen Horizont und Zenith und beschränkter Auszugshöhe des Stativs (falls hier der Effekt des kleineren Radius um den Drehpunkt der Kugel - und damit das kürzeren Lots vom Okular zum Boden - im Vergleich zum weiter auskragend drehenden Neiger gemeint ist) leuchtet mir ein.
Auch ein evtl. geringeres Gewicht des Kugelkopfes bei ausreichender Stabilität für das 'kompakte' Zeiss 15x60 scheinen optimal.
Mit einem Einbeinstativ habe ich persönlich allerdings noch keine Erfahrungen machen können. Zwei wichtige Fragen stellen sich mir daher:
1. Wie entspannt ist die Beobachtung, sowohl in Horizont- als auch in Zenithnähe? Ich stelle mir vor, daß ich die Kombination immer ausbalancieren muß und damit immer in Verbindung zum Glas oder zum Stativ bin, womit sich auch mein Puls, meine Atmung, oder Zittern und andere Körperbewegungen auf die Optik übertragen und so die Auflösung (wahrnehmbar?) verringern oder das Einblickverhalten nervös machen.
2. Was macht man mit dem Einbein inklusive montiertem Glas beim Griff zur Kaffeetasse oder zum Weinglas, oder wenn man ein anderes Glas zum Durchmustern eines größeren Ausschnitts ansetzt? Ich denke da an die ungünstige Massenverteilung des schweren Glas am dünnen Stiel, verbunden durch meinen eher fragilen CZJ Classic bzw. Nobilem Adapter, der auf die Knickachse greift und eine relativ kleine Anschlußfläche zur Wechselplatte hat. Legt man das Glas mit den Objektivöffnungen auf dem Tisch und läßt das Einbein dran? Was macht im Gelände damit? Löst man beim Ablegen immer die Wechselplatte?
Die Kombination des Zeiss mit einem leichten Stativ erscheint mir als sehr gute Variante. Allerdings tendiere ich aufgrund der o.g. Bedenken wohl eher zum Dreibein, also vielleicht doch zum Manfrotto 728, welches anscheinend jedoch aktuell nur noch als Kid mit einem Videoneiger angeboten wird, bis auf eine Ausnahme mit Kugelkopf, die ich vor Monaten mal in einem Fotogeschäft sah. Die werde ich wohl nocheinmal suchen.
Vielen Dank für die gute Ausleuchtung des Themengebiets. Weiteren Anregungen und vor allem Antworten auf die o.g. Fragen sehe ich freudig entgegen.
Grüsse,
Jan Münzer