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Wichtige Korrektur einer Fehlinterpretation

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14. Dezember 2009 10:20
Bis auf eine Fehlinterpretation, die zu Ihrer nachfolgend zitierten falschen Aussage führte, haben Sie meine Überlegung richtig verstanden. Interessanterweise sind Sie nicht allein mit dieser Fehlinterpretation, denn sie wurde bereits zuvor von mindestens einem oder gar von zwei Forumsteilnehmern geäußert. Ich wüßte daher gern, anhand welcher meiner Formulierungen sie zu der Fehlinterpretation kommen, da ich mich dann gern bemühen würde, meinen Text (später für mein Buch) an dieser Stelle unmißverständlicher zu formulieren.

Zitat:

„Der Außmaß des Zylindereffektes bei Vergrößerung 1 wird als normal empfunden, weil so nach der Geburt erlernt.“

Antwort:

Ich habe nirgendwo geschrieben, daß es bei Vergrößerung 1 einen Zylindereffekt gibt. Nein, der tritt erst bei Vergrößerungen größer als 1 auf, wenn die Bildpunkt-Verschiebegeschwindigkeiten von denen bei Vergrößerung 1 so stark abweichen, daß es in der Wahrnehmung zu Irritationen kommt. Dabei könnten nur entsprechende Tests darüber Auskunft geben, wo die Ansprechschwelle liegt, d.h. wie hoch die Vergrößerung in Abhängigkeit von der Größe des scheinbaren Sehwinkels sein muß (auch der beeinflußt die Ansprechschwelle!), damit der Beobachter den Effekt als Bildstörung bemerkt.

Wenn ein Zylindereffekt bei Vergrößerung 1 (= ohne Fernglas) nicht existiert, ist es auch gar nicht nötig, einen solchen nach der Geburt als normal zu akzeptieren oder zu erlernen, wie Sie schrieben.

Ich habe nur geschrieben, daß es bei Vergrößerung 1 in jeder zur Schwenkrichtung parallelen Richtung (bei Horizontalschwenk also in der üblicherweise als x-Richtung bezeichneten Richtung) beiderseits der dazu senkrechten Mittellinie eine ungleiche Geschwindigkeitsverteilung (= ein inhomogenes Geschwindigkeitsfeld) gibt. Die jeweilige Geschwindigkeit eines beliebigen Bildpunktes ergibt sich nach der Formel g(alpha) = v(M)/cos² alpha. Hierbei ist v(M) die Verschiebegeschwindigkeit des Mittelpunks des Sehfeldes und zugleich aller anderen Punkte auf der Mittellinie und alpha der Winkel, um den der jeweils betrachtete Bildpunkt abseits der Mittellinie liegt. Dieser Winkel muß also z.B. bei einem Horizontalschwenk von der Mittellinie aus in x-Richtung gemessen werden und nicht etwa radial vom Mittelpunkt aus.

Dieser spezielle Faktor 1/cos² alpha sieht auf den ersten Blick viel kompliziertes aus, als er ist, und deshalb fällt es vielleicht manchem Leser schwer zu akzeptieren, daß das menschliche Gehirn schon im Kleinkindalter mit trigonometrischen Funktionen umgehen können und diese Funktion als „Normalverhalten“ abspeichern soll. Aber es ist auch hier wieder viel einfacher: Diese Formel ergibt sich nur aufgrund der für meine Beweisführung nötigen Umrechnung von Polarkoordinaten auf kartesische Koordinaten. Tatsächlich beschreibt die genannte Formel im kartesischen Koordinatensystem nichts anderes, als daß sich alle Punkte innerhalb des Sehfeldes mit derselben horizontalen Winkelgeschwindigkeit verschieben. Das ist ein extrem simpler Zustand, der erst bei Umrechnung in eine lineare Verschiebegeschwindigkeit zu der manchem kompliziert erscheinenden Formel führt.

Was den Zylindereffekt verursacht, ist also nicht die beiderseits der Mittellinie zunehmende Bildpunkt-Verschiebegeschwindigkeit, sondern die erst bei ausreichend hoher Vergrößerung >1 und ausreichend großem scheinbaren Sehwinkel bemerkbare Verminderung der Geschwindigkeitszunahme zu beiden Rändern, d.h. die Abflachung der Kurve, die – wie ich schon mal schrieb – ähnlich wie eine nach oben offene flache Parabel aussieht.

Diese Verminderung läßt sich mit der zweiten von mir genannten Formel

f(n,alpha) = cos² alpha / cos² {arc tan [(tan alpha)/n]}

beschreiben. Auch hier muß der Winkel alpha in Ebenen parallel zur Schwenkrichtung ab der Mittellinie gemessen werden und nicht radial vom Mittelpunkt aus nach außen.

Diese Bewegung beschreibt nunmehr keine gleichmäßige Winkelgeschwindigkeit (die sich im Zähler des obigen Bruchs befindet), sondern eine (aus dem Nenner des Bruchs resultierende) Abweichung, welche die Ursache des Zylindereffekts ist. Weil dort im Nenner sowohl der Winkel alpha als auch die Vergrößerung n auftauchen, hängt es von der Größe dieser beiden Parameter ab, ob der Zylindereffekt bemerkt, also die Ansprechschwelle für das Wahrnehmen der Abweichung überschritten wird.

Ich hoffe, daß mit dieser nochmaligen Beschreibung alles noch etwas klarer wird. Bitte vergessen Sie nicht, mir noch mitzuteilen, wo ich mich evtl. mißverständlich ausgedrückt hätte, so daß Sie zu der zitierten Fehlinterpretation gekommen sind.

Zu Ihrer Aussage über das Merlitzsche Modell nehme ich nicht mehr Stellung, da ich hierzu schon alles geschrieben habe, was ich für nötig halte.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erklärung des Globuseffekts

Walter E. Schön 4786 09. Dezember 2009 10:55

Denken Sie an Ihre Gesundheit... bitte!

pepe 1515 09. Dezember 2009 11:28

OK, ich haette eine Frage

Holger Merllitz 1366 12. Dezember 2009 00:30

Ja, der Eindruck wäre anders

Walter E. Schön 1546 12. Dezember 2009 10:53

Vielen Dank! Die zweite Frage:

Holger Merlitz 1373 12. Dezember 2009 11:19

Ja, richtig, aber ...

Walter E. Schön 1514 12. Dezember 2009 11:57

Sehr gut! Frage 3

Holger Merlitz 1511 12. Dezember 2009 12:14

Tut mit leid, wir stimmen nicht überein!

Walter E. Schön 1335 12. Dezember 2009 12:58

Sie wollen kneifen?

Holger Merlitz 1463 12. Dezember 2009 13:56

Ich kneife nicht, sondern will den unsinnigen Umweg vermeiden

Walter E. Schön 1532 12. Dezember 2009 15:17

Sehr gut! Warum der Zylindereffekt nicht funktioniert

Holger Merlitz 1628 12. Dezember 2009 17:20

Sie machen alles viel zu kompliziert, die Lösung ist einfacher!

Walter E. Schön 1619 12. Dezember 2009 18:46

Wer hat noch Interesse an diesem Streit?

FrankB 1464 12. Dezember 2009 19:15

Ich stimme zu und bin raus aus der Diskussion

Holger Merlitz 1390 12. Dezember 2009 20:17

Das waren leider Ausflüchte statt Argumente

Walter E. Schön 1298 12. Dezember 2009 20:34

Sie haben es redlich versucht

Globuli 1187 12. Dezember 2009 21:04

Ein ganz einfacher Test, den wirklich JEDER durchführen kann

Walter E. Schön 1663 12. Dezember 2009 23:05

Re: Ein ganz einfacher Test, den wirklich JEDER durchführen kann

Dietmar Sellner 1506 12. Dezember 2009 23:41

Punkt 1. ist leider falsch

Holger Merlitz 1412 13. Dezember 2009 08:43

Meine Gegenargumente, nur skizziert, aber überzeugend

Walter E. Schön 1587 13. Dezember 2009 16:58

Sie haben einen Globuseffekt!

Holger Merlitz 1416 14. Dezember 2009 08:34

Falsch, alpha ist nicht radial zu messen

Walter E. Schön 1456 14. Dezember 2009 11:05

Re: Ein ganz einfacher Test, den wirklich JEDER durchführen kann

Globuli 1351 13. Dezember 2009 13:35

Ja, ich glaube an die Richtigkeit des Merlitzschen Erklärungsmodells ...

Globuli 1428 13. Dezember 2009 14:26

Re: Ein ganz einfacher Test, den wirklich JEDER durchführen kann

R.K. 1302 13. Dezember 2009 22:33

Re: Ein ganz einfacher Test, den wirklich JEDER durchführen kann

Holger Merlitz 1371 14. Dezember 2009 09:03

Re: Ein ganz einfacher Test, den wirklich JEDER durchführen kann

R.K. 1220 14. Dezember 2009 09:57

Nein, aber Ihr Mißverständnis sollte durch meine vorige Antwort geklärt sein

Walter E. Schön 1361 14. Dezember 2009 10:28

Wichtige Korrektur einer Fehlinterpretation

Walter E. Schön 1644 14. Dezember 2009 10:20

Re: Wichtige Korrektur einer Fehlinterpretation

R.K. 1401 14. Dezember 2009 13:18

Ueber ein paar Fortschritte

Holger Merlitz 1638 06. Februar 2011 04:47



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