Ich besitze mein Swift seit über einem Jahr. Es ist mein erstes höherwertiges Glas und meine damalige Schmerzgrenze lag bei 500,- Euro. Ich hatte auch einige teurere Gläser von Docter ausprobiert, mit denen ich (und damit meine ich auch nur mich!) nicht so gut zurecht kam. Das Swift passte irgendwie sofort in meine Hände, das Bild war für mein Gefühl klasse, doch an den Augen nervten die Augenmuscheln. Meine Händlerin hatte da einen guten Verbesserungsvorschlag, den vielleicht viele hier eher als Bastellösung bezeichnen werden, für mich hat es sich in der Praxis aber als optimal erwiesen. Die Originalmuscheln wurden entfernt, dafür drehte sie mir Aufnahmen für die Baader Okularaugenmuscheln. Leider zog sich das ganze etwas länger hin, bis der für mich ideale Abstand gefunden wurde. Seitenlicht wird nun zu 100% abgeschirmt, und was für mich hier im Norden ebenso wichtig ist, die Baader Muscheln sind ein optimaler Windschutz. Lediglich an sehr kalten Tagen neigen die Okulare durch die (zu) gute Abschirmung zu schnellerem Beschlagen. Die Baadermuscheln lassen sich zudem blitzschnell umklappen, wenn man sie nicht braucht und stören dann überhaupt nicht mehr.
Doch nun zum eigentlichen Problem (siehe auch Punkt 6 im Erfahrungsbericht). Ich muss immer beim Fokussieren auf unterschiedlich entfernte Objekte am Dioptrienausgleich nachkorrigieren, um ein komplett scharfes Bild zu bekommen. Und ja, es ist so, wie Rolf Seifert es weiter oben geschrieben hat: " ... dass man Mängel hinnimmt, weil man es nicht besser kennt." Ich kannte es nicht besser, hielt es lange Zeit für normal und dachte auch schon mal, dass meine Augen vielleicht schlechter würden.
Durch die sehr genaue Problembeschreibung von Herrn Schön wurde ich hellhörig und nahm mit ihm Kontakt auf. Fazit: Mein Swift zeigt die gleichen Symptome, wie sein Exemplar, vielleicht nicht in der selben Stärke.
Nach hilfreicher Korrespondenz mit meiner Händlerin werde ich das Glas nun zur Fehlerbehebung zu ihr schicken und ich bin zuversichtlich, dass sie - eigentlich wie immer - eine gute Lösung finden wird. Ich werde hier darüber berichten, wenn ich das Glas zurück habe.
Mein Dank geht an Herrn Schön für seine sehr genaue Problembeschreibung, ohne die ich wohl noch länger an meine Augen gezweifelt hätte und seine exzellente und sehr freundliche Hilfe.
Ich hoffe, dass ich mein Swift bald wieder in mechanisch besserem Zustand in meinen Händen halten kann und möchte mich sinngemäß Herrn Schöns Fazit anschließen: Ohne diese Mängel ist das Swift in seiner Preisklasse ein sehr empfehlenswertes und erfolgreiches Fernglas.
Klaus von Salzen