Ich kann Ihre Aussage bestätigen. Die Randschärfe des SLC 10x50 ist deutlich besser als die des Leica Trinovids oder Ultravids 10x50. Daß es ca. 200 g schwerer ist, ist bei freihändiger Naturbeobachtung und langen Fußmärschen ein klarer Nachteil, wird jedoch bei Astrobeobachtung unbedeutend, vor allem dann, wenn man sich schon allein der gewünschten punktförmigen Sternabbildung wegen für die Beobachtung vom Stativ aus entscheidet, aber erst recht, um die schwächsten Sterne noch erkennen zu können, die man nur bei auf der Netzhaut "stillstehendem" Stern-Bildpunkt sieht. Dann spielen die zusätzlichen 200 g gar keine Rolle, aber das Vorhandensein eines frontalen Gewindes in der Knickbrückenachse für den sehr guten Swarovski-Stativadapter wird zum ganz großen Vorteil gegenber der unzumutbaren Leica- oder Zeiss-Stativplatten-Notlösung.
Die vergleichsweise bescheidene Naheinstellung des Swarovski SLC 10x50 ist für den Hobby-Astronomen gleichfalls unwichtig.
Selbst die in Fujinon verliebten und quasi aus Prinzip Porroprismengläser bevorzugenden Astro-Freunde können gegen das Swarovski SLC 10x50 nicht das beliebte Argument des „plastischeren“ Bildes ins Feld führen, mit dem Sie stur alle von ihnen ignorierten Vorteile der Dachkantprismengläser kontern, weil auf diese quasi unendliche Entfernung weder da noch dort ein 3D-Eindruck entsteht (sondern bei denen, die auch bei Astro davon schwärmen, nur eingebildetes Wunschdenken ist).
Leider habe ich momentan immer noch soviel Arbeit, daß ich keine Zeit habe, Herrn Fleischmann auf seinen in zahlreichen Punkten deutlich durch Voreingenommenheiten gegenüber Dachkantgläsern geprägten Bericht ausführlich zu antworten und einige Aussagen richtigzustellen. Aber ich hoffe, in ein bis zwei Wochen wieder etwas Luft zu haben und das dann nachholen zu können.
Walter E. Schön