Erst einmal vielen Dank fuer die Einschaetzung! Schade, dass Sie das Leitz nicht mehr haben. Es ging mir vielmehr um einen absoluten Vergleich zur heutigen Spitze.
Laut der angegebenen Seite hat das Binuxit eine Aufloesung in der Bildmitte, an die auch heutige Spitzenglaeser nicht (!) herankommen. Ich habe das Glas bisher nicht in den Händen gehabt und wollte wissen, was da dran ist.
Ich halte das aber aus folgendem Grund fuer durchaus moeglich: ich besitze selbst ein Tasco 8 x 30 (Modell 307) aus dem Jahr 1973. Es ist „fully coated“, also mit blauer Einfachverguetung versehen und hat BaK4-Prismen. Wohl vor allem durch diese Verguetung ist das Glas nicht besonders hell, und sehr anfaellig fuer Streulicht. Der Kontrast ist deutlich schlechter als bei einem Optolyth Alpin 12 x 50 und einem Zeiss Conquest 10 x 30 (wobei das Conquest den besseren Kontrast der beiden Glaeser hat). Der Bildeindruck ist in vielen Situationen wie mit einem ganz leichten Grauschleier belegt, ich fuehle mich an eine aktuelle Waschmittelwerbung erinnert. Und ueber die Randschaerfe in dem äusseren Drittel schweige ich lieber…
Aber: das Tasco hat eine fast unglaubliche Aufloesung in der Bildmitte: wenn man einen Vogel anvisiert und muss noch ein Merkmal zur Bestimmung erkennen, dann gibt das Glas das auch her. Vor allem wenn der Kontrast keine grosse Rolle spielt: ich war vor wenigen Tagen an einem Teich mit verschiedenen Entenarten und vielleicht wie am Vorabend einer Moorente darunter. Die Sonne stand im Rücken, klare Luft. Dank des tollen Aufloesungsvermoegens konnte ich auch bei weit entfernten Voegeln alle Details erkennen und mein Spektiv (Kowa TSN-4 und 20er Okular) stand unbenutzt daneben: moeglichst grosses Gesichtsfeld zum Suchen. Als ich sie nicht gefunden hatte, habe ich es doch nochmal mit dem Spektiv versucht. Aber ich hatte nicht das Gefuehl, jetzt wesentlich mehr Details zu erkennen. Die Moorente war dann auch nicht unter den Enten. Ich hoffe, das durch dieses Beispiel ein guter Eindruck gewonnen werden kann, was ich an dem Tasco so mag.
Mir ist zwar bewusst, dass ein Vergleich zwischen Fernglaesern mit unterschiedlicher Vergroesserung im Bezug auf die Bildaufloesung nur schwer moeglich ist, aber nach meinem Eindruck habe ich bisher noch durch kein Glas, sei es Zeiss Fl, Swarowski EL, Leica Trinovid oder Nikon HG verschiedener Vergroesserungen gesehen, dass mein Tasco in diesem Punkt geschlagen haette.
Entsprechendes dachte ich auch auf mehreren Webseiten gelesen zu haben. Z.B. hier von Frank Schaefer: 212.80.228.216/sites/f.schaefer/default_start.htm
Oder von Steven Ingraham: betterviewdesired.com/Old-Reliables-Full-Sized@#$%&-8x-Binoculars.php. Gerade die bei letzterem verwendeten Formulierungen trafen meinen Eindruck im Feld: hatte ich laengere Zeit mit dem Tasco beobachtet und beobachte dann mit dem Optolyth oder dem Zeiss, vermisse ich Details in der Bildmitte (mein Optolyth scheint in diesem Punkt das Zeiss zu schlagen).
Und das soll ja gerade das Ausergewoehnliche an dem Leitz Binuxit sein. Kann da jemand noch etwas dazu sagen?