Ich konnte bisher nur wenige Male durch derartige Doppelfernrohre sehen. Vor etwa 10 Jahren sah ich zum ersten Mal durch den Vorvorgänger des Aspectems (ein Zeiss Jena, praktisch ein doppeltes Asiola), das der Station in Buckow/Brdbg. gehörte und zum Glück auch von einem Mitarbeiter dieser Station geschleppt wurde. Nie zuvor hatte ich trotz des aus heutiger Sicht mäßig hellen und gelblich gefärbten Bildes so schön und beeindruckend Enten gesehen wie hier in den überschwemmten Havel-Wiesen bei dieser Gelegenheit (wohl auch 40fach vergrößert). Sicher war das eine Folge des binokularen Einblicks, der wohl auch das Durchsuchen von Vogelansammlungen sehr erleichtert. Es überrascht mich allerdings, dass ein Pentax-Spektiv mit 60facher Vergrößerung nicht genau dasselbe, wenn nicht mehr zeigen soll als ein 40fach vergrößerndes Doppelfernrohr. Ich glaube gern, dass man viel leichter beidäugig als monokular beobachten kann, aber ich hätte doch erwartet, dass man mit einem monokularen, 60fach vergrößernden Spektiv, noch dazu mit 100mm Objektivdurchmesser, mindestens genau so viel auflösen kann und wenigstens auf den zweiten Blick auch noch mehr erkennt. Ich hätte auch gedacht, dass das Aspectem besser auf einem Berlebach-Stativ steht als auf einem 055er Manfrotto, zumindest aber, wenn es draußen Windböen gibt.
Dieses Jahr sah ich noch einmal an einem größeren See durch ein älteres Docter Aspectem (30,5 fach glaube ich) und das Kowa (Highlander), das Aspectem fiel in der Bildqualität dabei doch deutlich gegenüber dem Highlander ab. Die neuen Okulare des Aspectems dürften sicher einen spürbaren Fortschritt darstellen. Leider fliegen Vögel aber doch mal nach vorn und hinten weg, und dann vermisst man doch schmerzlich den Mitteltrieb-Komfort.
Leider lässt sich eine solche Optik anscheinend auch heute noch nicht auf ein transportables Gewicht reduzieren, und daher werde ich mir das Aspectem trotz fabelhafter Beobachtungsaussichten nicht kaufen, obwohl ich angesichts der Preise, die Leica, Swarovski und auch noch Kowa für ihre Mono-Spitzenspektive verlangen, den Preis für das Aspectem ausgesprochen günstig finde. Aber ich würde diese Optik sicher nicht genug nutzen können und für den Schrank-Aufenthalt wäre mir das Gerät zu schade.
Lassen Sie uns doch bitte nach etwa einem Jahr wissen, wie Sie Ihr Aspectem einsetzen konnten. Nicht ohne bedauernde Gedanken an die schönen Bilder, die man mit so einem Spektiv sehen könnte, und
mit freundlichen Grüßen
MP