Hallo Frank,
mir ist bekannt, dass du ein 8x42 T*FL benutzt, und bei meiner Entscheidung zu diesem Glas spielte auch deine gute (und richtige) EinschĂ€tzung der QualitĂ€ten des 8x42 FL, wie sie in a.de zu lesen sind, ein grosse Rolle. Zu deiner Frage: ich empfinde die RandunschĂ€rfe des Zeiss als DEN gravierenden Mangel und kann im direkten Vergleich zum Swarovski guten Gewissens behaupten: jawohl, es ist ein deutlich sichtbarer Unterschied vorhanden. Dies betrifft m.E. im Wesentlichen drei mehr oder minder objektivierbare und einen subjektiven Aspekt: erstens die Rand(un)schĂ€rfe, das Swarovski EL 8,5x42 ist hier dem Zeiss T*FL nach meinem DafĂŒrhalten deutlich ĂŒberlegen. Zweitens, die Helligkeit: ich kenne kein anderes Glas, das hier mit dem Zeiss Victory 8x42 T*FL mithalten kann. Das Swarovski liefert ein tolles, helles Bild - das des Zeiss ist noch heller. Nicht angenehmer, aber fraglos heller. Drittens, die SchĂ€rfe: das habe ich relativ ausfĂŒhrlich getestet und bin der Meinung, hier geben sich die beiden Aspiranten gegenseitig nichts, beide liefern (selbstverstĂ€ndlich ?) ein knackscharfes Bild, alles andere wĂ€re auch nicht tolerierbar. Tja, und dann wĂ€re da noch der subjektive Eindruck, ĂŒber den ja so oft trefflich gestritten wird, das Spektrum reicht vom mehr oder weniger "normalen" Verhalten eines bekennenden Fans einer Marke bis hin zum kaum verholenen Missionierungsversuch hin zu einem bestimmten Hersteller. DarĂŒber könnte ich mich jetzt recht lange auslassen, fĂŒrchte allerdings, hier ist nicht der rechte Platz dazu. Daher in aller KĂŒrze: das EL 8,5x42 verkörpert genau das, was ich lange bei einem Spitzenglas gesucht habe. Das Einblickverhalten ist geradezu spielerisch leicht und sowohl mit als auch ohne Brille völlig entspannt. Das Bild mag nicht derart hell sein wie beim Victory FL, ich empfinde es dennoch als deutlich angenehmer. Sicher ein Verdienst der von mir bemĂ€ngelten RandunschĂ€rfe beim Zeiss, dennoch hat mich diese Erfahrung gelehrt: ein Fernglasbild ist mehr als nur der bis zum Ă€ussersten ausgereizte Faktor "Helligkeit". Der Fokussiertrieb lĂ€uft seidenweich, nochmals um LĂ€ngen besser als bei der eigentlich guten AusfĂŒhrung beim Zeiss. Absolut spielfrei, in seinem satten Lauf dennoch problemlos mit einem Finger verstellbar - das habe ich so noch nicht erlebt.Die gesamte Haptik und mechanische Anmutung ist eine Klasse fĂŒr sich. Genug der Lobeshymne: das mir vorliegende Swarovski EL 8,5x42 hat fĂŒr meine VerhĂ€ltnisse und nach meiner persönlichen Meinung keine ernsthafte Konkurrenz auf dem Markt, punktum. Wie das die Tiroler machen, weiss ich auch nicht - die Konstruktion ist ja immerhin schon einige Jahre alt. NatĂŒrlich handelt es sich bei meinem Urteil um eine subjektive Sache, ich habe nichts gemessen, gezĂ€hlt und gerechnet. Weiterhin bin ich alles andere als ein Optik-Experte, sondern zĂ€hle mich eher zu den "Novizen". Alles, was ich daher sagen kann, ist: ich habe GlĂ€ser aller namhafter High-end Hersteller besessen, keines davon hat mich derart ĂŒberzeugt wie eben das EL 8,5x42. Der Name war es sicher nicht - ich hatte mich Anfangs, als es um den Kauf eines guten Glases ging, strikt geweigert, ein Modell dieses "osteuropĂ€ischen" Herstellers (ist Swarovski rumĂ€nisch oder russisch oder... ;-)) in die Hand zu nehmen. Und ĂŒberhaupt, dieses komische Design...Nun, ich bin trotz meiner ursprĂŒnglichen Ansicht (es gibt noch mehr Swarovski-kritische Menschen, nicht wahr, Frank ? ;-) vollstĂ€ndig "bekehrt" - und in jeder Beziehung zufrieden. ProbierÂŽes mal aus, vielleicht taugt es ja auch fĂŒr die Astronomie. Da ich nicht weiss, in wie weit diese Sache jetzt an der ursprĂŒnglichen Intention des Themenstarters vorbeigeht, können wir gerne noch ein paar Gedanken per E-mail austauschen.
Herzlichen Gruss,
Peter